Kanonenschüsse haben ihren Preis

Der tägliche Kanonenschuss vom Gianicolo

Wenn Sie von der Aussichtsterrasse vom «Gianicolo», nach dem römischen Gott mit zwei Gesichtern Giano (Janus in Latein) benannt, fasziniert über die Stadt schauen und plötzlich einen Kanonenschuss hören, dann erschrecken Sie nicht, sondern werfen Sie einen Blick auf Ihre Uhr – es ist auf den Punkt 12:00 Uhr.

Gianicolo und seine Aussicht auf die Altstadt Roms

Nach dem Willen von Papst Pius IX wird seit 1847 Tag für Tag mittags um 12:00 Uhr ein Kanonenschuss abgefeuert – anfänglich von der Engelsburg und seit dem 24. Januar 1904 vom «Gianicolo» aus einer alten österreichischen Kanone, unterhalb des markanten Reiterstandbildes von Giuseppe Garibaldi (1807-1882). Damit wollte der Papst bewirken, dass die Glocken von Rom alle zur gleichen Zeit zu läuten beginnen. An Tagen, an denen der Verkehrslärm nicht besonders stark ist, vor allem im Sommer, kann man den Schuss sogar in weit entfernten Vierteln gut hören.

Von sich reden macht nun die Kanone durch die, im Rahmen der Bilanzoffenlegung der Stadt Rom, veröffentlichten Kosten. So wurde für den Zeitraum von 2015-2018 der stattliche Gesamtbetrag von € 194.994,93 als Kostenposition von der Stadtregierung nicht berücksichtigt und wird dem Militärkommando der Stadt noch geschuldet. Derzeit prüft eine Kommission, ob der Betrag von € 133,55 pro Tag begründet ist.


Der Petersplatz und seine Sandkrippe

Sandkrippe vor dem Petersplatz – Gesamtbild mit Weihnachtsbaum

Bei der Weihnachtskrippe 2018 handelt es sich um eine imposante und spektakuläre Sandskulptur, die sich auf einer Fläche von etwa 25 m mit einem Flachrelief von 16 m Länge, 5 m Höhe und 6 m Tiefe erstreckt.

Sie wurde aus dem goldenen Sand des Strandes von Jesolo, der ursprünglich aus den Dolomiten stammt, von vier von der Stadt Jesolo ausgewählten Bildhauern gemeisselt und vom Patriarchat von Venedig dem Papst geschenkt. Der Sand aus Jesolo, mit dem die Geburt Christi geschaffen wurde, ist «ein armes Material, das an die Einfachheit, Kleinheit und sogar Zerbrechlichkeit erinnert, mit der sich Gott bei der Geburt Jesu in der Unsicherheit von Bethlehem gezeigt hat», erklärte der Patriarch.

In Jesolo ist es seit 17 Jahren Tradition, Sandkrippen zu bauen.

Das Team der Bildhauer nennt sich «Sultane des Sandes» und besteht aus einer niederländischen Bildhauerin, einem russischen und tschechischen, koordiniert vom Amerikaner Varano. Die Niederländerin Susanne Ruseler formte die Hirten und Tiere auf der linken Seite der Szene. Der Russe Ilya Filimontsev erschuf den zentralen Kern der Heiligen Familie und des Engels, während der Tscheche Radovan Zivnyha die Gesichter und Gewänder der Drei Heiligen Könige auf der rechten Seite der Szene schnitze. Der Sand wurde mit Wasser gemischt und mit speziellen Maschinen in hölzernen Schalungen verkittet, um von den Bildhauern verarbeitet zu werden.

Sandkrippe vor dem Petersplatz – Heilige Familie

 

Sandkrippe vor dem Petersplatz – die Drei Heiligen Könige

Der 23 m hoheWeihnachtsbaum an der Seite des Krippenkunstwerkes, eine Rotfichte, ist ebenfalls ein Geschenk aus der Region Friaul Venezia Giulia und kann gemeinsam mit der Krippe traditionell bis zum 13. Januar 2019 bewundert werden.

Frohe Festtage / Buon Natale wünscht das LOCALIKE Roma Team.


Silvesterbrauch like a Roman

Der Römer sieht rot
Linsengerichte, Feuerwerk und Co. sind bekannt als Silvestertradition. Abergläubische Römerinnen und Römer setzen in der Neujahrsnacht auf einen verborgenen Glücksbringer, der auf den ersten Blick nicht sichtbar ist – rote Dessous.

Woher der Brauch stammt?
Über den Ursprung des mittlerweile auch in andern Ländern verbreiteten Usus scheiden sich die Geister. Bereits die alten Römer zur Zeit des Ottaviano Augusto 31 v. Chr. glaubten an die Farbe Rot als «Portafortuna». So wie heute war es damals Tradition, zum Jahreswechsel rote Wäsche zu tragen. Rot gilt als Farbe des Wohlstandes, vertreibt negative Kräfte, repräsentiert Blut und Lebensenergie, doch auch Herz und Gefühl – ein Symbol für ein langes und glückliches Leben.

Gebrauchsanweisung
Damit der Zauber für ein 2016 voller Glück garantiert wirkt, sollte es sich um ein Geschenk handeln und Slip sowie Boxer sind am 1. Januar zu entsorgen. Ob die einmalige Verwendung nur ein Verkaufstrick ist oder darin die Magie liegt? Wer weiss …

Gewusst wo
✪ Nicht verzagen – mit LOCALIKE Roma finden Sie auch die richtigen Geschäfte für Ihren exklusiven Silvestereinkauf.

Wir wünschen allen unsern Freunden und Kunden «Buon Anno» und einen guten Rutsch ins neue Jahr. > Neugierig auf unsere audio-visuelle Neujahrsbotschaft?

Eher nordische Tradition - das Glücksschwein.

Silvesterpaket mit rotem Band - der Inhalt ist kein Geheimnis.

Feuerwerk an Silvester ist auch in Rom nicht wegzudenken. Die Engelsburg erstrahlt im hellen Licht.


Der Geschmack nach Sommer

Glücklicherweise dauern in Rom die sommerlichen Temperaturen an und die Lust auf eine  süsse, kühle Erfrischung bleibt. Italienisches Speiseeis ist legendär und in Rom gibt es einige der besten «Gelaterie» in ganz Italien – doch das ist eine andere Geschichte.

Die Ewige Stadt wartet nämlich mit einer vorzüglichen, römischen Spezialität auf – die «Grattachecca». Es handelt sich weder um eine Granita, ein Sorbet noch um Eiscreme, sondern um feingestossenes Wassereis mit Fruchtsirup. Die Zutaten: schneeähnliches, von einem grossen Block mit Hand gehobeltes, nicht gemixtes Eis, getoppt mit verschiedenen Siruparten und frischen Früchten. Durch diese Zubereitung wird das Eis voluminöser als bei einer Granita und gleicht einem bunten Kunstwerk. «Grattachecca» ist ohne Zweifel die römische Antwort auf die afrikanische Sommerhitze in Italiens Hauptstadt. Sie wird auch noch im September und an lauen Oktobertagen genossen. Einige Kioske bleiben sogar ganzjährig geöffnet, denn diese Spezialität ist nur bei ihnen zu finden.

Die Tradition besteht seit zumindest einem Jahrhundert. Der erste offizielle «Grattachecca-Kiosk», die «Fonte d’Oro» der Familie Crescenzi im Trastevere auf der Piazza G.G. Belli stammt aus dem Jahr 1913. In fast allen Vierteln lässt sich ein solcher Kiosk aufspüren. Brav stellen sich die Einheimischen in Schlangen vor ihrem Lieblinkskiosk für ihre Geheimwaffe gegen die Sommerhitze an.

Noch heute gehört diese eisige Spezialität in den klassischen Geschmacksrichtungen «Limone» (Zitrone), «Arancia» (Orange), «Cocco» (Kokos), «Pesca» (Pfirsich), «Fragola» (Erdbeere), «Amarena» (Sauerkirsche), «Tamarindo» (Tamarinde) oder «Menta» (Minze) zum römischen Sommer. Originell und besonders erfrischend ist der «Lemoncocco», zubereitet mit frisch gepresstem Zitronensaft, Zuckersirup und Kokosstücken.

Wir verraten Ihnen noch einen unserer Favoriten in zentraler Lage mit köstlicher «Grattachecca»: Sora Mirella, Lungotevere degli Anguillara, Ecke Ponte Cestio gegenüber der Tiberinsel. Es war Mirella Mancini, die den Geschmack «Lemoncocco» erfand. 50 Jahre lang versorgte sie mehrere Generationen mit ihren Köstlichkeiten. Den 100. Geburtstag ihres «Grattachecca» in diesem Jahr hat sie nicht mehr erlebt. Doch ihre Enkel führen nach den Rezepten von Mirella den beliebten Kiosk zur Freude der Stammkunden weiter.

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«Ferragosto» – verordnete Ferien

Bereits vor 2023 Jahren legte Kaiser Augustus einen arbeitsfreien Tag fest, nicht nur für die freien Römer sondern auch für die Sklaven. Diese sollten am 15. August, die heisseste Zeit des Jahres und den römischen Kaiser angemessen feiern. Der lateinische Begriff der «Feriae Augusti», Ferien des Augustus, blieb bis heute erhalten.

Viele Italiener begehen diesen auch religiösen Marienfesttag gerne mit einem Picknick vor den Toren der Stadt oder entspannen sich am Meer.

Noch vor etwa 15 Jahren stand Rom vollkommen still. Es war mitunter schwierig sich zu versorgen. Insbesondere im Altstadtzentrum, wo es noch keine «Supermercati» gab, sondern nur kleine Detailhändler. Diese blieben wochenlang geschlossen und das wirtschaftliche Leben kam zum Erliegen. Wer die Stadt nicht verlassen konnte, musste sich entsprechend organisieren und Lebensmittelvorräte anlegen.

Heute zieht es rund um den traditionellen Augustfeiertag viele Einheimische in die Ferien. Doch immer mehr Römer erfreuen sich, trotz höherer Temperaturen über das stillere und beschaulichere Leben in ihrer Stadt. Sie geniessen diese verlangsamte, entspannte Stimmung.

Und Rom wird ab dem 15. August keineswegs zur leergefegten Geisterstadt. Wie in anderen Ländern, bleiben jedoch an diesem Tag, der die Sommerwende einleitet, Geschäfte, Läden und Restaurants geschlossen.

Eine weitere Tradition stellt das Augustfestmahl «Pranzo di Ferragosto» dar, wobei in Rom nicht immer leichte sommerliche Kost, sondern häufig das klassische Paprikahuhn am Speiseplan steht. Danach dürfen eisgekühlte Wassermelonen nicht fehlen.

Gegen Ende August bedauern es dann die Römer ausgesprochen, wenn die ruhige, verkehrsarme Zeit des «Ferragosto» vorbeigeht und Rom wieder hektischer wird. Inzwischen schliessen wir uns aber den überall zu hörenden Wünschen an: «Buon Ferragosto … a Roma!»

✪ Wollen auch Sie die heissesten Tage in Rom in einem der kühlen Parks unter den mächtigen, Schatten spendenden Schirmpinien bei einem traditionellen Picknick geniessen?  LOCALIKE Rom macht’s möglich: mit einer Buchung «Roma PICNIC».

Entspannung am Meer ...
Entspannung am Meer …

... oder doch lieber in der Stadt?
… oder doch lieber in der Stadt?