Himmlisches Licht in der Sixtinischen Kapelle
Die spektakulären Lichtspiele beschränken sich nicht nur auf im Freien stehende Monumente. Zum 450. Todesjahr von Michelangelo wurde 2014 ein revolutionäres Beleuchtungskonzept in der Sixtinischen Kapelle eingebaut. Dies ermöglicht es den Besuchern die Werke wie Michelangelo zu betrachten. Damals fiel durch die Fenster der Kapelle natürliches Licht. Dicke Vorhänge schützen heute die Fresken vor den UV-Strahlen. In einem mehrere Monate dauernden, von einer deutschen Firma geleiteten Projekt, mit einem Kostenpunkt von rund € 1.9 Millionen wurden 60 Leuchten aus ca. 7‘000 LEDs installiert. Sie imitieren den echten Lichteinfall, wobei die Helligkeit um das zehnfache potenziert wurde, um die Farben besser zu erkennen. In einem nächsten Projekt erstrahlen die Werke von Raffael in LED-Lichtern, wobei der Direktor der Vatikanischen Museen Paolucci bereits die schrittweise Umrüstung aller Räumlichkeiten plant.
LOCALIKE Roma Empfehlung
✪ 2016 sind die Vatikanischen Museen freitags vom 6. Mai bis 29. Juli und vom 2. September bis 28. Oktober auch abends geöffnet. Eintritt zwischen 19:00-21:30 und Schliessung um 23:00. Abends kehrt im Normalfall etwas Ruhe ein und Sie können mit mehr Musse die Atmosphäre aufnehmen.
✪ Bestaunen Sie die Werke der Sixtinischen Kapelle mit und ohne Beleuchtung
Petersdom & Basilika Santa Maria Maggiore
Nach der Erleuchtung der Fassade und der Kuppel des Petersdoms mit mehr als 340 LED-Lampen, erstrahlen im Kircheninneren der Hauptaltar und der Baldachin seit Dezember 2014 in neuem Licht. Im Januar 2015 war schliesslich die von Papst Franziskus so geliebte Basilika Santa Maria Maggiore Objekt einer erneuerten Beleuchtung. Dies mit etwa 130 verschiedenen Lichtpunkten, wobei der Campanile (Glockenturm) der erste in Rom ist, der mit LEDs zum Strahlen gebracht wurde.
Sankt Peter
Wenige Stunden vor dem Beginn des Ausserordentlichen Heiligen Jahres am 8.12.2015 und der Eröffnung der Heiligen Tür war es geschafft! Die zum Petersdom führende Via della Conciliazione und der Peterplatz begeistern, nach 6 monatiger Arbeit mit einer künstlerischen gestalteten und potenteren Lichtinszenierung. Mehr als 100 LED-Lampen montierten die Lichtkünstler auf den Kandelabern und dem Brunnen am Petersplatz. Ebenfalls miteinbezogen sind die 18 Laternen in den elliptischen Kolonnaden, die den Platz vor dem Petersdom umschliessen.
16 Brückenschläge über den Tiber
Im Januar 2016 folgte der vorerst letzte bedeutende Akt zur Erneuerung der Beleuchtung in Rom. Mit mehr als 1‘000 Lichtpunkten an strategischen Stellen tauchen die 16 historischen Brücken von der «Ponte Palatino» bis zur «Ponte Milvio» im warmen weissen LED-Licht ein. Diese Innovation sorgt nicht nur für eine Aufwertung der betroffenen Zonen und faszinierende Lichtspiele, sondern es verbesserte die Sicht in der Nacht und damit die Sicherheit. Die Brückenbögen werden mit der sogenannten Technik des «wall washing» beleuchtet, welche durch eine grössere Gleichförmigkeit des Lichtstrahls die unterschiedlichen Farben des Marmors unterstreicht. Die Beleuchtungsanlage garantiert eine bedeutende Einsparung von 60 %. Anstelle der bisherigen 82 Kilowatt sind lediglich noch 37 Kilowatt notwendig.
Edler Spender
Eine italienische Beleuchtungsfirma stellt die Leuchten für insgesamt 190’000 Lichtpunkte zur Erneuerung der Beleuchtung in Roms Strassen und Plätze im historischen Zentrum zur Verfügung, welche zwischen 2015/16 erneuert werden. Ein Platz im strahlenden LED-Himmel dürfte ihr gewiss sein …
Wenn es Nacht wird
Das römische Sonnenlicht zieht jeden in seinen Bann – sei es das goldige Morgenlicht, die kräftige, gleissende Mittagssonne oder jenes sanfte Licht am Abend, wenn bei Sonnenuntergang die Stadt oft bei spektakulären Farbenspielen am Himmel langsam in die Nacht übergeht. Beginnend mit 2010 wurden bedeutende Eingriffe vorgenommen, um Rom auch nachts in neuem Licht erstrahlen zu lassen. Denn das Leben im Freien geht schliesslich auch nach Sonnenuntergang noch lange weiter.
Antike Bauten & moderne energiesparende Beleuchtungstechnik
Vorerst waren Erneuerungen bis 2015 an 15‘000 Lichtpunkten geplant. Für die neuen Beleuchtungen wurden moderne LED Lampen gewählt, welche an strategischen Punkten positioniert, die bedeutendsten Monumente der Stadt auch nachts durch eine wohlüberlegte künstlerische Inszenierung hervorheben. Positiv ist bei dieser helleren Erleuchtung gleichzeitig die grosse Einsparung, die bei etwa 60-70 % liegt. So werden auf der über 20‘000 m2 grossen Fläche der Kaiserforen lediglich 28 kW benötigt. Bei Sonnenuntergang schaltet sich automatisch die programmierte Lichtinszenierung an. Jederzeit kann sie geändert, das Licht gedimmt oder aus Gründen einer besseren Sicht oder höheren Sicherheit wesentlich erhöht werden. Auf diese Weise entstehen unterschiedliche Lichtinszenierungen.
Die Kaiserforen – Foro di Augusto, Foro di Nerva, Foro di Traiano
Der erste Akt der Erneuerung widmete sich 2011 dieser antiken Stätte und damit einer der bedeutendsten archäologischen Ausgrabungen der Welt. Der dreifache italienische Oscarpreisträger für die Fotografie Vittorio Storaro («Apocalypse Now», «Reds» und «Der letzte Kaiser») sowie die Architektin Francesca Storaro konnten als Beleuchtungskünstler gewonnen werden. 36 LEDs mit 24 weissen und 12 bernsteinfarbenen Lampen, lassen diese Zeugnisse römischer Geschichte in einer Atmosphäre wie vor 2‘000 Jahren Nacht für Nacht neu entstehen. Zahlreiche faszinierende Details, welches das Tageslicht verbirgt, sind erst auf diese Weise erkennbar. Das weiche, weisse Licht wurde dazu verwendet, um das bedeutendste architektonische Element jedes Forums hervorzuheben und das weisse neutrale Licht um den restlichen Teil des Forums zu beleuchten. Beim Augustusforum ist dies der Tempel des Mars Ultor (Mars, des Rächers), den Augustus zum Gedenken an seine Rache für den Tod Cäsars errichten liess. Faszination strahlt auch die in den verschiedenen Ebenen auf unterschiedliche Weise erleuchtete Trajanssäule aus, auf der wie auf einer Schriftrolle, zwei Kriege dargestellt werden, in deren Verlauf Trajan Dakien (Rumänien) erobert. Die erleuchteten Gravuren sind bestens erkennbar.
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✪ Tauchen Sie bei einem Abendspaziergang in diese besondere, romantische Atmosphäre ein, entlang der Via Alessandrina, ein Belvedere in der Fussgängerzone parallel zur Via Fori Imperiali entlang der Kaiserforen und der Trajansmärkte.
Trevibrunnen
Anfang November 2015 war nach der abgeschlossenen Renovierung des spätbarocken Meisterwerkes auch der Moment für eine neue spektakuläre Beleuchtung gekommen. 10 LEDs wurden im oberen Brunnenbereich, an den Muscheln und auf den Schultern der Statue des Ozeans montiert. Weitere 90 Lampen installierten die Techniker unter Wasser, am Felsen und an den anderen Statuen, um die Details des monumentalen Brunnens stärker hervorzuheben.
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✪ Lesen Sie unsere beiden Blogbeiträge zur «Fontana di Trevi»
Sauber, sauber, am saubersten
Top aktuelle News aus der Ewigen Stadt, die nicht alle Freunde des blauen Dunst begeistern. Wussten Sie, dass kurz nach Karnevalbeginn, am 2. Februar 2016, ein Gesetz in Italien in Kraft trat, welches das Wegwerfen von Zigarettenstummel mit schmerzhaften EUR 300 bestraft – und das ist kein Scherz. Selbst das «achtlose» Fallenlassen von Kaugummi, Kassenzettel und Papiertaschentücher können den Geldbeutel mit EUR 30 bis 150 belasten. Wer nun glaubt, den Abfall in den Kanaldeckelschlitzen verschwinden lassen zu können, täuscht sich. Dies ist ebenfalls ausdrücklich im Artikel 40 des Gesetzes 221 verboten.
Schutz für die Minderjährigen
Auch sie werden im Gesetz berücksichtigt. Sitzt ein Minderjähriger im Auto, ist das Rauchen untersagt. Die Strafe fällt mit EUR 27.50 bis 270 aus. Befindet sich ein Jugendlicher unter 14 Jahren mit an Bord, droht sogar eine Strafe von EUR 550.
Klebrige Angelegenheit
Quizfrage: Wie viele Kaugummis sind auf einem m2 Asphalt in Rom zu finden? Die Antwort liefert die Stadt selbst, welche von durchschnittlich 20 chewing-gum ausgeht. Nach Schätzungen würde die Beseitigung der Kaugummis und Zigarettenstummel auf den Strassen und öffentlichen Anlagen mit ihren Sehenswürdigkeiten rund EUR 5.5 Mio. kosten.
10 Jahre danach
Bereits im Jahr 2005 erliess die Regierung ein strenges Gesetz, wonach Rauchen in allen öffentlich zugänglichen Räumen verboten ist – betroffen sind unter anderem Restaurants, Bars, Diskotheken, Hotels aber auch Büros. Bei Verstössen zahlen die Inhaber eine Busse von rund EUR 2‘000 und die Gäste EUR 250. Unglaublich diszipliniert wurden die Bestimmungen, entgegen alle Unkenrufe, eingehalten. Dies führte zudem zu einem Rückgang von ca. 5 % der Rauchenden und einer bedeutenden Einbusse in der Tabakindustrie. Ob sich die Kaugummi-Kauende-Community dadurch erhöhte – wer weiss?
Entstehung einer neuen Geschäftsidee
Das Gesetz verpflichtet die Gemeinden zur Installation von Behältern für die Zigarettenstummeln auf den Strassen, in den Parks und Plätzen. Es bleibt abzuwarten, inwiefern es der Stadt Rom gelingen wird, dieser Auflage nachzukommen, bzw. die entsprechenden Kontrollen durchzuführen. Bestimmt eröffnet sich für die Strassenverkäufer ein weiteres lukratives Geschäft. Zwischen Selfie-Sticks und Regenschirmen wird zweifelsohne so mancher Taschenaschenbecher demnächst das Repertoire erweitern.
Des einen Freud, des anderen Leid
Routinierte Römerinnen mit ihren High Heels sind am eleganten Laufstil auf den «Sanpietrini» zu erkennen – like a local. Sie schweben förmlich über diese hinweg. Touristen indes kämpfen eher gegen die unberechenbaren Spalten zwischen den Steinen, die auch schon das Leben des einen oder anderen Absatz gekostet haben.
Veni, vidi, vici
Die Bezeichnung der «Sanpietrini» stammt aus dem Jahre 1725, als der Präfekt der Dombauhütte (zuständig für alle Massnahmen um die Erhaltung des Bauwerkes von Sankt Peter), den miserablen Zustand der Pflasterung am Petersplatz aufs schärfste bemängelte. Dies, nachdem die Kutsche des Papsts beinahe umkippte. So ordnete er an, den Platz mit den für das heutige Rom noch typischen quadratischen Steinen aus Leucit zu pflastern. Der Name leitet sich seither vom Petersplatz (Sankt Peter – San Pietro) ab und es wird von den «Sanpetrini» gesprochen. In der Folge wurden 120 Strassen im Zentrum der Stadt auf diese Weise saniert, wobei ein richtiger Berufszweig entstand.
Die andere Dimension
Es existieren verschiedene Arten und Dimensionen von «Sanpetrini», die immer eine stumpf zugespitzte Pyramide darstellen. Die Grössten verzeichnen ein Ausmass an 12 x 12 x 18 cm, während die am häufigsten die Masse von 12 x 12 x 6 cm aufweisen. «Sanpietrini» mit der Grösse von 6 x 6 x 6 cm sind selten anzutreffen und unter anderem auf der Piazza Navona zu bewundern.
Manpower
Die Steine werden in mühsamer Handarbeit auf Sand verlegt. Diese resistente Technik erlaubt es, sich den Unebenheiten des Bodens anzupassen, das Regenwasser zu «schlucken» und der Untergrund erhält zudem die Möglichkeit zu atmen.
Kurioses
Die tüchtigsten Pflastersteinleger schaffen es, 6’000 der rund 3 kg schweren Steine pro Tag zu verlegen. Dies entspricht einer Fläche von 60 m2 – sprich einem Squash-Spielfeld oder etwa einem Drittel eines Tennisspielfelds. Für die Piazza di Pietra, Standort des Hadriantempels, der eine Grösse eines Fussballfeldes einnimmt, benötigten neapolitanische «Gastarbeiter» 1997 unerklärlicherweise geschlagene drei Jahre. Ob es an der Motivation gemangelt hat, sei dahingestellt. Gemunkelt wird, dass Kost und Logis garantiert waren. Zudem handelt es sich um keine Originalsteine und sie stammen nicht aus den Steinbrüchen am Fusse der Albanerberge oder dem Gebiet um Viterbo. Anlässlich des Jubiläums wurde die Diskussion über die «Sanpietrini» erneut entfacht. Gegner weisen immer wieder auf die Rutschgefahr bei feuchten Steinen hin, die vor allem für Vespa-, Mofa- aber auch Fahrradfahrer ein enormes Unfallpotenzial darstellen (wir sprechen aus eigener Erfahrung).
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Emotionen gehen hoch
Hoppla – selten wird über ein Rezept so emotional diskutiert wie über die «Pasta alla Carbonara». Auf YouTube unter Kommentare zu den einzelnen Kochvideos ist allerhand «köstliches» zu lesen, wobei sich das Lager in Italophile gegen den Rest der Welt zu teilen scheint. Das einfach klingende Rezept mit seinen wenigen Zutaten birgt so manche Tücke in sich.
Zutaten – das Höchste der Gefühle
Gestritten wird bereits über die Ingredienzien. Bildet die Basis nun die Sahne oder doch nur Eier. Wird nur das Dotter oder doch das ganze Ei verwendet? Welcher Speck und welcher Käse darf es sein? Bei unseren italienischen Freunden ist die Antwort ziemlich unisono.
Unsere bevorzugte Variante …
… und es gibt viele Abwandlungen, die auch nicht falsch sind. Benötigt werden für 4 Personen 150-200 g in nördlichen Breitengraden schwer zu findenden «Guanciale» (ca. 6 Monate alt), also einen Wangenspeck. Eine gute Alternative stellt die «Pancetta», der Bauchspeck dar. 4 Eigelb von glücklichen Hühnern, einen Schuss Weisswein, frisch gemahlenen Pfeffer, 360-400 g Spaghetti N° 5 (je nach Hunger), grobes Salz für das Pastawasser, 5 EL Pecorino Romano (ca. 12 Monate alt) und 3 EL Parmigiano (ca. 24 Monate alt) vervollständigen die Einkaufsliste.
Unser Rezept – in der Einfachheit liegt die Würze
Die «Guanciale-Stückchen» werden bei kleiner Hitze langsam «kross» gebraten (ca. 10 Minuten). Achtung, bei zu hohen Temperaturen wird der Speck bitter. Die Stückchen aus der Pfanne nehmen und auf einem Teller erkalten lassen (so bleiben sie knusprig). Sobald er fertig ist, können die Spaghetti ins Pastawasser. Das übergebliebene heisse Fett des «Guanciale» in der Pfanne mit Weisswein löschen und danach in eine Metallschüssel leeren. Unter ständigem Rühren Eigelb, frisch gemahlener Pfeffer, Pecorino Romano und Parmigiano beigeben. Dabei immer wieder erkühltes Pastawasser hinzufügen (kein heisses, da sonst das Eigelb stockt). Die Masse so lange mit einem Schwingbesen schlagen, bis sie cremig wird und zum Schluss den abgekühlten knusprigen «Guanciale» beifügen. In die Schüssel, welche nun über dem Wasserbad steht, ohne das Wasser direkt zu berühren, die «al dente» gekochten Spaghetti hineingeben (so wird verhindert, dass weder die Masse weiterkocht noch die Pasta rasch auskühlt). Mit Hilfe eines grossen Schöpflöffels und einer Gabel die Pasta aufwickeln und auf einem tiefen Teller anrichten. Wir wünschen viel Vergnügen und Erfolg beim Nachkochen.
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Der Römer sieht rot
Linsengerichte, Feuerwerk und Co. sind bekannt als Silvestertradition. Abergläubische Römerinnen und Römer setzen in der Neujahrsnacht auf einen verborgenen Glücksbringer, der auf den ersten Blick nicht sichtbar ist – rote Dessous.
Woher der Brauch stammt?
Über den Ursprung des mittlerweile auch in andern Ländern verbreiteten Usus scheiden sich die Geister. Bereits die alten Römer zur Zeit des Ottaviano Augusto 31 v. Chr. glaubten an die Farbe Rot als «Portafortuna». So wie heute war es damals Tradition, zum Jahreswechsel rote Wäsche zu tragen. Rot gilt als Farbe des Wohlstandes, vertreibt negative Kräfte, repräsentiert Blut und Lebensenergie, doch auch Herz und Gefühl – ein Symbol für ein langes und glückliches Leben.
Gebrauchsanweisung
Damit der Zauber für ein 2016 voller Glück garantiert wirkt, sollte es sich um ein Geschenk handeln und Slip sowie Boxer sind am 1. Januar zu entsorgen. Ob die einmalige Verwendung nur ein Verkaufstrick ist oder darin die Magie liegt? Wer weiss …
Gewusst wo
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Wir wünschen allen unsern Freunden und Kunden «Buon Anno» und einen guten Rutsch ins neue Jahr. > Neugierig auf unsere audio-visuelle Neujahrsbotschaft?
Informationen und Kurioses um die Feierlichkeiten in Rom
Ordentliche Heilige Jahre …
Das erste Heilige Jahr (Anno Santo) oder Jubeljahr (Giubileo) wurde im Jahre 1300 von Papst Bonifatius VIII für Pilger, die nach Rom kamen ausgerufen und bis zum heutigen Zeitpunkt folgten weitere 26. Der Hintergedanke oder besser gesagt die Forderung der Pilger – alle 100 Jahre sollte zum Jubiläum von Christi Geburt den Gläubigen ein Ablass ihrer Sünden gewährt werden. Zuerst wurde jedoch der Abstand auf 50 Jahre, dann auf 33 Jahre (die Zeit, die Jesus auf Erden lebte) und seit 1475 nach Verfügung von Papst Paul II auf 25 Jahre verkürzt. Der Hintergedanke – jede Generation erhält die Möglichkeit, ein Heiliges Jahr zu feiern. Zuletzt zelebrierte Papst Johannes Paul II im Jahr 2000 ein Anno Santo. Das Nächste – man rechne – ist für das Jahr 2025 eingeplant.
… und Ausserordentliche Heilige Jahre
Unabhängig von den offiziellen Jubeljahren verkündeten einige Päpste aus anderen Anlässen ausserordentliche Jubiläen. So Papst Leo X im Jahre 1518 zur Stärkung Polens im Kampf gegen die Türken. Unter Papst Benedikt fand vom Juni 2008 bis Juni 2009 das Paulusjahr zum 2‘000. Geburtstag des gleichnamigen Apostels statt. Zur allgemeinen Überraschung berief Papa Francesco im März unerwartet ein ausserordentliches Heiliges Jahr der Barmherzigkeit (Misericordia), zentrales Thema seines Papsttums, ein.
Die Heilige Pforte (Porta Santa) und die Eröffnungszeremonie
Am 8. Dezember, dem Tag der Unbefleckten Empfängnis Mariens beginnt mit der Öffnung der «Porta Santa» (Heiligen Tür) im Petersdom in Rom durch Papst Franziskus im Rahmen einer Heiligen Messe am Petersplatz offiziell das Ausserordentliche Heilige Jahr der Barmherzigkeit. Eine historische Bedeutung kommt diesem Tag zu, da 50 Jahre zuvor das Zweite Vatikanische Konzil zum Abschluss kam (1962-1965). Seit dem achten Heiligen Jahr 1500 ist es üblich, dass der Papst mit mehreren Schlägen mittels eines goldenen Hammers die sonst verschlossene Heilige Pforte symbolisch öffnet und nach einem Segenspruch als erster durchschreitet. Die Heiligen Pforten der drei weiteren Patriarchalbasiliken in Rom, San Giovanni in Laterano, San Paolo Fuori le Mura und Santa Maria Maggiore werden in der Folge ebenfalls geöffnet, um am Ende des Heiligen Jahres wieder zugemauert zu werden. Zusätzlich zu den vier römischen Basiliken wurden auch die folgenden Kirchen und Sanktuarien als Pilgerstätten in Rom zum Erhalt des Ablasses erklärt: San Lorenzo Fuori le Mura, Santa Croce in Gerusalemme und San Sebastiano Fuori le Mura, sowie der Santuario del Divino Amore und die Kirche Santo Spirito in Sassia («Santuario della Divina Misericordia»).
Anders als die anderen
Der offiziellen Öffnung der Heiligen Pforte am 8. Dezember im Petersdom in Rom ging ein besonderer Ritus voran: Papa Francesco öffnete während seiner Afrikareise am 29. November die erste Heilige Pforte des Jubiläums der Barmherzigkeit in der Stadt Bangui der Zentralafrikanischen Republik. Auch damit bringt Bergolio das Besondere dieses Heiligen Jahres der Barmherzigkeit zum Ausdruck.
Termine über Termine
Der bisheriger offizieller Kalender der bedeutendsten Festlichkeiten in Rom rund um das Heilige Jahr – vom Dezember 2015 bis März 2016
DEZEMBER
08. Dezember 2015 – Öffnung der «Porta Santa» (Heiligen Tür) im Petersdom durch Papst Franziskus
ab 09:30-12:30 Heilige Messe am Petersplatz
12. Dezember 2015 – Eucharistische Feier für Lateinamerika
Gedenktag «Unserer Lieben Frau in Guadalupe» – im Petersdom
13. Dezember 2015 – 09:30 Öffnung der Heiligen Tür der Basilika San Giovanni in Laterano
17:00 Öffnung der Heiligen Tür der Basilika San Paolo Fuori le Mura in Rom und in der Kathedralen der Welt
27. Dezember – das Jubiläum der Familie in San Pietro
JANUAR
01. Januar 2016 – um 17:00 Öffnung der Heiligen Tür der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom mit Feierlichkeiten zu Ehren von Maria der Heiligen Mutter Gottes, Weltfriedenstag
19. Januar 2016 – Beginn des Heiligen Jahrs der Pilgerreisen, das am 21.01.2016 endet
25. Januar 2016 um 17:00 Ökumenische Feier in der Basilika San Paolo Fuori le Mura
30. Januar 2016 – Audienz von Papst Franziskus zum Heiligen Jahr am Petersplatz
FEBRUAR
10. Februar 2016 – Aschermittwoch – Tag der Entsendung der Missionare der Barmherzigkeit vom Petersdom
22. Februar 2016 – 12:00 Messe mit dem Heiligen Vater im Petersdom
Das Jubiläum der Römischen Kurie, des Statthalters und der Institutionen in Verbindung mit dem Heiligen Stuhl.
MÄRZ
Vom 04. bis 5. März 2016 wird ein 24 Stunden dauernde Feier abgehalten mit dem Titel «24 Stunden für den Herren»
04. März um 17:00 die von Papst Franziskus abgehaltene Bussfeier im Petersdom
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Ein besonders Vergnügen für kleine und grosse Zahlenfreaks, Tierliebhaber und Pflanzenkennerinnen – die «Fontana di Trevi» in Rom präsentiert sich auch als Suchbild.
3 Baujahre waren nur allein für die Brunnenfassade nötig
4 verschiedene Steine wurden für den Bau verwendet – Travertin, Brekzien (Sedimentgesteine aus Kalksteintrümmern), Carrara Marmor und grauer Marmor
5 Päpste waren während der Umsetzung des Trevibrunnens im Amt – Urbano VII Barberini (1623-1644), Benedetto XIII Orsini (1724-1739), Clemente XII Corsini (1730-1740), Benedetto XIV Lambertini (1740-1758), Clemente XIII Rezzonico (1758-1769)
6 Meter misst die Skulptur des Ozeans (Oceano) – Gott der Weltmeere
6 verschiedene Tiere werden auf den Klippen dargestellt – Eidechse, Smaragdeidechse, Schnecke, Schlange, Adler, Pferd
8 Jahre dauerte die Konstruktion der Klippenlandschaft
17 Monate dauerte die Restaurierung der Brunnenanlage (05.06.2014 bis 03.11.2015)
19 km beträgt die Länge des Aquädukts (Aquedotto Vergine) zur Wasserspeisung des Brunnens
21 Pflanzenarten werden auf der Felslandschaft dargestellt – Akanthus, Aronstab, Baumerdbeere, Schilf, Wasserpflanzen, Weinblätter, Kapern, Distel, Artischocke, Kohl, Kürbis, Efeu, Lorbeer, Echte-Gundelrebe, Spitzwegerich, Immergrün, Taxus, Feige, Ciambrusco (Weintraube), Eiche und Fetthenne
24 Fenster öffnen sich auf der Brunnenfassade (rechts befindet sich auch ein gemaltes Fenster)
30 Jahre waren notwendig, um den Brunnen zu bauen (1732-1762)
32 Meter misst die Brunnenkonstruktion an der Spitze des Wappens von Papst Clemens XII
33 Zentimeter hoch sind die Bleibuchstaben der Inschrift «Clemente XII» in der Mitte der Dachterasse
49 Meter misst die Brunnenfassade in der Breite
56 Zentimeter hoch ist die vergoldete Kupferinschrift «Benedetto XIV» auf dem Sims
150 Liter pro Sekunde werden gepumpt, um die Düsen des Springbrunnens zu versorgen
157 Metalldübel stützen die Skulpturen
175 Steinblöcke wurden für die Skulpturen verarbeitet
2’200 Liter umfasst die Wassermenge an der Quelle des Aquädukts Vergine
177’000 «Scudi», die damals gültige Währung, kostete die Errichtung des Brunnens
300’000 Liter Wasser fasst das Brunnenbecken
1 Mio. Euro werden etwa jährlich aus dem Brunnen gefischt und sind «exklusives Eigentum» der Gemeinde, welche das Geld derzeit der Caritas zur Verfügung stellt
2,18 Mio. Euro kostete die am 03.11.2015 abgeschlossene Renovierung des Brunnens
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Schlafplätze in Rom ausgebucht
Seit 14 Tagen ist es wieder soweit – Rom wird von den Staren heimgesucht und die Stadt mutiert auf einen Schlag zum grössten Schlafsaal der Welt. Obwohl es sich um Zugvögel handelt, ersparen sie sich oft den energiezehrenden Flug in den tieferen Süden zum Überwintern und machen es sich lieber in der wohltemperierten, vom Wind geschützten Ewigen Stadt bequem. Während der Dämmerung kehren Millionen von Vögeln, sattgefressen mit verdauungsfördernden Oliven vom umliegenden Land in die Stadt zurück. Häuslich lassen sie sich auf den Platanen entlang des Tibers nieder, um für die Nacht Unterschlupf zu finden. Die Folgen, die zu einem wahren Alptraum für Autofahrer, Fussgänger und Anrainer werden, lassen nicht lange auf sich warten.
Mit Schirm, Charme und Melone
Die Kakophonie aus Quak- und Tschirplauten führen zu den Aufenthaltsorten der Stare. Vorausblickende «Locals» führen in dieser Jahreszeit einen Schirm mit sich, um ihn im geeigneten Moment aufzuspannen. Aber auch ein Plastiksack oder eine Zeitung erweisen gute Dienste. Das Motto lautet: «Schütze sich, wer kann, vor dem, was unter den Platanen vom Himmel fällt!» Der Vogeldreck trifft nicht nur Personen – auch die geparkten Autos leiden und mit ihnen ihre Besitzer. Achtsamkeit ist zudem auf den seifenglatten, mit Kot übersäten Gehwegen geboten – die Ausrutschgefahr ist beträchtlich.
Roms Kampf gegen die «Titanen»
Nachdem der Radikalbeschnitt der Platanen-Alleen ausgeschlossen wurde, das Abdecken der Bäume zu teuer kommt und Attrappen von Raubvögeln und Vogelscheuchen nichts ausrichten, bedienen sich Naturschützer nun seit einigen Jahren einer weiteren Methode. Mit Hilfe des sogenannten «Distress Call», dem Aktivieren von Allarmschreien eines ihrer Artgenossen, die während der Abenddämmerung über Megaphone ausgesandt werden, sollen die von der EU geschützten Vögel aus der Stadt vertrieben werden. Um die Wirksamkeit des Signals zu verstärken, kommen mobile Lichtstrahlen mittels Scheinwerfer zum Einsatz. Leider lösten bisher auch diese Aktionen das Problem keineswegs, sondern bewog die Stare lediglich dazu, eine andere Schlafstelle in einem neuen Viertel aufzusuchen. Jeder einzelne Star hinterlässt täglich etwa vierzig Gramm Kot – der liegt in einigen Stadtteilen zentimeterdick. Die Kosten pro Jahr für Reinigung und Desinfektion verschlingen Beträge in Millionenhöhe.
Im Westen Nichts Neues
Bereits im Winter 1925-26 wurden die ersten Starschwärme in Rom verzeichnet. Seit damals wählten die Zugvögel die Bäume im Zentrum zu ihren Schlafplätzen. Im Jahr 1937 zählten die Libanesischen Zedern in den Innenhöfen der Piazza Venezia zu ihren Lieblingsplätzen, dann erkoren sie die Steineichen im Park der Villa Torlonia und die Pinien auf der Piazza Cavour zu ihren neuen Schlafstätten. Und in den 80er Jahren begannen die Stare ihre Quartiere auf den Platanen zuerst am rechten und dann auch am linken Tiberufer aufzuschlagen. Inzwischen, 90 Jahre später, schätzen Experten die Stare auf etwa 6 Millionen Tiere.
«Stars in the Air»
Faszination lösen die Starschwärme aus, solange sie ihr Ballett in geometrischen Formen im goldigen Himmel der römischen Abenddämmerung aufführen. Für die plötzlichen Routenänderungen und schwungvollen Manöver der Schwärme bedarf es keines einzelnen Leaders – Demokratie ist angesagt! Jeweils 7 Staren stehen miteinander im Dialog. Sie fliegen im äusseren Bereich der Formation und entscheiden die Richtungsänderungen. Je geordneter die Gruppe sich präsentiert, desto schneller geht die Kommunikation einer Routenänderung vonstatten. Für einen Schwarm mit etwa 400 Vögeln reicht eine halbe Sekunde aus. Nicht selten gleiten 5‘000 bis 10‘000 von Staren in kompakten, zusammenhängenden Bewegungen, im Abstand von rund 80 cm zueinander, ohne sich gegenseitig zu berühren und somit die Formationen zu zerstören. Präzision par Excellence. Diese Strategie stärkt die Stare auch gegen Feinde in der Natur.
Ballettstunden? Lassen Sie sich mitreissen…
Das Prunkstück aus dem Barock gehört sicherlich zum Must einer jeden Romreise. Seit der Wiedereröffnung am 3. November 2015 erstrahlt die «Fontana di Trevi» im hellen Glanz. Die Restaurierungsarbeiten verschlangen beachtliche € 2,18 Mio. Das Modehaus Fendi mit ihrem «Fendi for Fountains Projekt», welches sich der Erhaltung und Wertschätzung verschiedener historischer Brunnen in der Ewigen Stadt widmet, nahm sich der Finanzierung an. Der Trevibrunnen verfügt nun unter anderem über eine effektvolle Beleuchtung, eine Videoüberwachung und ein System zur Vogelabschreckung.
Obwohl die «Fontana» vorwiegend von Romtouristen belagert wird, spielt sie im Leben der Einheimischen eine bedeutende Rolle. So warf der inzwischen verstorbene Lieblingsschauspieler der Römer – Alberto Sordi – im Februar 2002 bei der Einführung des Euros seine letzten Lira-Münzen in den Brunnen. Beim Sieg 1982 der Fussball WM und 1983 als der Stadt-Fussballverein AS Roma die Meisterschaft gewann, tolerierte die Polizei ausnahmsweise das Freudenbad der «Romani» in den Fluten der «Fontana di Trevi». Unvergesslich bleibt älteren Semestern und Cineasten die Szene aus Fellinis Film «La Dolce Vita», in der Anita Ekberg im Abendkleid in den Brunnen stieg. In der Regel drohen hohe Geldstrafen und aus diesem Grund wird von einem kühlenden Bad oder Ekberg-Nachahmungen dringend abgeraten – egal in welchem Brunnen von Rom.
Um die «Fontana» in vollen Zügen zu geniessen und den Massen auszuweichen empfiehlt sich ein Besuch in aller Herrgottsfrüh (06:00 / 07:00) oder morgens gegen 02:00. Im Sommer leert sich der Platz vor dem Brunnen mitunter auch etwas später.