Buon compleanno Roma! Die Ewige Stadt feierte seinen 2’771. Geburtstag!
Natale di Roma hat nichts mit Weihnachten (Natale) zu tun, sondern in diesem Fall wird von der Geburt (zweite Bedeutung des Wortes) der Stadt Rom gesprochen.
Nach der Legende soll bekanntlich Romulus am 21. April 753 v. Chr. die Stadt am Palatin gegründet haben. Der Palatin gilt deshalb auch als die Wiege Roms. Beim Datum handelte es sich um den Festtag im antiken Kult des Pales, Gott der Hirten und Herden. Von ihm leitet sich wahrscheinlich auch der Name des Hügels Palatin (Palatinum) ab.
Der Palatin, einer der berühmten sieben Hügel Roms liegt auf einer Höhe von etwa 50 m über dem Meeresspiegel im Zentrum eines Halbkreises Richtung Tiber und der Tiber-Insel. Isoliert, jedoch im nördlichen Bereich mit dem Hügel Esquilin verbunden, stellte er einen geeigneten Ort dar, um eine Siedlung zu errichten. Das darunter liegende Gebiete liess sich leicht kontrollieren und der nahe gelegene Fluss diente einerseits der frischen Wasserversorgung und andererseits als Handelsweg. Im Gegensatz zu dem darunterliegenden sumpfigen Areal, herrschte ein angenehmes Klima mit guter Luft auf dem noch höher gelegenen Hügel (in den darauf folgenden Jahrtausenden wurden die Täler mit Bauschutt gefüllt).
Der Überlieferung zufolge befand sich am Fusse des Hügels, in der Nähe des Tibers, die Höhle der Wölfin, welche die von ihrer Mutter ausgesetzten Zwillinge Romulus und Remus säugte. In diese frühe Zeit fällt auch im nahe gelegenen Tal die Entstehung des Forum Romanum, dem ursprünglichen Dorfplatz und Treffpunkt der Hügelbewohner.
Das 20-jährige Jubiläum der Öffnung für das Publikum feiert der Palazzo Altemps in Rom mit der spektakulären Ausstellung, welche dem italienischen Maler, Bildhauer, Kunsthandwerker, Innenarchitekten und Designer Piero Fornasetti (1913-1988) huldigt.
Der vielseitige und fleissige Fornasetti schuf mehr als 11’000 Kunstobjekte. Sein Markenzeichen wurde das Frauengesicht, welches er in der Serie Thema und Variationen immer wieder verwendete.
Barnaba Fornasetti, Sohn von Piero hat diese Ausstellung arrangiert und 800 Originale wirkungsvoll in den Freskengeschmückten Sälen zwischen antiken Statuen im Parterre und ersten Stock in Szene gesetzt. Möbel, Paravents, Tabletts, Teller usw. zeugen von der Kreativität des Meisters und des Ateliers Fornasetti in der Produktion aus den 30er Jahren bis heute.
Der Kontrast zwischen Antike und Design erzeugt eine faszinierende Spannung.
Diese Perle der römischen Barockarchitektur würde ohne seinen spektakulären, schneckenförmig geschwungenen Kirchturm für den Passanten wahrscheinlich verborgen bleiben. Sie ist dem Heiligen Ivo, Schutzpatron der Juristen geweiht.
Die Mitte des 17. Jh. von Francesco Borromini entworfene Kirche musste in den rechteckigen Innenhof des bereits bestehenden Universitätskomplexes gebaut werden.
Gerade der enge zur Verfügung stehende Raum animierte den Gegenspieler von Bernini zu diesem sehr speziellen Grundriss der Kirche, der Form des Kirchenturms und des Kuppelaufbaus. Die sich spiralenartig hochwindende Laterne wird von einer schmiedeeisernen Krone und an der Spitze von einer vergoldeten Kugel, darauf einer Taube mit Ölzweig (Symbol für Papst Innozenz X) und einem Kreuz darüber abgeschlossen.
Interpretationen für das Symbol gibt es verschiedene: Handelt es sich um einen Turm der Weisheit in Anlehnung an den von Babel, über den das christliche Kreuz aufragt? Oder die päpstliche Kopfbedeckung, die Tiara oder gar den Läuterungsberg in Dantes «Göttlicher Komödie»? Oder eine Anspielung auf eine Schneckenart aus der Familie der Mitraschnecken, deren Gehäuse sich spiralenförmig winden?
Kurz vor dem Endspurt möchten wir Sie noch in die kulinarischen Carnevale-Geheimnisse Roms einweihen. In diesen Tagen kommt hier keiner an den Frappe und Castagnole vorbei. In jeder Pasticceria und Bäckerei verlocken Platten hochaufgetürmt mit dem typischen süssen Gebäck. Die duftenden Köstlichkeiten bestehen aus wenigen Grundzutaten: Eier, Zucker, Mehl, Butter und Schmalz sowie Öl zum Frittieren.
Frappe
Bei den Frappe, die in anderen Teilen Italiens ebenfalls hergestellt werden, doch andere Namen tragen, handelt es sich um Teigstreifen, die frittiert oder im Ofen gebacken, klassisch mit Zucker bestäubt, aber auch mit Honig oder flüssiger Schokolade überzogen sind. Sogar grüne Frappe aus mit Pistazien vermengtem Mehl werden in einer Bäckerei angeboten.
Castagnole
Die Castagnole, weiche walnussgrosse frittierte oder im Ofen gebackene Teigbällchen, entweder ohne Füllung (lisce / vuote) bzw. gefüllte (ripiene) mit Ricotta, Creme oder Schokolade fehlen während der Karnevalszeit ebenfalls in keiner Pasticceria. Der Ricotta wird häufig Rum, mit unter auch Nutella hinzugefügt. Die Creme verfeinern manche Zuckerbäcker mit gehackten Pistazien. Die meisten Einheimischen bestehen auf klassische, traditionelle Rezepte und viele halten auch nichts von der an Kalorien sparenden Variante aus dem Backofen: Ihrer Meinung nach müssen «richtige» Frappe und Castagnole frittiert werden.
Carnevale – Bedeutung des Wortes & Geschichte
Das aus dem Lateinischen carne vale! (Fleisch, leb wohl!) im Hinblick auf die bevorstehende Fastenzeit ist zwar scherzhaft und volksetymologisch, doch etwas ist wohl dran. Abgeleitet und stark inspiriert von den Saturnalien der antiken Römer galt der Carnevale als eines der bedeutendsten Feste im päpstlichen Rom. Wichtigster Aspekt der Saturnalien war die Aufhebung der Standesunterschiede. Herren behandelten an diesem Tag ihre Sklaven wie Gleichgestellte. Teilweise schlüpften sie als Scherz sogar in ihre Rolle und bedienten die Sklaven. Ab dem 10. Jh. fanden Karnevalsfestlichkeiten auf dem Monte Testaccio statt. Ab Mitte des 15. Jh. wurden auf Wunsch des venezianischen Papst Pauls II Spiele sowie Maskenumzüge auf der damaligen Via Lata und heutigen zentralen Via del Corso abgehalten. Er sorgte auch dafür, dass die ursprünglich zwei Tage dauernden Feiern sich auf neun Tage ausdehnten. Beliebt waren besonders die Berberpferderennen, die Adel, Künstler und Reisende aus aller Welt anzogen. Unter ihnen Alexandre Dumas, der die Feste in seinem berühmten Roman «Der Graf von Montecristo» beschreibt. Auch an Johann Wolfgang von Goethe ging der römische Karneval nicht spurlos vorbei. Er erhielt sogar vom Weimarer Wochenblättchen Journal des Luxus und der Moden den Auftrag, Material über den Karneval zu liefern. So wusste er zu berichten, dass «…Karneval … eigentlich nur eine Fortsetzung oder vielmehr der Gipfel jener gewöhnlichen sonn- und festtägigen Freuden ist; es ist nichts Neues, nichts Fremdes, nichts Einziges, sondern es schliesst sich nur an die römische Lebensweise ganz natürlich an.» Aufgrund eines tödlichen Unfalls untersagte 1874 Vittorio Emanuele II die Pferderennen. Damit verlor der römische Karneval an Bedeutung und wurde 1882 sogar verboten.
Karneval heute
Der Karneval in Rom greift auf keine Tradition zurück, wie dies z.B. in Venedig der Fall ist. Lediglich maskierte und Konfetti streuende Kinder werden von ihren Eltern auf einem Spaziergang durch die Stadt geführt. Für die Erwachsenen stellt der Karneval vor allem ein süsses, kulinarisches kurz andauerndes Vergnügen dar.
✪ LOCALIKE Kuriosum & Tipp
In Ostia Lido existiert eine Konditorei, die seit 2009 nur etwa einen Monat im Jahr geöffnet ist und zwar im Carnevale, um das typische Gebäck zu backen. Inzwischen hat die Pasticceria Simona auch in der Ewigen Stadt grosse Bekanntheit erlangt . Viele Fans pilgern in das etwa 45 Autominuten von Rom gelegene Ostia und manchmal gelingt es nach langem Anstehen zu ihrem Leidwesen nicht einmal ein paar der täglich händisch frisch hergestellten Frappe zu ergattern. Und das Besondere an diesen Frappe? Die «Boutique della Frappa» schwört auf das traditionelle Rezept. Das schnelle Frittieren in frischem Erdnussöl soll es ausmachen. Oder steckt doch ein anderes Geheimnis hinter dem extrem dünnen, rosenförmigen, knusprigen Gebäck? Adresse: Viale delle Repubbliche Marinare 50, Lido di Ostia
Einfache Rezepte, doch nicht überall werden die besten Zutaten verwendet und manchmal sind die Karnevals-Süssigkeiten viel zu fett und liegen dann schwer im Magen. LOCALIKE Roma verrät Ihnen, wo Sie die besten und bekömmlichsten finden. Ihr personalisiertes Reiseprogramm bringt Sie zum besten Karnevalsgebäck – like a local.
Wissen Sie, wie viele Tassen Caffè täglich in italienischen Bars konsumiert werden? Tatsächlich ist das Espressotrinken in der Bar an der Theke trotz praktischer Kapseln (Cialde) für die Espressomaschine zuhause in Italien noch immer ein Kult und dabei geht es um wesentlich mehr als nur um Caffè… Und wohl gemerkt: Caffè ist gleich Espresso. Nur bei Touristen wird mitunter vorsichtig nachgefragt.
Kaum zu glauben
Finnen trinken nach den neuesten Statistiken eindeutig mehr Kaffee als Italiener. Sie konsumieren jährlich 12 kg Kaffee pro Person und liegen damit weltweit vor Norwegen mit 9,6 kg und Dänemark mit 8,9 kg pro Kopf an der Spitze. Italien steht mit nur 5,77 kg pro Person im Mittelfeld. Doch der Brauch des Cappuccino oder Caffè an der Theke (al Banco) in der Bar ist hier ein absoluter Kult und bleibt eine hauptsächlich in Italien und anderen südlichen Ländern praktizierte Kaffee-Philosophie. Der Coffe-to-go hat bisweilen keine Chance in Rom!
Caffè und seine bemerkenswerte Vielfalt
So wird täglich in italienischen Bars die unglaubliche Zahl von 80 Millionen Caffè getrunken, ohne dabei die vielen morgendlichen Cappuccini zu berücksichtigen, die der Barista nach den Vorlieben der Kunden zubereitet. Es muss auch nicht ausschliesslich Caffè sein, der in der Lieblingsbar geordert wird: Caffè Classico, Caffè Ristretto, Caffè Schiumato, Caffè Macchiato Caldo, Caffè Macchiato Freddo, Caffè Corretto, Latte Macchiato, Marocchino, Caffè Nocciolato um nur eine kleine Auswahl zu nennen, brauen die Barista gekonnt zu jeder Tageszeit. Zudem spielt die richtige Tasse für die Kaffee verwöhnten Italienerinnen und Italiener eine wesentliche Rolle – wie Bruno Bozzetto auf ironische Weise in seinem Trickfilm wunderbar darlegt.
Gepflogenheiten, die es einzuhalten gilt – like a local
Der italienische Alltag sieht während des Tages mehrere kurze, willkommene Caffè-Pausen in der Bar vor. Es wird eine liebgewordene Gewohnheit zelebriert, ein kleines Vergnügen, das zumeist mit anderen geteilt wird. So trinken Italiener Caffè mit Kollegen zum Meinungsaustausch, bevor der Stadtverkehr oder ein Geschäftstermin in Angriff genommen wird. Nach Abschluss und zur Besiegelung des Besprochenen mit der Geschäftspartnerin, dem Anwalt, der Steuerberaterin oder dem Notar, mit Freunden zum Tratschen, die Fussballergebnisse des Vortages zu kommentieren und in vielen anderen Augenblicken des täglichen Lebens nimmt der Kaffee einen festen Platz ein. Ohne Caffè geht nichts! Dazu gehört, dass eine Person zum Caffè einlädt und der andere zuerst heftig protestiert, da er selbst einladen wollte und sich dann mit dem Versprechen begnügt, sich bei der nächsten Gelegenheit mit einer Gegeneinladung zu revanchieren. Bei diesem Ritus handelt es sich lediglich um fünf Minuten oder weniger, einem kurzen Augenblick, in dem der brennend heisse Caffè, oft in einem Schluck, getrunken wird. Ein heiliger Moment. Nicht um sonst zelebrieren einige Werbespots verschiedenster Kaffeemarken den Kaffeegenuss im Paradies auf Wolke 7.
✪ LOCALIKE Tipp
Wir verraten Ihnen die angesagten Bars mit den besten Caffè und wo Kaffeegnuss mit People-Watching verbunden wird. Kontaktieren Sie uns. Ihr personalisiertes Reiseprogramm bringt Sie in Rom auch zum nächsten Caffè – like a local.
PS: Denken Sie daran, Einheimische bestellen nach dem Essen keinen Cappuccino sondern einen Caffè.
Rom wird ja nicht unbedingt mit moderner Kunst in Zusammenhang gebracht und daher sollten eigentlich gegenwärtige Kunstwerke mitten im Altstadtzentrum die Aufmerksamkeit der Einheimischen und Besucher auf sich lenken. Doch weder die Romani noch die Touristen scheinen die im Mai 2017 auf dem Largo Goldoni gegenüber der eleganten Einkaufsstrasse Via Condotti angebrachte riesige Plastik «Foglie di Pietra» (Blätter aus Stein) kaum wahrzunehmen.
Wer & Was
Beim Künstler handelt es sich um Giuseppe Penone, den 1947 geborenen und in Turin lebenden, international anerkannten, italienischen Vertreter der Arte Povera. In seinen Werken kommt eine tiefe Verbundenheit mit der Natur zum Ausdruck. So verwendet Penone für seine Installationen und Objekte meist Materialien aus der Natur. Insbesondere Bäume bilden ein immer wiederkehrendes, zentrales Motiv seines Schaffens. Beim ersten Hinsehen scheinen sie auch «echt» zu sein, erst bei näherer Betrachtung wird klar, dass es sich um ein anderes Material handeln muss. So wird auch bei diesem ersten zeitgenössischen Werk, das in einem öffentlichen Raum in Rom dauerhaft installiert wurde, ein Bronzeguss von Bäumen verwendet. Die Zweige zweier Bäume aus Bronze in der Höhe von 18 und 9,1 Metern verflechten ihre Äste um 5 Meter vom Boden den 11 Tonnen schweren, vom Künstler bearbeiteten, Marmorblock empor zu stemmen. «Foglie di Pietra» zählt zu seinen komplexesten Werken und birgt in sich den Sinn seiner Arbeit, den Dialog zwischen Geschichte und Biologie sowie Natur und Kultur. In Bronze gegossen wird, so der Arte-Povera-Künstler, ein Moment der Naturgeschichte dauerhaft festgehalten. Die flüssige Bronze unterliege der Schwerkraft und die Skulptur drücke die ihr entgegengesetzte Kraft aus und der Baum entfliehe durch das Licht der Schwere der Erde, dem Marmorblock zum Trotz.
Wo & Wie
Das Modehaus FENDI finanziert nach der Restaurierung des Trevi-Brunnens und weiterer kleinerer Brunnen für die Stadt Rom mit «Foglie di Pietra» ein gegenwärtiges Kunstwerk. Dem Management der Luxusmarke liegt es am Herzen, zwischen Tradition und Moderner Kunst ein Spannungsverhältnis zu schaffen und dies wurde nun verwirklicht.
Vor drei Jahren liess sich der bedeutende zeitgenössische Künstler Giuseppe vom leeren Platz vor dem Palazzo FENDI gegenüber der Via Condotti mit Berninis Brunnen aus Travertin als Endpunkt auf der Piazza di Spagna inspirieren. Er hatte nach seinen Erzählungen «das heutige Werk sofort vor sich gesehen». Mit ihm möchte er auf eine zeitgenössische Weise mit einem Marmorblock die Via Condotti begrenzen.
Für diese gewichtige Installation musste am Largo Goldoni aus statischen Gründen eine Abklärung erfolgen und schliesslich ein Fundament in 30 Meter Tiefe geschaffen werden, bevor unter Aufsicht von Giuseppe Penone das Werk montiert werden konnte.
Wie bei anderen zeitgenössischen Werken in der Ewigen Stadt braucht es wohl etwas Zeit, bis diese von den Einheimischen akzeptiert bzw. anerkannt werden. Werfen Sie bei Ihrem nächsten Besuch bewusst einen Blick auf die «Foglie di Pietra» und vergegenwärtigen Sie sich die Gedanken des Künstlers zu seinem Werk: «Bäume scheinen feste Lebewesen zu sein. Wenn wir sie jedoch über längere Zeit beobachten und wachsen sehen, werden sie zu einer fliessenden, formbaren Materie. Ein Baum ist ein Wesen, das sich seine Form einprägt, und diese Form ist unabdingbar für sein Leben. Daher ist der Baum eine perfekte Skulptur, denn er trägt die Notwendigkeit seiner Existenz in sich.»
✪ LOCALIKE Tipp
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Beinahe jeder Rombesucher hat schon direkt oder indirekt von Monti gehört und will dorthin – in das quirlige und trendige Dorf, wo noch nachbarschaftliche Beziehungen gepflegt werden. Kaum eine ausländische Zeitung, die nicht über diese Gegend berichtet und Monti als den Geheimtipp schlechthin verkauft. Aber auch römische Zeitungen wie Il Messaggero schwärmen in den höchsten Tönen von diesem Kleinod: «Nicht Trastevere oder der Campo de› Fiori geben den Ton an, sondern Monti mit seinen originellen Shopping-Gelegenheiten, den Bio-Läden, alternativen Restaurants und edlen Vinotheken». Und wir von LOCALIKE sind ebenfalls der Meinung, dass dieses Viertel lobende Zeilen verdient. Heute gilt Monti als eines der beliebtesten Wohnviertel der Stadt. Das einstige Arbeiter- und Rotlichtviertel mutierte in den letzten Jahren zum hippen Stadtteil. Verwinkelte enge Gassen, bescheidene Häuser, alternative Werkstätten sowie viele, kleine und schicke Lokale prägen es. Häufig treffen Sie die unabhängigen Designer, die von der Vintage-Mode inspiriert sind persönlich an. Der ehemalige italienische Staatspräsident Giorgio Napolitano lebt nach seinem Rücktritt aus Altersgründen im Januar 2015 wieder in «seinem» Viertel Monti. Diese spezielle Quartiers-Atmosphäre wurde von Regisseuren auch häufig als Schauplatz für ihre Filme verwendet und viele von ihnen leben oder lebten selbst in Monti.
Monti und seine Vergangenheit
Um Monti ranken sich Geschichten und Legenden. Kein anderes Viertel kann sich einer solchen Vielfalt an historischen, archäologischen und architektonischen Zeugnissen rühmen, welche von der Antike über das Mittelalter, die Renaissance und das Barock in die zeitgenössische Epoche reichen: 2‘500 Jahre Geschichte auf 1,6 km.
Monti, das älteste der 22 Rioni, gleich hinter dem Forum, umschliesst heute die Hügel Esquilin sowie Viminal und reicht von der Piazza Venezia bis zum Lateran. In antiker Zeit entsprachen die Grenzen des heute noch weitflächigen Rione jenen der Stadt. Später gingen daraus weitere Rioni hervor. Monti wurde 1743 unter Papst Gregor XIV zum Stadtteil ernannt und 1874 unterteilt, um den Rione Esquilino entstehen zu lassen. Schliesslich erfolgte 1921 eine weitere Unterteilung mit dem Esquilino, Castro Pretorio und Celio. Eine erneute Veränderung der Grenzen in den Jahren 1924 und 1943 brachte die Schaffung der breiten Via Cavour mit sich. Sie ist einer der gewaltigsten städteplanerischen Bausünden. Anstelle der ursprünglichen Via Graziosa riss die Via Cavour eine unübersehbare Schneise in die Stadt. Dadurch wurde die territoriale Homogenität der antiken Suburra Romana zwar gebrochen, doch blieb ein Labyrinth von schmalen Gässchen und Strassen, welche fast immer leicht ansteigen bzw. abfallen. Dazu gesellen sich so manche Treppen.
Im antiken Rom war es das «Suburra» (unterhalb der Stadt), das Elendsviertel üblen Rufs und eines der ältesten Wohngebiete. Zu dieser Zeit standen die Bürgerhäuser in Monti Schulter an Schulter mit verruchten Bordellen und den «Insulae», den Wohnungen für das einfache Volk. Cesare wurde in dieser Armen-Leute-Gegend geboren und Nero liebte es in den dunklen Gassen inkognito zu spazieren. Der Übertritt zum Christentum gesamter Familien, Gebete, die Sammlung von Reliquien, die ersten heimlich vom Heiligen Petrus gefeierten Messen sollen hier stattgefunden haben.
Erst Jahrhunderte später halten die Päpste Einzug. Sie liessen zwischen Bettlern, Prostituierten, Kupferschmieden und Wirten auf den Hausaltären der ersten Christen Kirchen und Klöster errichten. Noble Herrschaften, die vermischt mit dem einfachen Volk in Monti wohnten, finanzierten hohe Türme und prachtvolle Paläste. Im bevölkerungsarmen Mittelalter wucherten im Viertel Gärten und Weinberge. Erst nach der Einigung Italiens 1870 wurde es wieder zu einem dicht besiedelten Viertel.
Wappen des Rione Monti
Drei grüne Hügel mit drei Gipfeln auf silbrigem Untergrund stellen drei der sieben Hügel Roms dar, die ursprünglich zum Rione Monti gehörten. Celio, Viminale und Esquilino erklären auch den Namen «Monti» (Berge). Sie sind zum Symbol des Wappens des Viertels geworden. Charakterisiert wird Monti tatsächlich durch das steile Auf und Ab.
Kuriosum
Die Bewohner des Rione Monti kennzeichnete ehemals sogar ein eigner Dialekt, welcher sie von jenen anderer Stadtteile unterschied und ihnen eine eigene Identität verlieh. Zu ihren Rivalen zählten vor allem die Trasteverini, die Bewohner des Rione Trastevere, welche auf der anderen Seite des Tibers, einst fern dem Stadtzentrum, lebten.
Kulturelle Highligts in Monti aus den unterschiedlichen Epochen
Kein anderer Stadtteil Roms verfügt über eine so grosse Anzahl an kulturellen Perlen wie Monti. Die rund 50 Kirchen, darunter die Kleinode S. Clemente, S. Stefano Rotondo, S. Prassede, S. Giovanni in Laterano, S. Pietro in Vincoli mit der Moses-Statue von Michelangelo und die Barockjuwelen Sant’Andrea al Quirinale und S. Carlino alle Quattro Fontane stellen nur einen Teil dieser kulturellen Highlights dar. In einer unzähligen Reihe von archäologische Schätze seien erwähnt die Foren der Nerva, des Domiziano, des Vespasiano, des Augustus, des Trajan, die Cäsarforen und die Augustusforen, die Traijansmärkte, die Domus Aurea – Haus des Nero (spektakuläre Besichtigungen sind wieder möglich), die Trajansthermen – eine der grössten Thermalanlagen der Antike, Reste von antiken Aquädukten und Teile der Servianischen und Aurelianischen Mauern, Mythräen, Türme, Tempel, drei Stadttore usw. Museen, Gärten und spektakuläre, historische Aussichtsterrassen, Obelisken Statuen, Säulen, kleine Kapellen, Innenhöfe, Kreuzgänge und Brunnen sollen nicht vergessen werden… ganz zu schweigen von den zahllosen charmanten Plätzen, Treppen und versteckten Treppchen.
✪ LOCALIKE Tipp
Monti ist nicht nur eine unerschöpfliche Ansammlung von Kunst- und Kulturschätzen, sondern wirklich das perfekte Ziel für alle, die gerne in winzigen ausgefallenen Geschäften stöbern. Verpassen Sie es nicht, sich Ihr persönliches Reiseprogramm durch LOCALIKE erstellen zu lassen – damit Sie Monti in vollen Zügen geniessen und wie ein Einheimischer erleben – like a local!
Wurden Sie auch schon mit der Unterteilung der Stadt Rom konfrontiert? Und haben Sie sich gefragt, warum es einmal Rione, einmal Quartiere, einmal Municipio auf dem Stadtplan heisst? Wir geben Ihnen gerne die spannenden Hintergrundinformationen, damit Sie fit sind für Ihren Rombesuch. Mit diesem Wissen verblüffen Sie selbst Einheimische.
Was es mit der Gliederung auf sich hat
Rom wird nach drei unterschiedlichen Kriterien gegliedert: dem verwaltungsmässigen, dem städtebaulichen und dem toponomastischen. Verwaltungsmässig unterteilt sich die Stadt in heute (seit 2013) 15 Munizipien (Municipi = Rathäuser), die ihrerseits ab 1977 in 155 städtebauliche Zonen (Zone Urbanistiche) weiter unterteilt wurden. Die Munizipien verfügen über einen direkt gewählten Präsidenten und ein Parlament. Eine Vielfalt an Verwaltungsaufgaben Roms liegt in der Zuständigkeit dieser Munizipien.
Toponomastisch und historisch bleibt die Gliederung in vier Gruppen: 22 Rioni, 35 Quartieri, 6 Suburbi und 53 wenig besiedelte Zonen rund um die Aussenringstrasse GRA (Grande Raccordo Annulare = Grosse Ringstrasse). Diese Klassifizierung Roms geht auf die erste Ausdehnung der Stadt nach der Einheit Italiens 1870 und den Regulierungsplan Saintjust-Nathan aus dem Jahr 1909 zurück. Dazumal lag die Bevölkerungsdichte Roms noch unter 500’000, entgegen den heute 4.3 Mio. Einwohnern (statistische Daten 30. Juni 2015) auf einer Fläche von 5’352 km2.
Historische Stadtteile und heutige Gültigkeit
Im täglichen Leben der RömerInnen bleiben die historisch gewachsenen Stadtteile von Bedeutung, auch wenn ihnen heute keinerlei verwaltungstechnische Relevanz mehr zukommt. Die erste Gliederung soll auf das 6. Jh. v. Chr. unter dem König Servius Tullius zurückgehen, mit ihren 4 Regiones: Suburana (Caelius, Subura), Esquilinia (Esquilin), Collina (Quirinal und Viminal) und Palatina (Palatin und Velia). Damals waren die Hügel des Kapitols (Campidoglio) und des Aventin (Aventino) noch nicht in diese Stadtteile miteinbezogen.
Rioni
Unter Kaiser Augustus wurde zwischen 12. und 7. Jh. v. Chr. die Stadt, die sich mittlerweile weit über die vier ursprünglichen Regionen ausgebreitet hatte, in vierzehn Regiones, den nach ihm benannten Regiones Augustee eingeteilt. Davon leitet sich das heute noch gebräuchliche Wort «Rione» ab. Anfangs waren sie mit Zahlen und ab dem 2. Jh. mit Namen versehen. Ab dem 14. Jh. wurde Rom in zuerst 12 Rioni angeordnet. Ende des 19. Jh. erfolgte die Erweiterung bis 1921 auf 21 Rioni. Im selben Jahr kam mit Prati, das Gründerzeitviertel nordöstlich des Vatikan hinzu und mit ihm der erste Rione ausserhalb der Aurelianischen Stadtmauern, die Nummer 22. Die Rioni werden mit dem Buchstaben R. und einer fortlaufenden römischen Ziffer kodifiziert.
Quartieri
Ab 1926 nannte man die neu errichteten Stadtviertel ausserhalb der Stadtmauer Quartieri (Quartiere). Im Gegensatz zu den Rioni umgreifen die 35 Quartieri alle das historische Stadtzentrum ausserhalb der Aurelianischen Mauern. Dazu gehören auch die drei Quartiere von Ostia, das am Meer liegt. Sie werden mit dem Buchstaben Q. und einer fortlaufenden römischen Ziffer kodifiziert.
Suburbi
Von den ab 1930 errichteten 11 Suburbi (Vorstädte) blieben nach der Umwandlung in 5 Quartieri im Jahre 1961 nur mehr deren 6 Suburbi. Es handelt sich um Bereiche der Stadt, die über die Quartieri hinausreichen. Sie werden mit dem Buchstaben S. und einer fortlaufenden römischen Ziffer kodifiziert.
Agro Romano
Die 53 Zonen (Zone) oder Fraktionen (Frazioni) des sog. Agro Romano werden mit dem Buchstaben Z. und einer fortlaufenden römischen Ziffer kodifiziert. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erfolgte eine enorme Ausdehnung des bewohnten Gebietes im Agro (ländliche Gegend). Es entstanden zumeist ärmliche, oft auch unerlaubt errichtete Vorortviertel (Borgate), die zwischen der Stadt und dem Land an den Ausfallsstrassen lagen. Eine erste Normierung dieser Siedlungsgebiete wurde mit dem Regulierungsplan im Jahr 1962 unternommen. Weitere illegale Bautätigkeiten in den darauf folgenden Jahrzehnten sanierte man mit dem generellen Regulierungsplan 2002. Zum Agro Romano gehören etwa noble Zonen, wie die bei VIP’s, speziell bei Fussballern beliebte Olgiata, das mittelständische Villenviertel Casalpalocco, Prima Porta mit ihren 140 ha der grösste Friedhof Italiens, die Universitätsstadt Tor Vergata, aber auch Zonen, die aufgrund ihrer erhöhten Kriminalität immer wieder auf sich aufmerksam machen und die der durchschnittliche Römer nur aus der Zeitung kennt.
✪ LOCALIKE Tipp
Buchen Sie eine «Rom – Architek-Tour». Der Rundgang führt Sie ins Rom der modernen, avantgardistischen und zeitgenössischen Architektur zu den neuen Wahrzeichen der Ewigen Stadt. Lassen Sie sich überraschen, welcher «Verjüngungskur» Rom sich in den letzten Jahren unterzogen hat.
Der weltbekannte Regisseur Paolo Sorrentino mit Domizil an der Piazza Vittorio – abseits des touristischen Mainstreams, bezeichnet ihn als einen der schönsten Plätze Italiens. «Jedoch fehlt es an allem», warf er der Stadtregierung im November 2016 vor. Roms Bürgermeisterin Virginia Raggi stellte nach der scharfen Kritik des Oscar-Preisträgers des Films «Grande Bellezza» 3 Mio. EUR für das Restyling des Platzes in Aussicht. Ähnliche Projekte bestanden ja bereits zu Zeiten ihres Vorgängers im Frühjahr 2015. Von öffentlicher Seite ist bis heute allerdings nichts geschehen.
Von der historischen Bottega zum trendigen Bistro
Fünf Jungunternehmer aus dem Viertel Esquilino, Schmelztiegel der Kulturen, ergriffen nun die Initiative. Sie übernahmen das historische Hutgeschäft «Venturini» unter den Laubengängen an der Piazza und wandelten dieses in ein Bistro um. Das Gatsby Cafè soll dem Platz neues Leben einhauchen und zu einem Highlight des Viertels werden – ganz im Sinne von Sorrentino.
Es war einmal…
Auf den drei Ebenen des Hutgeschäftes aus dem Beginn des 20. Jh. tummelte sich neben der römischen Schickeria angeblich sogar so manch gekröntes Haupt. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte veränderte sich das Bild und das Leben des ehemals eleganten Viertels enorm. Heute wird der verwahrloste Platz von chinesischen Neon-Billigläden beherrscht. Die Eigentümer des alten Laden wiesen sodann auch zahlreiche verlockende Angebote der Chinesen ab, um ihr langes und gutgehütetes Schmuckstück vor diesem Schicksal zu bewahren.
Projekt, Gemeinschaftswerk und ihr Traum – das Getsby Cafè
Die Idee der fünf Freunde die Seele der «Antica Cappelleria Venturini» zu bewahren, fand beim Besitzer Anklang. 90 % des Interieurs bestehend aus Art-Deko-Gegenständen sowie einem Möbel-Mix aus den 50er-70er Jahren wurde übernommen und lediglich umfunktioniert – die Vitrinen zur Theke, die Firmenschrift zur Lichtinstallation im obersten Stock usw. Bei der sanften, liebevollen Restaurierung legten die neuen Eigentümer selber Hand an. In ihren Augen dürfen solch wertvolle Kleinode inmitten der Stadt nicht weiter verfallen, sondern müssen aufgewertet und neu belebt werden. Zusammen mit anderen qualitativ hochwertigen Geschäften versuchen sie ein Netzwerk aufzubauen, um für die Römerinnen und Römer verschiedene Aktivitäten unter den Laubengängen sowie im Park vor dem Platz zu lancieren. So werden abwechslungsreiche Music-Sessions, Vernissagen oder auch Tanzveranstaltungen organisiert.
Zu guter Letzt halten sogar wieder Hüte zum Verkauf Einzug im Gatsby Cafè. Diese stammen von der Londoner Firma «Dasmarca», die sich von der Begeisterung des Quintetts anstecken liess. Wir vom LOCALIKE Team ziehen den Hut und wünschen dem Gatsby Cafè Buona Fortuna!
✪ LOCALIKE Tipp
Halten Sie im Facebook Ausschau nach den genannten unterhaltsamen und originellen Events des Gatsby Cafés oder kontaktieren Sie uns für weitere Informationen zu Ihrem Rom-Aufenthalt.
Alle Jahre wieder im Januar verlegt der Initiator des Projekts und Künstler Gunter Demnig in Rom vor den Wohnungseingängen deportierter Opfer des Nationalsozialismus Stolpersteine. Dieses Mal, in der achten Ausgabe, waren es 24 Steine.
Hintergrund zum Projekt
Die Idee zu seinem Kunstprojekt für Europa, das Gedenken an alle verfolgten oder ermordeten Opfer des Nationalsozialismus, kam dem deutschen Künstler 1993 anlässlich einer seiner Installationen zum Thema der Deportation von Romas und Sinti. Als eine alte Frau dementierte, dass in Köln im Jahr 1940 tausend Sinti deportiert wurden, entschied sich Demnig sein Leben und all sein Werk der Suche und dem Zeugnis über die Existenz verschwundener Menschen infolge der Nazi-Verfolgung zu widmen. Er wollte keine Denkmäler schaffen, sondern die Erinnerung sollte integrierender Teil des täglichen Lebens werden. So entschied er sich dafür, vor dem letzten selbstgewählten Wohnort von Opfern der NS-Zeit Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir einzulassen. Damit soll die Erinnerung an die Menschen lebendig werden, die einst hier lebten, denn «ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist», zitiert Gunter Demnig den Talmud. Die Steine sollen die Namen zurückbringen und an jedes einzelne Schicksal erinnern. Das Ziel des Künstlers besteht darin, für jedes Opfer einen Gedenkstein zu legen. Um die Inschrift zu lesen, beugt sich der Betrachter des Stolpersteins und verbeugt sich somit vor der Person, deren Schicksal der Stein dokumentiert.
Technik und Inschrift
Monatlich können Gunter Demnig und sein Team max. 440 Gedenksteine herstellen und verlegen. Der Bildhauer Michael Friedrichs-Friedländer schlägt jeden Buchstaben von Hand ins Messing. Eingraviert werden die Namen, das Geburtsjahr, das Deportationsjahr und –ort sowie Angaben zum Schicksal. Unter dem Motto: Ein Stein. Ein Name. Ein Mensch. Stolpersteine werden über Spenden und Patenschaften finanziert. Für 120 Euro kann übrigens jeder eine Patenschaft für die Herstellung und Verlegung eines Gedenksteines übernehmen. Gunter Demnig legt die Steine selbst.
Wo sind die Stolpersteine zu finden?
Den ersten Gedenkstein setzte der deutsche Künstler in Köln. Über 50‘000 Stolpersteine existieren inzwischen in mehr als 6‘000 Städten in Belgien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, Kroatien, Litauen, Luxemburg, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Rumänien, Russland, Schweiz, der Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, der Ukraine und Ungarn.
Während der deutschen Besatzung wurden von der Gestapo 2091 römische Juden unter dem Schweigen von Papst Pius XII deportiert. Nur eine Frau und sechzehn Männer haben das KZ überlebt. Heute wohnen noch zehn von ihnen in Rom. Hier wurden mit den letzten in diesem Monat verlegten «Pietre d’inciampo» insgesamt in acht Jahren, beginnend mit dem Jahr 2010, insgesamt 260 Steine gesetzt. Im Ausmass von 96 x 96 mm und einer Höhe von 100 mm entsprechen sie in etwa jenen eines Sanpietrino, dem typischen römischen Kopfstein. In Rom finden Sie zahlreiche Stolpersteine nicht nur im kleinen jüdischen Viertel, wie etwa in der Via della Reginella 27 oder in der Via del Portico d’Ottavo 9, in der heute wieder rund 500 jüdische Familien leben, zahlreiche koschere Lokale und einige Geschäfte sowie eine jüdische Schule und die Synagoge ihren Platz gefunden haben. Auch im Viertel Monti wie etwa in der Via della Madonna dei Monti 82 oder in der Via Urbana 2, sowie zum Beispiel in den Vierteln Prati und San Giovanni, in der S. Maria del Popolo 10 werden Sie fündig.
✪ LOCALIKE Roma Tipp
Mehr zur Geschichte der seit über 2‘000 Jahren in Rom lebenden Juden, sowie auch der römisch-jüdischen önogastronomischen Tradition entdecken Sie bei einer persönlichen LOCALIKE-Tour durch das Ghetto. Kontaktieren Sie uns, wir helfen Ihnen gerne weiter.