Der Petersplatz und seine Sandkrippe

Sandkrippe vor dem Petersplatz – Gesamtbild mit Weihnachtsbaum

Bei der Weihnachtskrippe 2018 handelt es sich um eine imposante und spektakuläre Sandskulptur, die sich auf einer Fläche von etwa 25 m mit einem Flachrelief von 16 m Länge, 5 m Höhe und 6 m Tiefe erstreckt.

Sie wurde aus dem goldenen Sand des Strandes von Jesolo, der ursprünglich aus den Dolomiten stammt, von vier von der Stadt Jesolo ausgewählten Bildhauern gemeisselt und vom Patriarchat von Venedig dem Papst geschenkt. Der Sand aus Jesolo, mit dem die Geburt Christi geschaffen wurde, ist «ein armes Material, das an die Einfachheit, Kleinheit und sogar Zerbrechlichkeit erinnert, mit der sich Gott bei der Geburt Jesu in der Unsicherheit von Bethlehem gezeigt hat», erklärte der Patriarch.

In Jesolo ist es seit 17 Jahren Tradition, Sandkrippen zu bauen.

Das Team der Bildhauer nennt sich «Sultane des Sandes» und besteht aus einer niederländischen Bildhauerin, einem russischen und tschechischen, koordiniert vom Amerikaner Varano. Die Niederländerin Susanne Ruseler formte die Hirten und Tiere auf der linken Seite der Szene. Der Russe Ilya Filimontsev erschuf den zentralen Kern der Heiligen Familie und des Engels, während der Tscheche Radovan Zivnyha die Gesichter und Gewänder der Drei Heiligen Könige auf der rechten Seite der Szene schnitze. Der Sand wurde mit Wasser gemischt und mit speziellen Maschinen in hölzernen Schalungen verkittet, um von den Bildhauern verarbeitet zu werden.

Sandkrippe vor dem Petersplatz – Heilige Familie

 

Sandkrippe vor dem Petersplatz – die Drei Heiligen Könige

Der 23 m hoheWeihnachtsbaum an der Seite des Krippenkunstwerkes, eine Rotfichte, ist ebenfalls ein Geschenk aus der Region Friaul Venezia Giulia und kann gemeinsam mit der Krippe traditionell bis zum 13. Januar 2019 bewundert werden.

Frohe Festtage / Buon Natale wünscht das LOCALIKE Roma Team.


Neues Leben im alten römischen Palazzo

  • Palazzo Rhinoceros – Raumausstattung

 

Der Luxusbrand Fendi investierte in den letzten Jahren mehrfach in das Kulturerbe von Rom. Erinnert sei an die Renovierung des Trevi-Brunnens und des Palazzo della Civiltà Italiana im Stadtteil EUR mit der gleichzeitigen Verlegung des Firmensitzes dorthin. Aber auch die Eröffnung des Flagshipstores im Herzen Roms mit der Baumskulptur des Künstlers Giuseppe Penone ist zu erwähnen. Beim neuesten Projekt, dem Palazzo Rhinoceros wirken alte und zeitgenössische Kunst zusammen, die interessante Impulse für die Stadt versprechen.
Den Palazzo aus dem 17. Jh., nur wenige Schritte von der Bocca della Verità entfernt, direkt unter dem Palatin Hügel, wo Rom einst der Legende nach gegründet wurde und die römischen Kaiser lebten, hatte Alda Fendi bereits 2012 gekauft. An dieser symbolträchtigen Stelle verwandelte der französische Stararchitekt Jean Nouvel in Zusammenarbeit mit Alda, eine der 5 Töchter des weltweit bedeutendsten italienischen Luxusmodemarken-Firmengründers den verfallenen Palast in einen Kultur Hub. Zeitgenössische Kunst und antike Geschichte stossen hier aufeinander. Das Gebäude wurde in jahrelangen Arbeiten aufwendig restauriert. Teile der ursprünglichen Stiegen, Fliesen und Wandmalereien kommen in den Appartements mit Spiegeln effektvoll zur Geltung. Neue Materialen, wie Glas, Stahl und Zement bilden einen Gegenpol.
Als Demonstration ihrer Liebe zu Rom ist dieses neue Projekt von Alda Fendi zu verstehen. Sie möchte damit der Stadt ihrer Geburt und der Stadt, in der die Geschichte des Unternehmens der Familie Fendi ihren Anfang nahm, etwas zurückzugeben.

Palazzo Rhinoceros – Innenhof

Name Palazzo Rhinoceros
Der sechsstöckige Palast mit einer Fläche von 3‘500 m2 trägt den Namen Rhinozeros als eine Huldigung an die anhaltende Stärke und Macht Roms mit Verweis auf die Antike. Im ersten Bestehungsjahr des neuen Kulturzentrums soll das Thema Nashorn immer wieder auftauchen. Als Symbol wurde ein lebensgrosses, surreales Modell eines Nashorns aus Glasfaserkunststoff des Bühnenbildners Riccardo Buzzanca, der bereits mit Martin Scorsese und Werner Herzog zusammengearbeitet hatte, direkt unter dem Janusbogen aus dem 4. Jh. und bei der mittelalterlichen Kirche San Giorgio in Velabro installiert. Alda Fendi beauftragte den oscarpreisgekrönten Kameramann Vittorio Storaro und seine Tochter Francesca, den Bogen als weiteres Geschenk an die Stadt effektvoll zu beleuchten.

Palazzo Rhioceros – Janusbogen mit effektvoller Beleuchtung

ROME, ITALY – OCTOBER 10: A general view at Fondazione Alda Fendi Esperimenti – Jean Nouvel – Rhinoceros on October 10, 2018 in Rome, Italy. (Photo by Ernesto S. Ruscio/Getty Images for Fondazione Alda Fendi Esperimenti)

 

Innenleben des Palazzo
25 Appartements schuf und gestaltete Jean Nouvel, indem er «die Schichtung der Epochen», wie er es nennt, beibehielt. Eigens entworfene, essenzielle Möbeln und moderne Küchen- und Badkomponenten bilden den Kontrast. Unter «The Roomes of Rome» können 24 davon für einen Aufenthalt zwischen drei Tage und drei Monate gebucht werden. Auf diesen Stockwerken bieten sich ebenfalls Ausstellungsräumlichkeiten an. Ein Appartement bleibt der Fendi Stiftung zur Verfügung. Das letzte Stockwerk nimmt das neue Restaurant Caviar Kaspia mit einem berauschenden Rundumblick ein.

Fondazione Alda Fendi Esperimenti
Im Erdgeschoss ist die Kulturstiftung untergebracht, die innovative kulturelle Experimente in einer Reihe von Ausstellungsräumen ermöglicht. Die Räumlichkeiten sollen sich im Sinne von Alda Fendi von anderen abheben, der Kunst Freiheit schenken und künstlerische Medien untereinander mischen.
Durch eine dreijährige Partnerschaft mit der Eremitage in Stankt Petersburg wird einmal jährlich ein besonderes Kunstwerk aus deren bedeutenden Sammlung zur Verfügung gestellt. Seit dem 15. Dezember 2018 bis zum 10. März 2019 ist nun zum ersten Mal in Rom die marmorne 54 cm hohe Statue des «Kauernden Knaben» von Michelangelo kostenlos im Palazzo zu bestaunen. Sie soll Teil des niemals vollendeten Grosswerkes von Michelangelo, dem Grabmal von Julius II sein.

• Besichtigung nur nach Anmeldung
• Eintritt kostenlos täglich von 10:00 bis 19:00


Ein Amerikaner in Rom

American Adademy Luftaufnahme

Nein, wir sprechen nicht von der italienischen Filmkomödie und Klassiker aus dem Jahr 1954, in dem der römische Volksschauspieler Alberto Sordi den amerikanischen Lebensstil nachahmte.

Vielmehr beziehen wir uns auf die «American Academy» in Rom. Es handelt sich um eine der führenden amerikanischen Institutionen im Ausland für weiterbildendes Studium und Forschung in den Kunst- und Geisteswissenschaften. Die monumentale Inspiration der Ewigen Stadt stellt dabei ein wesentliches Element in der Entwicklung der Künstler und Wissenschaftler dar. Wie andere Institutionen in Rom nimmt sie in ihrer Residenz Studierende unterschiedlichen Alters auf, insbesondere solche, die sich mit Archäologie und der antiken Literatur, Architektur- und Kunstgeschichte befassen. Im Gegensatz zu anderen – die öffentlich sind und vom Kultusministerium subventioniert werden – ist die «American Academy» von der US-Regierung anerkannt, aber sie ist privat und ihre Mittel stammen aus einer Fundraising-Aktion.
Die Akademie existiert seit 1893, als bei der EXPO in Chicago eine kleine Gruppe, bestehend aus den Architekten Charles Follen McKim und Daniel Burnham sowie zwei Malern und Bildhauern beschloss, ein Zentrum für das Kunststudium im Herzen der klassischen Tradition des antiken Roms zu schaffen. Keine andere Stadt als Rom eignete sich ihrer Auffassung nach dafür besser. Im Jahr 1914 wurde das von McKim, Mead & White entworfenen Hauptgebäude gebaut. Heute belebt eine dynamische internationale Gemeinschaft das Areal. Dreissig US-Künstler und -Wissenschaftler werden jährlich für den Rom-Preis von einer Fachjury ausgewählt. Die Gewinner, die im Frühjahr bekannt gegeben werden, verfügen über ein Gehalt, eine Unterkunft und ein Atelier. Hinzu kommen sechs italienische Stipendiaten für Aufenthalte von drei bis fünf Monaten, dreissig amerikanische Lehrer klassischer Fächer, für Sommerauffrischungskurse und zehn Jahresbewohner, hauptsächlich angesehene Persönlichkeiten, die eingeladen sind, einen Teil ihrer Zeit und Ideen mit der Gemeinschaft der Akademie zu teilen.

American Adademy Eingang

American Adademy Gartenanlage


Kosmaten und ihr Erbe

Inschrift der Kosmaten

Clevere Handwerker, die später als Cosmati bezeichnet wurden, fanden im Rom um die Jahrtausendwende ein perfektes Recyclingsystem für den kostbaren Marmor, der zu Ruinen gewordenen Pracht aus der Antike. Sie schufen daraus ornamentale Mosaike. Die römischen Marmorarbeiter (Marmorarii Romani), wie sie sich selbst nannten, sorgten so für eine neue Art der Kirchendekoration. Sie verstanden es, die Marmorsäulen in dünne Scheiben zu schneiden, wie eine Salami. Diese Kunstwerke zieren unzählige Fussböden, Kreuzgänge oder liturgische Einrichtungen verschiedenster Kirchen in Rom. Die Handwerksgruppe, welche über vier Generationen tätig war, bestand aus Steinmetzen, Maurern, Bildhauern, Architekten und Malern. Ihre Namen blieben vielfach unbekannt. Oft signierten sie jedoch ihre Werke und der Vorname Cosma oder Cosmas taucht auffallend häufig auf. In einem Zeitraum von über 200 Jahren schufen sie in Rom, den Regionen Lazio und Umbrien zahlreiche Werke. Weltweit existieren Cosmaten-Arbeiten nur in der Westminster Abbey in London und in Canterbury. Es sind Auftragsarbeiten eines englischen Klerikers und wahrscheinlich die ersten Zeugnisse italienischer Gastarbeitertätigkeit.

Fussboden der Kosmaten Santa Maria in Cosmedin


Schweizer Gardisten bekennen Farbe

Schweizer Garde mit ihrer farbenprächtigen Uniform

Der Entwurf der farbenprächtigen Uniform der Schweizer Garde wird häufig Michelangelo zugeschrieben, doch es scheint, als habe dieser sich nie damit befasst.
So ist die heutige Uniform weitgehend dem Entwurf des Kommandanten Jules Repond (1910-1921) zu verdanken.
Die Farben, die die Gardeuniform charakterisieren, sind die Traditionsfarben der Medici: Blau, Rot und Gelb, zu denen das Weiss der Handschuhe und des Kragens kommt. Die blauen und gelben Stoffstreifen unterbrechen in fliessender Bewegung das Rot der Hose und der Weste. Dieser Kommandant schaffte auch die Hüte ab und ersetzte sie durch die heute noch übliche Baskenmütze. Die Alltagsuniform ist schlicht und vollständig in blauer Farbe gehalten.


Italienische Spezialität auf dem Teller – «Pizzette»

Die ofenwarmen Pizzette schmecken unwiderstehlich

Wer kennt es nicht … unvorhergesehene Gäste, die an der Türe stehen. Wenn Sie nicht einfach in die Küche verschwinden wollen, dann spannen Sie Ihren Besuch doch ein. Das gemeinsame Werken macht Spass. Wir verraten Ihnen unser ultimatives Rezept für eine super schnelle Köstlichkeit, bei der die Italianità sofort überschwappt. Die Mini-Pizzastückchen erfreuen sich bei Klein und Gross enormer Beliebtheit. Und selbst gebacken schmecken sie besonders fein – einfach unwiderstehlich. Da der Teig ganz ohne Hefe auskommt, ist das Gebäck in einer halben Stunde auf den Tisch gezaubert.

Zutaten für ca. 40 Pizzette
200 g Mehl
200 g Frischkäse (auch Ziegenfrischkäse eignet sich)
25 g flüssige Butter
Mozzarella
Oregano getrocknet
Passata di Pomodoro (Tomatensauce)
Salz

So wird’s gemacht – schnell, einfach & köstlich
Mehl, Frischkäse, flüssige Butter und eine Prise Salz zu einem Teig vermengen und diesen ausrollen (zwischen 5-8 mm dick darf er schon sein). Ein Glas mit einem Durchmesser um die 4-5 cm zum Ausstechen der Pizzette verwenden. Die Teigstückchen auf ein mit Backfolie ausgelegtem Blech legen. Ein Teelöffel Passata di Pomodoro auf den Teig geben, eine Prise Salz und getrockneten Oregano auf die Tomatensauce  streuen. Zum Schluss das Gebäck mit klein gewürfelten Mozzarella-Stückchen belegen. Im vorgeheizten Ofen bei 180 Grad ca. 20-25 Minuten backen (bis der Mozzarella zerflossen ist).

Der ausgerollte Teig ist zum ausstechen bereit

Pizzette mit Tomatensauce, getrocknetem Oregano und Mozzarellastückchen

Das passende Getränk
Gut passen die gängigen Aperitif-Getränke, seien es alkoholische als auch alkoholfreie. Doch auch ein Glas Prosecco oder ein leichter Weisswein sind perfekte Begleiter für die Pizzette. Bier passt ebenso gut. Sollten Sie auf Rotwein schwören, dann unbedingt einen leichten, fruchtigen wählen.

Aperitivo in der Ewigen Stadt – like a local
In althergeholten Bars gibt es sie noch – die Pizzette, die in der Regel warm serviert und zu einem Aperitivo gereicht werden. Auch so manche Bäckerei führt dieses Gebäck im Sortiment, das sich als Fingerfood zum Naschen für unterwegs bestens eignet.

LOCALIKE Tipp
Wir verraten Ihnen die angesagten Bars und Bäckerein mit den besten Pizzette. Kontaktieren Sie uns. Ihr personalisiertes Reiseprogramm bringt Sie in Rom auch zur nächsten Bar oder Bäckerei – like a local.


Zeit für einen Spritz – Aperitif-Kult in Rom

Spritz – zum Sonnenuntergang schmeckt er besonders gut

«Ci prendiamo un aperitivo?» – Nehmen wir einen Aperitif – heisst der Slogan!

Wo ist die Frage und da gibt es in Rom viele attraktive Location um den Aperitif-Kult zu huldigen: auf der Piazza, im lauschigen Garten, am Tiber, auf einem Rooftop, am nahegelegenen Strand usw.
Welches Getränk gewählt wird, ist für viele keine Frage – einen Spritz.

So  wird der bittersüsse original Aperol Spritz zubereitet:
Zuerst Prosecco und dann Aperol (bei dieser Reihenfolge setzt er sich nicht am Boden des Glases ab) zu gleichen Teilen in ein Glas mit Eiswürfeln geben, mit Soda auffüllen und mit einer Orangenscheibe dekorieren.
Varianten: Prosecco mit trockenem Weisswein ersetzen oder auch Aperol mit Bitter Campari oder Select (traditionell in der Stadt Treviso).

Aperol ist ein Destillat aus Rhabarber, Chinarinde, gelbem Enzian, Bitterorange und aromatischen Kräutern.

Der Ausdruck Spritz dürfte eine phonetische Verkürzung von Gespritzter oder Spritzer sein, der österreichischen Bezeichnung für die Mischung von Wein und Mineralwasser. Die österreichischen Soldaten im Veneto prägten zur Zeit der habsburgischen Belagerung 1700 bis Ende 1866 diesen Begriff, der heute Kultstatus geniesst.

Spritz – zum Aperitivo geht immer

Spritz – mit Eiswürfeln und Orangenschmitz

 


Vittoriano – ein Rooftop der besonderen Art

Seitenansicht des Vittoriano

Dieses gewaltige, weisse Denkmal mit seinen breiten Treppen, Terrassen und Säulen wurde zwischen 1885 und 1911 zu Ehren von Viktor Emanuel II, der für die Einigung Italiens sorgte, erbaut. Zu diesem Zweck mussten antike und mittelalterliche Ruinen im Gebiet um das Kapitol sowie bestehende Quartiere aus dem Mittelalter und der Renaissance zugunsten neuer städtebaulicher Pläne weichen.

Das Vittoriano, als die Via dei Fori Imperiali noch nicht existierte

Die Romani lieben es nicht und nennen das gigantische Gebäude aufgrund seiner Form La Macchina da Scrivere (Schreibmaschine), Dentiera (Gebiss) oder La Torta di Nozze (Hochzeitstorte).

Das Monument beherbergt das Institut für Geschichte des italienischen Risorgimento, das Zentralmuseum des Risorgimento und seit 1921 das von zwei Soldaten flankierte Grab des unbekannten Soldaten. Daher wird auch vom Altare della Patria (Altar des Vaterlandes) gesprochen.

Seit dem Jahr 2007 führen zwei gläserne Panoramalifte auf die 65 m hoch liegende Aussichtsterrasse. Von dieser Terrazza delle Quadrighe, dem höchsten Punkt des riesigen Bauwerkes, bietet sich ein grandioser 360 Grad Rundumblick: über das Kolosseum, die Kaiserforen, die Kuppeln der zahlreichen Kirchen der Altstadt, den Tiber, das Ghetto, das Kapitol und Quirinalspalast bis hin zum modernen Quartier EUR – Esposizione Universale di Roma und die Hügeln vor den Toren der Stadt, den Castelli Romani.

Panoramablick vom Vittoriano

LOCALIKE Tipp
Dem Himmel ein Stückchen näher sein und den Blick über die Dächer von Bella Roma schweifen lassen – wer möchte das nicht? Mit SELECTION «Rooftop» gehen Wünsche in Erfüllung: Auf versteckten, exklusiven Dachterrassen und -gärten entrücken Sie dem Trubel der Stadt – sei es auf einen Espresso, zu einem prickelnden Aperitivo oder für ein stilvolles Abendessen. Oder einfach, um im sanften Licht des Sonnenuntergangs die Ewige Stadt von ihrer schönsten Seite zu erleben. Lassen Sie sich verführen: Über den Dächern von Rom ist ab Mai bis Oktober beinahe alles möglich!


Tanti Auguri Roma

Ausblick vom Palatinhügel auf das Forum Romanum

Buon compleanno Roma!  Die Ewige Stadt feierte seinen 2’771. Geburtstag!
Natale di Roma hat nichts mit Weihnachten (Natale) zu tun, sondern in diesem Fall wird von der Geburt  (zweite Bedeutung des Wortes) der Stadt Rom gesprochen.

Nach der Legende soll bekanntlich Romulus am 21. April 753 v. Chr. die Stadt am Palatin gegründet haben. Der Palatin gilt deshalb auch als die Wiege Roms. Beim Datum handelte es sich um den Festtag im antiken Kult des Pales, Gott der Hirten und Herden. Von ihm leitet sich wahrscheinlich auch der Name des Hügels Palatin (Palatinum) ab.

Der Palatin, einer der berühmten sieben Hügel Roms liegt auf einer Höhe von etwa 50 m über dem Meeresspiegel im Zentrum eines Halbkreises Richtung Tiber und der Tiber-Insel. Isoliert, jedoch im nördlichen Bereich mit dem Hügel Esquilin verbunden, stellte er einen geeigneten Ort dar, um eine Siedlung zu errichten. Das darunter liegende Gebiete liess sich leicht kontrollieren und der nahe gelegene Fluss diente einerseits der frischen Wasserversorgung und andererseits als Handelsweg. Im Gegensatz zu dem darunterliegenden sumpfigen Areal, herrschte ein angenehmes Klima mit guter Luft auf dem noch höher gelegenen Hügel (in den darauf folgenden Jahrtausenden wurden die Täler mit Bauschutt gefüllt).

Der Überlieferung zufolge befand sich am Fusse des Hügels, in der Nähe des Tibers, die Höhle der Wölfin, welche die von ihrer Mutter ausgesetzten Zwillinge Romulus und Remus säugte. In diese frühe Zeit fällt auch im nahe gelegenen Tal die Entstehung des Forum Romanum, dem ursprünglichen Dorfplatz und Treffpunkt der Hügelbewohner.


Februar in Rom – Zeit des Karnevalsgebäcks

Frappe di Simona – Karnevalsgebäck

Kurz vor dem Endspurt möchten wir Sie noch in die kulinarischen Carnevale-Geheimnisse Roms einweihen. In diesen Tagen kommt hier keiner an den Frappe und Castagnole vorbei. In jeder Pasticceria und Bäckerei verlocken Platten hochaufgetürmt mit dem typischen süssen Gebäck. Die duftenden Köstlichkeiten bestehen aus wenigen Grundzutaten: Eier, Zucker, Mehl, Butter und Schmalz sowie Öl zum Frittieren.

Frappe
Bei den Frappe, die in anderen Teilen Italiens ebenfalls hergestellt werden, doch andere Namen tragen, handelt es sich um Teigstreifen, die frittiert oder im Ofen gebacken, klassisch mit Zucker bestäubt, aber auch mit Honig oder flüssiger Schokolade überzogen sind. Sogar grüne Frappe aus mit Pistazien vermengtem Mehl werden in einer Bäckerei angeboten.

Castagnole
Die Castagnole, weiche walnussgrosse frittierte oder im Ofen gebackene Teigbällchen, entweder ohne Füllung (lisce / vuote) bzw. gefüllte (ripiene) mit Ricotta, Creme oder Schokolade fehlen während der Karnevalszeit ebenfalls in keiner Pasticceria. Der Ricotta wird häufig Rum, mit unter auch Nutella hinzugefügt. Die Creme verfeinern manche Zuckerbäcker mit gehackten Pistazien. Die meisten Einheimischen bestehen auf klassische, traditionelle Rezepte und viele halten auch nichts von der an Kalorien sparenden Variante aus dem Backofen: Ihrer Meinung nach müssen «richtige» Frappe und Castagnole frittiert werden.

Carnevale – Bedeutung des Wortes & Geschichte
Das aus dem Lateinischen carne vale! (Fleisch, leb wohl!) im Hinblick auf die bevorstehende Fastenzeit ist zwar scherzhaft und volksetymologisch, doch etwas ist wohl dran. Abgeleitet und stark inspiriert von den Saturnalien der antiken Römer galt der Carnevale als eines der bedeutendsten Feste im päpstlichen Rom. Wichtigster Aspekt der Saturnalien war die Aufhebung der Standesunterschiede. Herren behandelten an diesem Tag ihre Sklaven wie Gleichgestellte. Teilweise schlüpften sie als Scherz sogar in ihre Rolle und bedienten die Sklaven. Ab dem 10. Jh. fanden Karnevalsfestlichkeiten auf dem Monte Testaccio statt. Ab Mitte des 15. Jh. wurden auf Wunsch des venezianischen Papst Pauls II Spiele sowie Maskenumzüge auf der damaligen Via Lata und heutigen zentralen Via del Corso abgehalten. Er sorgte auch dafür, dass die ursprünglich zwei Tage dauernden Feiern sich auf neun Tage ausdehnten. Beliebt waren besonders die Berberpferderennen, die Adel, Künstler und Reisende aus aller Welt anzogen. Unter ihnen Alexandre Dumas, der die Feste in seinem berühmten Roman «Der Graf von Montecristo» beschreibt. Auch an Johann Wolfgang von Goethe ging der römische Karneval nicht spurlos vorbei. Er erhielt sogar vom Weimarer Wochenblättchen Journal des Luxus und der Moden den Auftrag, Material über den Karneval zu liefern. So wusste er zu berichten, dass «…Karneval … eigentlich nur eine Fortsetzung oder vielmehr der Gipfel jener gewöhnlichen sonn- und festtägigen Freuden ist; es ist nichts Neues, nichts Fremdes, nichts Einziges, sondern es schliesst sich nur an die römische Lebensweise ganz natürlich an.» Aufgrund eines tödlichen Unfalls untersagte 1874 Vittorio Emanuele II die Pferderennen. Damit verlor der römische Karneval an Bedeutung und wurde 1882 sogar verboten.

Karneval heute
Der Karneval in Rom greift auf keine Tradition zurück, wie dies z.B. in Venedig der Fall ist. Lediglich maskierte und Konfetti streuende Kinder werden von ihren Eltern auf einem Spaziergang durch die Stadt geführt. Für die Erwachsenen stellt der Karneval vor allem ein süsses, kulinarisches kurz andauerndes Vergnügen dar.

Castagnole – Karnevalsgebäck

Frappe – Karnevalsgebäck

LOCALIKE Kuriosum & Tipp
In Ostia Lido existiert eine Konditorei, die seit 2009 nur etwa einen Monat im Jahr geöffnet ist und zwar im Carnevale, um das typische Gebäck zu backen. Inzwischen hat die Pasticceria Simona auch in der Ewigen Stadt grosse Bekanntheit erlangt . Viele Fans pilgern in das etwa 45 Autominuten von Rom gelegene Ostia und manchmal gelingt es nach langem Anstehen zu ihrem Leidwesen nicht einmal ein paar der täglich händisch frisch hergestellten Frappe zu ergattern. Und das Besondere an diesen Frappe? Die «Boutique della Frappa» schwört auf  das traditionelle Rezept. Das schnelle Frittieren in frischem Erdnussöl soll es ausmachen. Oder steckt doch ein anderes Geheimnis hinter dem extrem dünnen, rosenförmigen, knusprigen Gebäck? Adresse: Viale delle Repubbliche Marinare 50, Lido di Ostia

Einfache Rezepte, doch nicht überall werden die besten Zutaten verwendet und manchmal sind die Karnevals-Süssigkeiten viel zu fett und liegen dann schwer im Magen. LOCALIKE Roma verrät Ihnen, wo Sie die besten und bekömmlichsten finden. Ihr personalisiertes Reiseprogramm bringt Sie zum besten Karnevalsgebäck – like a local.