Good News für 2019 – Pantheon bleibt weiterhin frei zugänglich

Pantheon – einer der Must sees von Rom von Aussen

Das Pantheon zog zuletzt jährlich rund 7.5 Millionen Besucher an und bildete damit einen der Hauptanziehungspunkte Roms.

Der ehemalige Kulturminister Dario Franceschini hatte 2017 geplant, den Besuchern des Pantheons nach einer Vereinbarung zwischen dem Kulturministerium und dem Vikariat Rom eine Eintrittsgebühr von € 2 zu erheben. Darüber wurde viel und heftig diskutiert, doch die Vorbereitungen waren bereits im vollen Gange, um diese Regelung mit Ende 2018 umzusetzen.

Kurzfristig wurde nun aber von der neuen Regierung beschlossen, dass das Pantheon in Rom für die Besucher frei zugänglich bleiben soll. Der italienische Kulturminister Alberto Bonisoli liess die Pläne der früheren Mitte-Links-Regierung zur Einführung einer Eintrittskarte für das antike Denkmal fallen.

Bonisoli vom populistischen Movimento 5 Stelle bestätigt: «entgegen dem, was mein Vorgänger 2017 beschlossen hat, werden keine Eintrittskarte eingeführt «.

Ende gut … vorerst alles gut!

Pantheon – einer der Must sees von Rom von Innen


Neues Leben im alten römischen Palazzo

  • Palazzo Rhinoceros – Raumausstattung

 

Der Luxusbrand Fendi investierte in den letzten Jahren mehrfach in das Kulturerbe von Rom. Erinnert sei an die Renovierung des Trevi-Brunnens und des Palazzo della Civiltà Italiana im Stadtteil EUR mit der gleichzeitigen Verlegung des Firmensitzes dorthin. Aber auch die Eröffnung des Flagshipstores im Herzen Roms mit der Baumskulptur des Künstlers Giuseppe Penone ist zu erwähnen. Beim neuesten Projekt, dem Palazzo Rhinoceros wirken alte und zeitgenössische Kunst zusammen, die interessante Impulse für die Stadt versprechen.
Den Palazzo aus dem 17. Jh., nur wenige Schritte von der Bocca della Verità entfernt, direkt unter dem Palatin Hügel, wo Rom einst der Legende nach gegründet wurde und die römischen Kaiser lebten, hatte Alda Fendi bereits 2012 gekauft. An dieser symbolträchtigen Stelle verwandelte der französische Stararchitekt Jean Nouvel in Zusammenarbeit mit Alda, eine der 5 Töchter des weltweit bedeutendsten italienischen Luxusmodemarken-Firmengründers den verfallenen Palast in einen Kultur Hub. Zeitgenössische Kunst und antike Geschichte stossen hier aufeinander. Das Gebäude wurde in jahrelangen Arbeiten aufwendig restauriert. Teile der ursprünglichen Stiegen, Fliesen und Wandmalereien kommen in den Appartements mit Spiegeln effektvoll zur Geltung. Neue Materialen, wie Glas, Stahl und Zement bilden einen Gegenpol.
Als Demonstration ihrer Liebe zu Rom ist dieses neue Projekt von Alda Fendi zu verstehen. Sie möchte damit der Stadt ihrer Geburt und der Stadt, in der die Geschichte des Unternehmens der Familie Fendi ihren Anfang nahm, etwas zurückzugeben.

Palazzo Rhinoceros – Innenhof

Name Palazzo Rhinoceros
Der sechsstöckige Palast mit einer Fläche von 3‘500 m2 trägt den Namen Rhinozeros als eine Huldigung an die anhaltende Stärke und Macht Roms mit Verweis auf die Antike. Im ersten Bestehungsjahr des neuen Kulturzentrums soll das Thema Nashorn immer wieder auftauchen. Als Symbol wurde ein lebensgrosses, surreales Modell eines Nashorns aus Glasfaserkunststoff des Bühnenbildners Riccardo Buzzanca, der bereits mit Martin Scorsese und Werner Herzog zusammengearbeitet hatte, direkt unter dem Janusbogen aus dem 4. Jh. und bei der mittelalterlichen Kirche San Giorgio in Velabro installiert. Alda Fendi beauftragte den oscarpreisgekrönten Kameramann Vittorio Storaro und seine Tochter Francesca, den Bogen als weiteres Geschenk an die Stadt effektvoll zu beleuchten.

Palazzo Rhioceros – Janusbogen mit effektvoller Beleuchtung

ROME, ITALY – OCTOBER 10: A general view at Fondazione Alda Fendi Esperimenti – Jean Nouvel – Rhinoceros on October 10, 2018 in Rome, Italy. (Photo by Ernesto S. Ruscio/Getty Images for Fondazione Alda Fendi Esperimenti)

 

Innenleben des Palazzo
25 Appartements schuf und gestaltete Jean Nouvel, indem er «die Schichtung der Epochen», wie er es nennt, beibehielt. Eigens entworfene, essenzielle Möbeln und moderne Küchen- und Badkomponenten bilden den Kontrast. Unter «The Roomes of Rome» können 24 davon für einen Aufenthalt zwischen drei Tage und drei Monate gebucht werden. Auf diesen Stockwerken bieten sich ebenfalls Ausstellungsräumlichkeiten an. Ein Appartement bleibt der Fendi Stiftung zur Verfügung. Das letzte Stockwerk nimmt das neue Restaurant Caviar Kaspia mit einem berauschenden Rundumblick ein.

Fondazione Alda Fendi Esperimenti
Im Erdgeschoss ist die Kulturstiftung untergebracht, die innovative kulturelle Experimente in einer Reihe von Ausstellungsräumen ermöglicht. Die Räumlichkeiten sollen sich im Sinne von Alda Fendi von anderen abheben, der Kunst Freiheit schenken und künstlerische Medien untereinander mischen.
Durch eine dreijährige Partnerschaft mit der Eremitage in Stankt Petersburg wird einmal jährlich ein besonderes Kunstwerk aus deren bedeutenden Sammlung zur Verfügung gestellt. Seit dem 15. Dezember 2018 bis zum 10. März 2019 ist nun zum ersten Mal in Rom die marmorne 54 cm hohe Statue des «Kauernden Knaben» von Michelangelo kostenlos im Palazzo zu bestaunen. Sie soll Teil des niemals vollendeten Grosswerkes von Michelangelo, dem Grabmal von Julius II sein.

• Besichtigung nur nach Anmeldung
• Eintritt kostenlos täglich von 10:00 bis 19:00


Schickes Wohnen im grünen Rom

Monteverde uns seine Villini

Monteverde bedeutet wortwörtlich «grüner Berg», und «Vecchio» bezieht sich auf den alten, ursprünglichen Teil des Wohnviertels. Dieses dehnt sich auf einem etwa 75 m hohen Tuffsteinhügel rechts vom Tiber auf den westlichen Ausläufen des Gianicolo Hügels aus. Das Quartier heisst offiziell auch Gianicolense.

Im 17. Jh. wurde durch die Zusammenlegung mehrerer Weinberge die Villa Doria Pamphilj, heute der grösste öffentliche Park Roms, nördlich des Stadtteils errichtet.

Monteverde und deine grüne Umgebung

Das Viertel ist reich an Geschichte, Natur und Architektur. So war das Gebiet Schauplatz der dramatischen Ereignisse bei der Verteidigung der Römischen Republik im Jahr 1849 und bis vor einem Jahrhundert noch offenes Land mit Vorstadtvillen, Weinbergen und Bauernhäusern.

Auf Basis des Allgemeinen Städtebauplans von 1909 erfolgte Anfang des 20. Jh. die erste Urbanisierung und bauliche Erweiterung von Monteverde Vecchio mit ein- bis zweistöckige Villen im Jugendstil und Art Deco, sog. Villini und ihren Gärten.

In den 30er Jahren folgen höhere Gebäude und eine dichtere Bebauung, um den neuen Wachstumsbedürfnissen der Stadt in einem glücklichen Nebeneinander verschiedener Bauarten gerecht zu werden.

Während des Faschismus setzte sich der Bau mit hohen Wohnhäusern für die Arbeiterklasse fort und das Viertel weiterte sich auch zum moderneren Monteverde Nuovo.

Monteverde Vecchio, das zwischen steilen Treppen mit zahlreichen herrlichen Ausblicken auf Rom, der Rückzugsort vieler Grössen der italienischen Literatur wie Pier Paolo Pasolini oder Carlo Emilio Gadda war, gilt heute nicht nur als beliebter Filmschauplatz, sondern auch als schicke Wohngegend.

Monteverde und seine Treppen


Ein Amerikaner in Rom

American Adademy Luftaufnahme

Nein, wir sprechen nicht von der italienischen Filmkomödie und Klassiker aus dem Jahr 1954, in dem der römische Volksschauspieler Alberto Sordi den amerikanischen Lebensstil nachahmte.

Vielmehr beziehen wir uns auf die «American Academy» in Rom. Es handelt sich um eine der führenden amerikanischen Institutionen im Ausland für weiterbildendes Studium und Forschung in den Kunst- und Geisteswissenschaften. Die monumentale Inspiration der Ewigen Stadt stellt dabei ein wesentliches Element in der Entwicklung der Künstler und Wissenschaftler dar. Wie andere Institutionen in Rom nimmt sie in ihrer Residenz Studierende unterschiedlichen Alters auf, insbesondere solche, die sich mit Archäologie und der antiken Literatur, Architektur- und Kunstgeschichte befassen. Im Gegensatz zu anderen – die öffentlich sind und vom Kultusministerium subventioniert werden – ist die «American Academy» von der US-Regierung anerkannt, aber sie ist privat und ihre Mittel stammen aus einer Fundraising-Aktion.
Die Akademie existiert seit 1893, als bei der EXPO in Chicago eine kleine Gruppe, bestehend aus den Architekten Charles Follen McKim und Daniel Burnham sowie zwei Malern und Bildhauern beschloss, ein Zentrum für das Kunststudium im Herzen der klassischen Tradition des antiken Roms zu schaffen. Keine andere Stadt als Rom eignete sich ihrer Auffassung nach dafür besser. Im Jahr 1914 wurde das von McKim, Mead & White entworfenen Hauptgebäude gebaut. Heute belebt eine dynamische internationale Gemeinschaft das Areal. Dreissig US-Künstler und -Wissenschaftler werden jährlich für den Rom-Preis von einer Fachjury ausgewählt. Die Gewinner, die im Frühjahr bekannt gegeben werden, verfügen über ein Gehalt, eine Unterkunft und ein Atelier. Hinzu kommen sechs italienische Stipendiaten für Aufenthalte von drei bis fünf Monaten, dreissig amerikanische Lehrer klassischer Fächer, für Sommerauffrischungskurse und zehn Jahresbewohner, hauptsächlich angesehene Persönlichkeiten, die eingeladen sind, einen Teil ihrer Zeit und Ideen mit der Gemeinschaft der Akademie zu teilen.

American Adademy Eingang

American Adademy Gartenanlage


Rom in speziellem Lichterglanz – Stadt des Videos vom 19. bis 28.10.2018

Kolosseum im Lichterglanz

Die Ewige Stadt zeigt sich in einem unwiderstehlichen Mix aus Geschichte und moderner Kunst. Zu den 42 Schauplätze, an denen 68 Events stattfinden, zählen das Kolosseum, der Palazzo della Civiltà im EUR, das MAXXI, der archäologische Park des Kolosseums und Palazzo Altemps. 3 Maisons – Bulgari, Fendi und Gucci, 3 internationale Akademien in Rom – American Academy, Deutsche Akademie und die Real Academia de España, 7 Kunstinstitutionen und 12 Galerien wirken an diesem Event mit.
Das VideoMapping-Programm verwandelt das historische Zentrum der Hauptstadt in ein Freilichtmuseum für digitale Kunst. Ein Weg, der die neuen Grenzen der architektonischen Kartierung und der digitalen Kunst erkundet und die wichtigsten internationalen Künstler, bzw. Pioniere dieser neuen und spektakulären Kunstform einbezieht. Von der Basilika Sant’Agostino, in der ein stereoskopisches (3D) Werk des türkischen Kollektivs Nerdworking zu sehen ist, über das Pantheon, die das spanische Studio Onionlab mit Licht und Projektionen animiert, bis hin zur Kirche Minerva, die durch das Werk Diplopia verwandelt wird und zur Fassade des Hadrian-Tempels an der Piazza di Pietra, das dem französischen Künstler Romain Tardy anvertraut wurde.

VideoMapping Programm mit Monster

Diese 4 in unmittelbarer Umgebung liegenden Schauplätze lassen sich sehr leicht für jeden Rombesucher am 19./20./21. und 25./26.10. von 20:00 bis 24:00 Uhr in einen besonderen Abendspaziergang einbinden und garantieren ein etwas anderes Sightseeing.


Kosmaten und ihr Erbe

Inschrift der Kosmaten

Clevere Handwerker, die später als Cosmati bezeichnet wurden, fanden im Rom um die Jahrtausendwende ein perfektes Recyclingsystem für den kostbaren Marmor, der zu Ruinen gewordenen Pracht aus der Antike. Sie schufen daraus ornamentale Mosaike. Die römischen Marmorarbeiter (Marmorarii Romani), wie sie sich selbst nannten, sorgten so für eine neue Art der Kirchendekoration. Sie verstanden es, die Marmorsäulen in dünne Scheiben zu schneiden, wie eine Salami. Diese Kunstwerke zieren unzählige Fussböden, Kreuzgänge oder liturgische Einrichtungen verschiedenster Kirchen in Rom. Die Handwerksgruppe, welche über vier Generationen tätig war, bestand aus Steinmetzen, Maurern, Bildhauern, Architekten und Malern. Ihre Namen blieben vielfach unbekannt. Oft signierten sie jedoch ihre Werke und der Vorname Cosma oder Cosmas taucht auffallend häufig auf. In einem Zeitraum von über 200 Jahren schufen sie in Rom, den Regionen Lazio und Umbrien zahlreiche Werke. Weltweit existieren Cosmaten-Arbeiten nur in der Westminster Abbey in London und in Canterbury. Es sind Auftragsarbeiten eines englischen Klerikers und wahrscheinlich die ersten Zeugnisse italienischer Gastarbeitertätigkeit.

Fussboden der Kosmaten Santa Maria in Cosmedin


Überraschendes Rom – Zauberwelt Coppedè

Zauberwelt Coppedè – ein wundersames Quartier mitten in Rom

Beim «Quartiere Coppedè» handelt es sich vielleicht um das gewagteste künstlerisch-architektonische Experiment, das je in Rom durchgeführt wurde. Tatsächlich ist der Begriff «Quartiere» für diese zwischen 1913 und 1926 entstandene bizarre Gebäudekomplexe zwischen Via Tagliamento und Piazza Buenos Aires um den Kern, die Piazza Mincio mit seinem Frösche-Brunnen, etwas übertrieben. Die Zone des «Coppedè» gehört zum Stadtteil Trieste. Seinen Namen verdankt es dem Architekten, Bildhauer und Dekorateur Gino Coppedè aus Genua. Er mischte die verschiedensten Stilrichtungen zu einem eklektischen Ganzen und ihm ist diese zeitlose, verwunschene Ecke in Rom zu verdanken. «Coppedè» vereinte den düsteren, gotischen Stil mit jenem klassischen, griechischer Inspiration und dazu gesellen sich Tore und Türmchen mittelalterlichen Geschmacks sowie barocker Stuck und Jugendstildekorationen. Der Spaziergänger fühlt sich zweifellos in eine vollkommen andere, in Rom unerwartete Märchenwelt versetzt.


Sant’Ivo alla Sapienza – das römische Barockjuwel

Sant'Ivo - das römische Barockjuwel

Diese Perle der römischen Barockarchitektur würde ohne seinen spektakulären, schneckenförmig geschwungenen Kirchturm für den Passanten wahrscheinlich verborgen bleiben. Sie ist dem Heiligen Ivo, Schutzpatron der Juristen geweiht.

Die Mitte des 17. Jh. von Francesco Borromini entworfene Kirche musste in den rechteckigen Innenhof des bereits bestehenden Universitätskomplexes gebaut werden.

Gerade der enge zur Verfügung stehende Raum animierte den Gegenspieler von Bernini zu diesem sehr speziellen Grundriss der Kirche, der Form des Kirchenturms und des Kuppelaufbaus. Die sich spiralenartig hochwindende Laterne wird von einer schmiedeeisernen Krone und an der Spitze von einer vergoldeten Kugel, darauf einer Taube mit Ölzweig (Symbol für Papst Innozenz X) und einem Kreuz darüber abgeschlossen.

Interpretationen für das Symbol gibt es verschiedene: Handelt es sich um einen Turm der Weisheit in Anlehnung an den von Babel, über den das christliche Kreuz aufragt? Oder die päpstliche Kopfbedeckung, die Tiara oder gar den Läuterungsberg in Dantes «Göttlicher Komödie»? Oder eine Anspielung auf eine Schneckenart aus der Familie der Mitraschnecken, deren Gehäuse sich spiralenförmig winden?

Sant'Ivo - das römische Barockjuwel


Der antikste Stadtteil Roms – Monti Rione I

Monti und seine verschlungenen Gassen

Beinahe jeder Rombesucher hat schon direkt oder indirekt von Monti gehört und will dorthin – in das quirlige und trendige Dorf, wo noch nachbarschaftliche Beziehungen gepflegt werden. Kaum eine ausländische Zeitung, die nicht über diese Gegend berichtet und Monti als den Geheimtipp schlechthin verkauft. Aber auch römische Zeitungen wie Il Messaggero schwärmen in den höchsten Tönen von diesem Kleinod: «Nicht Trastevere oder der Campo de› Fiori geben den Ton an, sondern Monti mit seinen originellen Shopping-Gelegenheiten, den Bio-Läden, alternativen Restaurants und edlen Vinotheken». Und wir von LOCALIKE sind ebenfalls der Meinung, dass dieses Viertel lobende Zeilen verdient. Heute gilt Monti als eines der beliebtesten Wohnviertel der Stadt. Das einstige Arbeiter- und Rotlichtviertel mutierte in den letzten Jahren zum hippen Stadtteil. Verwinkelte enge Gassen, bescheidene Häuser, alternative Werkstätten sowie viele, kleine und schicke Lokale prägen es. Häufig treffen Sie die unabhängigen Designer, die von der Vintage-Mode inspiriert sind persönlich an. Der ehemalige italienische Staatspräsident Giorgio Napolitano lebt nach seinem Rücktritt aus Altersgründen im Januar 2015 wieder in «seinem» Viertel Monti. Diese spezielle Quartiers-Atmosphäre wurde von Regisseuren auch häufig als Schauplatz für ihre Filme verwendet und viele von ihnen leben oder lebten selbst in Monti.

Monti und seine Vergangenheit
Um Monti ranken sich Geschichten und Legenden. Kein anderes Viertel kann sich einer solchen Vielfalt an historischen, archäologischen und architektonischen Zeugnissen rühmen, welche von der Antike über das Mittelalter, die Renaissance und das Barock in die zeitgenössische Epoche reichen: 2‘500 Jahre Geschichte auf 1,6 km.
Monti, das älteste der 22 Rioni, gleich hinter dem Forum, umschliesst heute die Hügel Esquilin sowie Viminal und reicht von der Piazza Venezia bis zum Lateran. In antiker Zeit entsprachen die Grenzen des heute noch weitflächigen Rione jenen der Stadt. Später gingen daraus weitere Rioni hervor. Monti wurde 1743 unter Papst Gregor XIV zum Stadtteil ernannt und 1874 unterteilt, um den Rione Esquilino entstehen zu lassen. Schliesslich erfolgte 1921 eine weitere Unterteilung mit dem Esquilino, Castro Pretorio und Celio. Eine erneute Veränderung der Grenzen in den Jahren 1924 und 1943 brachte die Schaffung der breiten Via Cavour mit sich. Sie ist einer der gewaltigsten städteplanerischen Bausünden. Anstelle der ursprünglichen Via Graziosa riss die Via Cavour eine unübersehbare Schneise in die Stadt. Dadurch wurde die territoriale Homogenität der antiken Suburra Romana zwar gebrochen, doch blieb ein Labyrinth von schmalen Gässchen und Strassen, welche fast immer leicht ansteigen bzw. abfallen. Dazu gesellen sich so manche Treppen.
Im antiken Rom war es das «Suburra» (unterhalb der Stadt), das Elendsviertel üblen Rufs und eines der ältesten Wohngebiete. Zu dieser Zeit standen die Bürgerhäuser in Monti Schulter an Schulter mit verruchten Bordellen und den «Insulae», den Wohnungen für das einfache Volk. Cesare wurde in dieser Armen-Leute-Gegend geboren und Nero liebte es in den dunklen Gassen inkognito zu spazieren. Der Übertritt zum Christentum gesamter Familien, Gebete, die Sammlung von Reliquien, die ersten heimlich vom Heiligen Petrus gefeierten Messen sollen hier stattgefunden haben.
Erst Jahrhunderte später halten die Päpste Einzug. Sie liessen zwischen Bettlern, Prostituierten, Kupferschmieden und Wirten auf den Hausaltären der ersten Christen Kirchen und Klöster errichten. Noble Herrschaften, die vermischt mit dem einfachen Volk in Monti wohnten, finanzierten hohe Türme und prachtvolle Paläste. Im bevölkerungsarmen Mittelalter wucherten im Viertel Gärten und Weinberge. Erst nach der Einigung Italiens 1870 wurde es wieder zu einem dicht besiedelten Viertel.

Nicht zu übersehen, die mächtigen Türme und prachtvollen Paläste.

Nicht zu übersehen, die mächtigen Türme und prachtvollen Paläste.

 

Von der Via Baccina aus ist die antike Brandmauer, die das Forum von der Suburra trennt. Die Marmorsäulen gehören zum Marstempel des Foro Augusto.

Von der Via Baccina aus ist die antike Brandmauer sichtbar, die das Forum von der Suburra trennt. Die Marmorsäulen gehören zum Marstempel des Foro di Augusto.

 

Wappen des Rione Monti
Drei grüne Hügel mit drei Gipfeln auf silbrigem Untergrund stellen drei der sieben Hügel Roms dar, die ursprünglich zum Rione Monti gehörten. Celio, Viminale und Esquilino erklären auch den Namen «Monti» (Berge). Sie sind zum Symbol des Wappens des Viertels geworden. Charakterisiert wird Monti tatsächlich durch das steile Auf und Ab.

Kuriosum
Die Bewohner des Rione Monti kennzeichnete ehemals sogar ein eigner Dialekt, welcher sie von jenen anderer Stadtteile unterschied und ihnen eine eigene Identität verlieh. Zu ihren Rivalen zählten vor allem die Trasteverini, die Bewohner des Rione Trastevere, welche auf der anderen Seite des Tibers, einst fern dem Stadtzentrum, lebten.

Kulturelle Highligts in Monti aus den unterschiedlichen Epochen
Kein anderer Stadtteil Roms verfügt über eine so grosse Anzahl an kulturellen Perlen wie Monti. Die rund 50 Kirchen, darunter die Kleinode S. Clemente, S. Stefano Rotondo, S. Prassede, S. Giovanni in Laterano, S. Pietro in Vincoli mit der Moses-Statue von Michelangelo und die Barockjuwelen Sant’Andrea al Quirinale und S. Carlino alle Quattro Fontane stellen nur einen Teil dieser kulturellen Highlights dar. In einer unzähligen Reihe von archäologische Schätze seien erwähnt die Foren der Nerva, des Domiziano, des Vespasiano, des Augustus, des Trajan, die Cäsarforen und die Augustusforen, die Traijansmärkte, die Domus Aurea – Haus des Nero (spektakuläre Besichtigungen sind wieder möglich), die Trajansthermen – eine der grössten Thermalanlagen der Antike, Reste von antiken Aquädukten und Teile der Servianischen und Aurelianischen Mauern, Mythräen, Türme, Tempel, drei Stadttore usw. Museen, Gärten und spektakuläre, historische Aussichtsterrassen, Obelisken Statuen, Säulen, kleine Kapellen, Innenhöfe, Kreuzgänge und Brunnen sollen nicht vergessen werden… ganz zu schweigen von den zahllosen charmanten Plätzen, Treppen und versteckten Treppchen.

LOCALIKE Tipp
Monti ist nicht nur eine unerschöpfliche Ansammlung von Kunst- und Kulturschätzen, sondern wirklich das perfekte Ziel für alle, die gerne in winzigen ausgefallenen Geschäften stöbern. Verpassen Sie es nicht, sich Ihr persönliches Reiseprogramm durch LOCALIKE erstellen zu lassen – damit Sie Monti in vollen Zügen geniessen und wie ein Einheimischer erleben – like a local!

In Monti wimmelt es von ausgefallenen Independent-Shops.

In Monti wimmelt es von ausgefallenen Independent-Shops.


Zwischen Rom und dem Himmel – «La Nuvola» die neue Architektur-Ikone

Das neue Kongresszentrum in Rom – Aussenansicht

Das neue Kongresszentrum (Roma Convention Center) des Stararchitekten Ehepaars Doriana und Maximilian Fuksas wurde am 29.10.2016 im Viertel EUR, das im südlichen Teil der Stadt liegt, offiziell eröffnet. Es erhielt bereits im Jahr 2012 den begehrten Preis «Best Building Site des Royal Institute of British Architects».

Idee
Der Auftrag bestand darin, ein in die zukunftweisendes Bauwerk für ein seit Jahrzehnten fehlendes Kongresszentrum zu schaffen. Die Ausgangsidee bezog sich auf einen immensen Tropfen, der sich in eine Art gigantischem Glas-Schaukasten gepackt, lediglich auf drei Punkte mit 26‘000 Pfählen stützt. Im Inneren wirkt die Transparenz des Raumes. Tagsüber von aussen praktisch unsichtbar, leuchtet der Tropfen weiss und scheint aus seinem Glaskäfig ausbrechen zu wollen.

Kontext
Das Kongresszentrum soll nicht nur für Rom neue Impulse als wettbewerbsfähige Kongressstadt setzen, sondern das Viertel EUR zusätzlich als Business-Distrikt hervorheben. Geplant und benannt wurde dieser Stadtteil nach der «Esposizione Universale di Roma», die Römische Weltausstellung, welche 1942 unter dem Motto einer «Olimpiade della Civiltà» (Olympiade der Kulturen) stattfinden sollte. Das kolossale Ausstellungsgelände wurde in den 50er Jahren zu einem modernen Quartier ausgebaut. Geblieben sind die auf streng rechtwinkeligem Strassengrundriss errichteten monumentalen, mit Travertin verkleideten Gebäude, die Macht und Grösse als Symbole des Faschismus demonstrieren. Das neue Kongresszentrum befindet sich unweit des 2015 restaurierten und zum Sitz des Modehauses Fendi umgewandelten «Colosseo Quadrato», auch «Palazzo della Civiltà Italiana» oder «Palazzo della Civiltà del Lavoro» genannt. Es ist eines der bedeutendsten Bauwerke aus der faschistischen Zeit.

Zahlen
Vorausgegangen sind 18 Jahre heftige Diskussionen, zahllose Ablehnungen, im Laufe der Bauarbeiten 12 darauf folgende Projekt-Varianten, unglaubliche Verspätungen und immerwährende Polemik um den Bau. Ausgeschrieben wurde der internationale Wettbewerb im fernen 1998. Mit den Arbeiten begann man im Jahr 2008. Insgesamt hat das Projekt einen Betrag von mehr als EUR 360 Mio. verschlungen. Doch hoffnungsvolle Optimisten erwarten durch den Kongress-Tourismus für die Stadt jährliche Einnahmen von sage und schreibe EUR 350 Mio.
Im Inneren des 42‘000 m2 grossen Glas-Stahl-Schaukastens (70 x 175 m und 40 m hoch) befinden sich im unteren Geschoss die 16 Kongresssäle, die bis zu 6‘000 Personen fassen. 42‘000 Glas-Paneele filtern das Sonnenlicht. Das Mezzanin des Business Centers, das «Livello Forum» beherbergt auf 6‘000 m2 einen polyvalenten für Events geplanten Bereich, welcher unter dem Auditorium, der sog. Wolke aus 13‘800 m2 weissem Glasfiebergewebe liegt. Das Projekt und die Ausführung der Glasfieber-Wolke ist «Made in Italy». Mit ca. 18‘000 Tonnen verarbeitete man fast drei Mal so viel Eisen und Stahl, wie für die Erstellung des Eiffelturms nötig war. 25‘000 Tonnen Travertin wurden verwendet und 19‘000 m2 Parket verlegt. Für das Auditorium wählte der Architekt 4‘725 Holzpaneele aus amerikanischer Kirsche. Den farblichen Akzent schenken 1‘725 orange Polstersessel. 7‘200 Beleuchtungskörper schaffen Licht und 28 Lifte, davon 8 Panoramalifte, 13 Rolltreppen und 2 Förderbänder sorgen für den Transport. Im Kongresszentrum ist zudem ein Luxushotel mit 439 Zimmern untergekommen.

Name
Seit Jahren wird das Bauwerk allseits unter dem Namen «La Nuvola di Fuksas» (die Wolke von Fuksas) gehandelt. Doch das Architektenpaar wollte ihrem Werk diesen ihrer Auffassung nach zu banalen Namen nicht zukommen lassen. Ein lancierter Ideen-Wettbewerb sollte Abhilfe schaffen, um im Zuge der Eröffnung einen neuen, offiziellen Name zu verkünden. Mysteriöserweise erwähnte bei der feierlichen Zerimonie niemand den Wettbewerb und so blieb es, wie könnte es anders sein, bei «La Nuovola» – Ausdruck für Magie und Leichtigkeit!

LOCALIKE Tipp
✪ In unserem PERSONAL kreieren wir Ihren Architektur-Spaziergang im Viertel EUR oder zu den weiteren neuen Architektur-Ikonen Roms. Kontaktieren Sie uns, wir helfen gerne weiter.

Das neue Kongresszentrum in Rom – Innenansicht

 

Das neue Kongresszentrum in Rom – in der Nacht