«Roma caput mundi» – ein häufig gelesener Satz und gleichzeitig Spitzname der Ewigen Stadt. Wörtlich bedeutet er «Rom – Hauptstadt der Welt». Die Frage sei gestellt, warum Rom als «caput mundi» bezeichnet wird? Und wer hat diese Worte als erster ausgesprochen, damit dieser Satz dann im Laufe der Jahrhunderte geformt werden konnte?
Der Hintergrund
Nach der Gründung Roms im Jahre 753 v. Chr. erweiterte sich dessen Territorium im Laufe der Jahre enorm. Dadurch wurde eines der grössten Reiche geschaffen, das je existierte mit den wichtigsten und einflussreichsten Städten der Geschichte.
Die Autoren
Der Dichter Marco Anneo Lucano schrieb 61 n. Chr. in seinem Gedicht Pharsalia in lateinischer Sprache: «Ipsa, Caput Mundi, bellorum maxima merces, Roma capi facilis», was so viel bedeutetet wie: «Rom selbst, die Hauptstadt der Welt, die wichtigste Beute des Krieges, leicht zu unterwerfen».
Es existiert noch eine weitere Version des Begriffs «Roma caput mundi» oder «Roma caput orbis».
Der Dichter Publio Ovidio Nasone erwähnte diesen Ausdruck 14 v. Chr., also vor Lucano in seinen Amores. Übersetzt lautet sein Text «Titiro und die Ernte und die Waffen von Aeneas werden gelesen, bis Rom die Hauptstadt der unterworfenen Welt ist».
Der Begriff «Roma caput mundi» wurde in der Vergangenheit oft von Führern und Persönlichkeiten verwendet, die an die Grösse Roms, dessen Reich und Einfluss erinnern wollten.
Kaiser Friedrich Barbarossa beispielsweise erhob mit seinem Vers «Roma caput urbi regia orbis frena rotundi – Rom, die Hauptstadt der Welt, lenkt die Zügel des Erdkreises in seinem Siegel» den Anspruch auf die Weltherrschaft. Er glaubte aus der Geschichte Roms das Recht zu schöpfen, urbi et orbi (die Stadt und die Welt) zu befehlen.
Fazit
«Rom caput mundi» wurde von modernen wie antiken Autoren über die Jahrhunderte verwendet und gilt heute noch als ein geflügeltes Wort – Rom bleibt immer Rom!
Immer wieder taucht die Frage rund ums angemessene Trinkgeld auf. Nachstehend liefern wir Ihnen gerne ein paar Ratschläge zu diesem Thema.
Um es vorweg zu nehmen – Sie sind nicht verpflichtet Trinkgeld (Mancia) zu geben. Beachten Sie in diesem Zusammenhang auch, dass die Konsumation im Sitzen in fast allen Bars/Cafés einen zum Teil empfindlich höheren Preis aufweist als im Stehen, da Sie den Service mit bezahlen. Die Preise sind auf den in der Bar aufgehängten Listen (Listino Prezzi) ausgewiesen.
In der Bar oder im Café an der Theke
Bei einem Cappuccino oder anderem Getränk an der Theke, zahlen Sie zuerst an der Kasse und nach Vorlage des Kassenbons ordern Sie Ihre Bestellung. Einheimische geben in der Regel kein Trinkgeld oder lassen je nach Konsumation zwischen 20 Cents und einem Euro liegen.
Im Restaurant oder im Café im Sitzen
Prüfen Sie beim Bestellen im Restaurant auf der Speisekarte, ob der «Servizio» (Service) aufgeführt ist. Dieser beträgt in der Regel 15 bis 20 % der gesamten Konsumation, welchen das Restaurant verrechnen darf, vorausgesetzt die Position wird auch (meist im Kleindruck am Ende) vermerkt. Sie diente ursprünglich zur Entlohnung des Servicepersonals, als dieses noch über keine Anstellungsverträge verfügte und anteilsmässig nach den Konsumation an den von ihnen bedienten Tischen geleistet wurde. In diesem Fall können Sie davon ausgehen, den Service bereits bezahlt zu haben.
Andernfalls lassen Sie bei gutem Service in cash je nach Art des Restaurants und Höhe der Rechnung einen Betrag von 5 bis 10 % des Preises beim Verlassen auf dem Tisch zurück. Sollten Sie die Rechnung mit der Kreditkarte begleichen, so bezahlen Sie das Trinkgeld in bar.
«Pane e Coperto»
Unter «Coperto» (Gedeck) wird die Pauschale für die Benutzung und Reinigung von Tischdecke, Servietten, Teller, Besteck und Brot verstanden.
Tatsächlich ist das «Coperto» in Italien gesetzlich nicht reguliert und auch nicht ausdrücklich verboten. Daher wird davon ausgegangen, dass es dem Gastronomen freisteht, die Preise für seine eigene Tätigkeit festzulegen.
Anders verhält es sich in Rom. Seit 1995 ist nach Verordnung des Bürgermeisters in Rom die Position «Coperto» im Gegensatz zu «Pane» (Brot) nicht mehr zulässig. Das Gesetz 21/2006 der Region Latium inklusive Rom verbot in der Folge 2006 die Position «Pane e Coperto» und darf in der Ewigen Stadt nicht mehr in Rechnung gestellt werden. Oft erscheinen hausgemachte Spezialbrote als eigene Kostenposition in der Rechnung auf. Wollen Sie diese vermeiden, so schicken Sie das Brot, wenn es auf den Tisch gestellt wird, umgehend zurück.
Die Verrechnung des «Servizio» blieb zulässig. Gleichzeitig wurde festgelegt, dass bei fixen Touristenmenüs (menu turistico) keine Zusatzkosten verrechnet werden dürfen.
Taxi
Es wird kein Trinkgeld bezahlt, eventuell runden Sie um 10 bis 50 Cents.
Hotel
In Hotels war es in Italien Brauch, dass man den Service der Zimmermädchen mit einem kleinen Trinkgeld entlohnt. Üblich waren hier etwa 5 bis 10 Euro pro Woche. Dies ist heute jedoch überholt, ausser es wurde ein Extraservice geleistet.
«Vota Garibaldi Lista n. 1» (übersetzt «Wählt Garibaldi Liste 1»), stand seit 1948 in roter Farbe auf der Mauer eines Hauses im in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts entstandenen Wohnviertel Garbatella. Eine kleine neben der Schrift im Zuge von Restaurierungsarbeiten angebrachte Gedenktafel erinnert an den historischen Moment der Wahlen, als sich die Kommunistische Partei Italiens und die Sozialistische Partei Italiens auf einer einzigen Liste stellten. Bei der Restaurierung der historischen Graffiti im Jahr 2000 war sogar eine Art Baldachin zum Schutz der Schrift angebracht, von dem jedoch seinerseits im Laufe der letzten Jahre ein dunkles Rinnsal herabrann und die Schrift zu beschädigen drohte.
Vor ein paar Tagen hat ein übereifriger Arbeiter des Büros für Stadtgestaltung der Gemeinde Rom trotz Baldachin und Gedenktafel die Aufschrift als einen Akt von Vandalen gehalten und ruckzuck mit heller Farbe überpinselt. Wie es dazu gekommen ist, bleibt ein Rätsel. Die historische Inschrift sollte nicht gelöscht werden, beteuert man in der Stadtregierung am Kapitol-Hügel: niemand hat diesbezügliche Anweisungen erteilt. Es handle sich eindeutig um einen Irrtum bzw. Übereifer. Der Arbeiter löschte andere Graffiti, jüngsten Datums, von dem Rom übervoll ist.
Dieser Schildbürgerstreich blieb nicht verborgen: in allen Zeitungen wurde berichtet und in den Socialmedia ausführlich kommentiert.
Die Abteilung für Denkmalschutz hat dieses Mal schnell gehandelt. Nach wenigen Tagen ist die Wiederherstellung durch entsprechende Restaurierung eingeleitet worden und Expertinnen reinigten mit Skalpellen den gelben Farbstoff, der die historische Inschrift aus der Parlamentswahl 1948 bedeckte. Zur Beruhigung der Bürger wurde darauf hingewiesen, dass die Firma, dessen Arbeiter die unerwünschte Löschung der Inschrift vorgenommen hat, die Kosten für das 4-tägige Restaurieren übernimmt und diese nicht zu Lasten des Steuerzahlers gehen. Ende gut alles gut.
Kugeln und Farbscheiben im Durchmesser von etwa 4 Metern durchqueren das Atrium vom sechsten bis zum ersten Stock des eleganten Rinascente in der Via del Tritone. Das 21 m lange Mobile fertigte der 1963 geborene und in Paris schaffende französische Künstler Xavier Veilhan, 2017 Vertreter Frankreichs an der 57. Biennale in Venedig, extra nach einem Lokalaugenschein für diesen Raum an. Das Besondere sei, dass das Werk geschaffen wurde, um auf autonome Weise zu bestehen. Gleichzeitig interagieren im Inneren des Raumes die roten und weissen Elemente mit den äusseren Einflüssen, wie dem Luftstrom und der Bewegung der Besucher. Veilhan hatte 2004 sein erstes Mobile im Forum des Centre Pompidou in Paris ausgestellt, im Jahr 2009 das sog. Veilhan Versailles in den Gärten des französischen Königsschlosses, 2012 in New York und schliesslich 2018 The Great Mobiles in Seoul. Weitere Projekte in Lissabon und Shanghai folgen.
Das MOBILE (Roma) wird bis Ende 2019 im Rinascente «wie ein majestätischer Baum, verwurzelt und doch im ständigen Wechsel, stark und gleichzeitig leicht im Wind.» baumeln.
Nein, wir sprechen nicht von der italienischen Filmkomödie und Klassiker aus dem Jahr 1954, in dem der römische Volksschauspieler Alberto Sordi den amerikanischen Lebensstil nachahmte.
Vielmehr beziehen wir uns auf die «American Academy» in Rom. Es handelt sich um eine der führenden amerikanischen Institutionen im Ausland für weiterbildendes Studium und Forschung in den Kunst- und Geisteswissenschaften. Die monumentale Inspiration der Ewigen Stadt stellt dabei ein wesentliches Element in der Entwicklung der Künstler und Wissenschaftler dar. Wie andere Institutionen in Rom nimmt sie in ihrer Residenz Studierende unterschiedlichen Alters auf, insbesondere solche, die sich mit Archäologie und der antiken Literatur, Architektur- und Kunstgeschichte befassen. Im Gegensatz zu anderen – die öffentlich sind und vom Kultusministerium subventioniert werden – ist die «American Academy» von der US-Regierung anerkannt, aber sie ist privat und ihre Mittel stammen aus einer Fundraising-Aktion.
Die Akademie existiert seit 1893, als bei der EXPO in Chicago eine kleine Gruppe, bestehend aus den Architekten Charles Follen McKim und Daniel Burnham sowie zwei Malern und Bildhauern beschloss, ein Zentrum für das Kunststudium im Herzen der klassischen Tradition des antiken Roms zu schaffen. Keine andere Stadt als Rom eignete sich ihrer Auffassung nach dafür besser. Im Jahr 1914 wurde das von McKim, Mead & White entworfenen Hauptgebäude gebaut. Heute belebt eine dynamische internationale Gemeinschaft das Areal. Dreissig US-Künstler und -Wissenschaftler werden jährlich für den Rom-Preis von einer Fachjury ausgewählt. Die Gewinner, die im Frühjahr bekannt gegeben werden, verfügen über ein Gehalt, eine Unterkunft und ein Atelier. Hinzu kommen sechs italienische Stipendiaten für Aufenthalte von drei bis fünf Monaten, dreissig amerikanische Lehrer klassischer Fächer, für Sommerauffrischungskurse und zehn Jahresbewohner, hauptsächlich angesehene Persönlichkeiten, die eingeladen sind, einen Teil ihrer Zeit und Ideen mit der Gemeinschaft der Akademie zu teilen.
Die Villa Medici befindet sich auf dem Pincio Hügel, über der Spanischen Treppe an den Park der Villa Borghese auf der einen und an das Kloster der Trinità dei Monti auf der anderen Seite angrenzend.
Zuletzt war die Villa einer der Schauplätze des mit dem Oscar ausgezeichneten Films «La Grande Bellezza» von Paolo Sorrentino. Der Garten ist mit dem Preis Schönster öffentlicher Park Italiens 2015 ausgezeichnet worden.
Diese Prachtvilla entstand im 16. Jh. Der Sammler und Mäzen Ferdinando de’Medici, der bereits 13-jährig zum Kardinal gewählt wurde liess als Liebhaber der Antike die Villa wie ein Museum ausgestalten. Auch der Park mit seinen botanischen Raritäten wurde effektvoll in Anlehnung an die botanischen Gärten in Pisa sowie Florenz inszeniert und mit bedeutenden antiken Fundstücken reich dekoriert.
1803 änderte sich der Verwendungszweck der Villa radikal. Vom privaten Palazzo und zweiter Residenz der Familie Medici wird sie zum Sitz der von Ludwig XIV gegründeten französischen Akademie.
Seit damals beherbergt die Villa junge französische Künstler – Stipendiaten des Prix de Rome – und bietet ihnen die Möglichkeit, an diesem exklusiven Ort zu wohnen und zu schaffen.
König Vittorio Emanuele III setzte an einem sonnigen Februartag im Jahr 1920 den ersten Stein der «Borgata Giardino Concordia» (Gartenvorstadtviertel Concordia). So wurde das Viertel Garbatella ursprünglich genannt – verschiedene Parzellen mit etwa 40 zweistöckigen «Villette» (Familienhäuser), 190 Unterkünfte in Häuserblöcken.
Garbatella – Garden Cities
Inspiriert von den englischen Garden Cities und den sozialistisch-utopistischen Ideen von Owen entstand in unmittelbarer Nähe des damaligen Industriegebietes im Südwesten der Stadt, zwischen Testaccio und Ostiense mit seiner Stromzentrale und Generalmärkten, dieses Wohnviertel für Arbeiter und Angestellte. Vorangegangen war 1871 die Einheit Italiens und die Verlegung der Hauptstadt nach Rom. Die Neuzuzüge benötigten dringend Wohnungen. Weinberge, Olivenhaine, Artischockenfelder und Schafweiden mussten dafür weichen. Das ursprüngliche Projekt der Architekten Giovannoni und Piacentini orientierte sich an den in Grossbritannien entwickelten Garden Cities, welche durch einen bewohnten Kern, abseits des Zentrums, charakterisiert waren. Ein- und max. dreistöckige Mehrfamilienhäuschen, jedes mit seinem privaten Gemüsegarten und gemeinnützigem Grün, ähnlich, doch jedes in den Details unterschiedlich, so präsentierte sich Garbatella einst.
Garbatella und sein «Case Rapide»
In der faschistischen Zeit erfuhr die städtische Entwicklung auch in Garbatella eine brüske Änderung und es wurde aufgrund von dringendem Wohnungsbedarf eine Bauweise mit einer höheren Wohndichte und folglich überfüllten Wohnungen gefördert. Zwischen 1923 und 1928 wird der autonome Vorort zum Viertel. Es kam zum Bau der sog. «Case Rapide» (schnelle Häuser). In ihnen fanden Familien Unterschlupf, die ihre Wohnungen durch die von Mussolini in die Wege geleitete Modernisierung verloren. Durch den Bau der zum Kolosseum führenden Via die Fori Imperiali und zum Petersdom führenden Via della Conciliazione wurden ganze Häuserzeilen dem Erdboden gleich gemacht. Die Umquartierung für die betroffenen Bewohner bedeutet damals so viel, wie die Stadt zu verlassen und ins Grüne sprich in die Peripherie ziehen zu müssen.
Garbatella und seine «Alberghi Collettivi»
In den Jahren 1928/29 wird vom Architekten Innocenzo Sabbatini mit einer anderen Art von Wohnhäusern, jene der sog. «Alberghi Collettivi» (kollektive Vorstadtherbergen) um die Piazza Michele da Carbonara experimentiert. In ihnen sollten die aus dem Altstadtzentrum ausquartierten Familien für eine bestimmte Zeit wohnen. Der private Bereich bestand aus den nach Geschlecht getrennten Schlafsälen im gegensatz zu den allgemeinen Bereichen (Sanitäranlagen, Bäder, Küchen, Speisesäle, Kindergärten, Schulen, Ambulatorien usw.). 1931-1933 folgten die Schule, das sechsstöckige Theater Palladium sowie ein polifunktionales Gebäude. Für das Wohnbauprojekt zeigte sogar Mahatma Gandhi Interesse und besuchte 1931den Kindergarten der Vorstadtherrbergen.
Garbatella heute?
Lange Zeit begleitete Garbatella der Ruf einer etwas anrüchigen Gegend. Ab den 90er Jahren ist es zu einem attraktiven Wohnviertel mit seinem speziellen architektonischen Mix auch für höhere soziale Schichten geworden. Wohnungen bzw. eine Villetta in Garbatella galten von da an als begehrenswert, trendig, sehr zentral, gleichzeitig abseits vom Trubel und doch im Grünen – als Herz der Romanità, nebst den mitunter sehr touristisch gewordenen Trastevere.
Alle Wege führen nach Garbatella
Die Metrolinie B Rebibbia-Laurentina zum Beispiel ab dem Bahnhof Termini Richtung Laurentina bringt Sie zur Haltestelle Garbatella. Von dort erkunden Sie ausschliesslich zu Fuss oder per Vespa wie Nanni Moretti in seinem Film Caro Diario (Liebes Tagebuch) die Gegend.
✪ LOCALIKE Tipp
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Am Aventin öffnen sich im Frühjahr die Tore eines der romantischsten Gärten Roms. Dann erblühen 1‘100 Rosen aus aller Welt. Ein Triumpf von Farben und Düften schenkt diesem Ort mit Blick auf den Palatin und Circo Massimo ein prachtvolles und kurzlebiges Naturspektakel.
Seit dem 3. Jh. v. Chr. ist dieser Ort den Blumen geweiht. Tacitus erzählte vom Tempel der Göttin Flora und die Feiern zu ihren Ehren, die Floralia, welche im Frühjahr im Circo Massimo abgehalten wurden.
Mit Gärten und Reben bedeckt wurde die Stelle zum Orto degli Ebrei, dem Garten der Juden, welche die Erlaubnis erhielten, hier Gräber zu errichten. Über drei Jahrhunderte hinweg, von 1645-1934 wurde diese Brache auf dem Aventin von der jüdischen Gemeinde in Rom als Friedhof genutzt.
Ursprünglich hatte die Schöpferin des Rosengartens Contessa Mary Gailey Senni am Colle Oppio 1932 angelegt. Er ist nach dem Bagatelle bei Paris der weltweit zweitältesten Rosengarten.
Nach seiner Zerstörung während des Krieges und mit Einwilligung der jüdischen Gemeinde Roms entschied die Stadt 1950, den Rosengarten auf diesem Gelände anzusiedeln und dabei das Andenken an den alten Friedhof des Aventin zu erhalten. Die hohen Zypressen am Rande des Gartens sind dieselben, die zwischen den Gräbern wuchsen.
Der breiteste Teil des Gartens in seiner Anlage erinnert an eine Menora, den siebenarmigen Leuchter des Judentums. Ausserdem sind in der Nähe der beiden Eingänge Schilder angebracht, die die Form der Gesetzestafeln aufgreifen. Diese Anlehnung an die jüdische Religion steht mit der ehemaligen Funktion des Geländes in direkter Verbindung.
Beinahe jeder Rombesucher hat schon direkt oder indirekt von Monti gehört und will dorthin – in das quirlige und trendige Dorf, wo noch nachbarschaftliche Beziehungen gepflegt werden. Kaum eine ausländische Zeitung, die nicht über diese Gegend berichtet und Monti als den Geheimtipp schlechthin verkauft. Aber auch römische Zeitungen wie Il Messaggero schwärmen in den höchsten Tönen von diesem Kleinod: «Nicht Trastevere oder der Campo de› Fiori geben den Ton an, sondern Monti mit seinen originellen Shopping-Gelegenheiten, den Bio-Läden, alternativen Restaurants und edlen Vinotheken». Und wir von LOCALIKE sind ebenfalls der Meinung, dass dieses Viertel lobende Zeilen verdient. Heute gilt Monti als eines der beliebtesten Wohnviertel der Stadt. Das einstige Arbeiter- und Rotlichtviertel mutierte in den letzten Jahren zum hippen Stadtteil. Verwinkelte enge Gassen, bescheidene Häuser, alternative Werkstätten sowie viele, kleine und schicke Lokale prägen es. Häufig treffen Sie die unabhängigen Designer, die von der Vintage-Mode inspiriert sind persönlich an. Der ehemalige italienische Staatspräsident Giorgio Napolitano lebt nach seinem Rücktritt aus Altersgründen im Januar 2015 wieder in «seinem» Viertel Monti. Diese spezielle Quartiers-Atmosphäre wurde von Regisseuren auch häufig als Schauplatz für ihre Filme verwendet und viele von ihnen leben oder lebten selbst in Monti.
Monti und seine Vergangenheit
Um Monti ranken sich Geschichten und Legenden. Kein anderes Viertel kann sich einer solchen Vielfalt an historischen, archäologischen und architektonischen Zeugnissen rühmen, welche von der Antike über das Mittelalter, die Renaissance und das Barock in die zeitgenössische Epoche reichen: 2‘500 Jahre Geschichte auf 1,6 km.
Monti, das älteste der 22 Rioni, gleich hinter dem Forum, umschliesst heute die Hügel Esquilin sowie Viminal und reicht von der Piazza Venezia bis zum Lateran. In antiker Zeit entsprachen die Grenzen des heute noch weitflächigen Rione jenen der Stadt. Später gingen daraus weitere Rioni hervor. Monti wurde 1743 unter Papst Gregor XIV zum Stadtteil ernannt und 1874 unterteilt, um den Rione Esquilino entstehen zu lassen. Schliesslich erfolgte 1921 eine weitere Unterteilung mit dem Esquilino, Castro Pretorio und Celio. Eine erneute Veränderung der Grenzen in den Jahren 1924 und 1943 brachte die Schaffung der breiten Via Cavour mit sich. Sie ist einer der gewaltigsten städteplanerischen Bausünden. Anstelle der ursprünglichen Via Graziosa riss die Via Cavour eine unübersehbare Schneise in die Stadt. Dadurch wurde die territoriale Homogenität der antiken Suburra Romana zwar gebrochen, doch blieb ein Labyrinth von schmalen Gässchen und Strassen, welche fast immer leicht ansteigen bzw. abfallen. Dazu gesellen sich so manche Treppen.
Im antiken Rom war es das «Suburra» (unterhalb der Stadt), das Elendsviertel üblen Rufs und eines der ältesten Wohngebiete. Zu dieser Zeit standen die Bürgerhäuser in Monti Schulter an Schulter mit verruchten Bordellen und den «Insulae», den Wohnungen für das einfache Volk. Cesare wurde in dieser Armen-Leute-Gegend geboren und Nero liebte es in den dunklen Gassen inkognito zu spazieren. Der Übertritt zum Christentum gesamter Familien, Gebete, die Sammlung von Reliquien, die ersten heimlich vom Heiligen Petrus gefeierten Messen sollen hier stattgefunden haben.
Erst Jahrhunderte später halten die Päpste Einzug. Sie liessen zwischen Bettlern, Prostituierten, Kupferschmieden und Wirten auf den Hausaltären der ersten Christen Kirchen und Klöster errichten. Noble Herrschaften, die vermischt mit dem einfachen Volk in Monti wohnten, finanzierten hohe Türme und prachtvolle Paläste. Im bevölkerungsarmen Mittelalter wucherten im Viertel Gärten und Weinberge. Erst nach der Einigung Italiens 1870 wurde es wieder zu einem dicht besiedelten Viertel.
Wappen des Rione Monti
Drei grüne Hügel mit drei Gipfeln auf silbrigem Untergrund stellen drei der sieben Hügel Roms dar, die ursprünglich zum Rione Monti gehörten. Celio, Viminale und Esquilino erklären auch den Namen «Monti» (Berge). Sie sind zum Symbol des Wappens des Viertels geworden. Charakterisiert wird Monti tatsächlich durch das steile Auf und Ab.
Kuriosum
Die Bewohner des Rione Monti kennzeichnete ehemals sogar ein eigner Dialekt, welcher sie von jenen anderer Stadtteile unterschied und ihnen eine eigene Identität verlieh. Zu ihren Rivalen zählten vor allem die Trasteverini, die Bewohner des Rione Trastevere, welche auf der anderen Seite des Tibers, einst fern dem Stadtzentrum, lebten.
Kulturelle Highligts in Monti aus den unterschiedlichen Epochen
Kein anderer Stadtteil Roms verfügt über eine so grosse Anzahl an kulturellen Perlen wie Monti. Die rund 50 Kirchen, darunter die Kleinode S. Clemente, S. Stefano Rotondo, S. Prassede, S. Giovanni in Laterano, S. Pietro in Vincoli mit der Moses-Statue von Michelangelo und die Barockjuwelen Sant’Andrea al Quirinale und S. Carlino alle Quattro Fontane stellen nur einen Teil dieser kulturellen Highlights dar. In einer unzähligen Reihe von archäologische Schätze seien erwähnt die Foren der Nerva, des Domiziano, des Vespasiano, des Augustus, des Trajan, die Cäsarforen und die Augustusforen, die Traijansmärkte, die Domus Aurea – Haus des Nero (spektakuläre Besichtigungen sind wieder möglich), die Trajansthermen – eine der grössten Thermalanlagen der Antike, Reste von antiken Aquädukten und Teile der Servianischen und Aurelianischen Mauern, Mythräen, Türme, Tempel, drei Stadttore usw. Museen, Gärten und spektakuläre, historische Aussichtsterrassen, Obelisken Statuen, Säulen, kleine Kapellen, Innenhöfe, Kreuzgänge und Brunnen sollen nicht vergessen werden… ganz zu schweigen von den zahllosen charmanten Plätzen, Treppen und versteckten Treppchen.
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Wurden Sie auch schon mit der Unterteilung der Stadt Rom konfrontiert? Und haben Sie sich gefragt, warum es einmal Rione, einmal Quartiere, einmal Municipio auf dem Stadtplan heisst? Wir geben Ihnen gerne die spannenden Hintergrundinformationen, damit Sie fit sind für Ihren Rombesuch. Mit diesem Wissen verblüffen Sie selbst Einheimische.
Was es mit der Gliederung auf sich hat
Rom wird nach drei unterschiedlichen Kriterien gegliedert: dem verwaltungsmässigen, dem städtebaulichen und dem toponomastischen. Verwaltungsmässig unterteilt sich die Stadt in heute (seit 2013) 15 Munizipien (Municipi = Rathäuser), die ihrerseits ab 1977 in 155 städtebauliche Zonen (Zone Urbanistiche) weiter unterteilt wurden. Die Munizipien verfügen über einen direkt gewählten Präsidenten und ein Parlament. Eine Vielfalt an Verwaltungsaufgaben Roms liegt in der Zuständigkeit dieser Munizipien.
Toponomastisch und historisch bleibt die Gliederung in vier Gruppen: 22 Rioni, 35 Quartieri, 6 Suburbi und 53 wenig besiedelte Zonen rund um die Aussenringstrasse GRA (Grande Raccordo Annulare = Grosse Ringstrasse). Diese Klassifizierung Roms geht auf die erste Ausdehnung der Stadt nach der Einheit Italiens 1870 und den Regulierungsplan Saintjust-Nathan aus dem Jahr 1909 zurück. Dazumal lag die Bevölkerungsdichte Roms noch unter 500’000, entgegen den heute 4.3 Mio. Einwohnern (statistische Daten 30. Juni 2015) auf einer Fläche von 5’352 km2.
Historische Stadtteile und heutige Gültigkeit
Im täglichen Leben der RömerInnen bleiben die historisch gewachsenen Stadtteile von Bedeutung, auch wenn ihnen heute keinerlei verwaltungstechnische Relevanz mehr zukommt. Die erste Gliederung soll auf das 6. Jh. v. Chr. unter dem König Servius Tullius zurückgehen, mit ihren 4 Regiones: Suburana (Caelius, Subura), Esquilinia (Esquilin), Collina (Quirinal und Viminal) und Palatina (Palatin und Velia). Damals waren die Hügel des Kapitols (Campidoglio) und des Aventin (Aventino) noch nicht in diese Stadtteile miteinbezogen.
Rioni
Unter Kaiser Augustus wurde zwischen 12. und 7. Jh. v. Chr. die Stadt, die sich mittlerweile weit über die vier ursprünglichen Regionen ausgebreitet hatte, in vierzehn Regiones, den nach ihm benannten Regiones Augustee eingeteilt. Davon leitet sich das heute noch gebräuchliche Wort «Rione» ab. Anfangs waren sie mit Zahlen und ab dem 2. Jh. mit Namen versehen. Ab dem 14. Jh. wurde Rom in zuerst 12 Rioni angeordnet. Ende des 19. Jh. erfolgte die Erweiterung bis 1921 auf 21 Rioni. Im selben Jahr kam mit Prati, das Gründerzeitviertel nordöstlich des Vatikan hinzu und mit ihm der erste Rione ausserhalb der Aurelianischen Stadtmauern, die Nummer 22. Die Rioni werden mit dem Buchstaben R. und einer fortlaufenden römischen Ziffer kodifiziert.
Quartieri
Ab 1926 nannte man die neu errichteten Stadtviertel ausserhalb der Stadtmauer Quartieri (Quartiere). Im Gegensatz zu den Rioni umgreifen die 35 Quartieri alle das historische Stadtzentrum ausserhalb der Aurelianischen Mauern. Dazu gehören auch die drei Quartiere von Ostia, das am Meer liegt. Sie werden mit dem Buchstaben Q. und einer fortlaufenden römischen Ziffer kodifiziert.
Suburbi
Von den ab 1930 errichteten 11 Suburbi (Vorstädte) blieben nach der Umwandlung in 5 Quartieri im Jahre 1961 nur mehr deren 6 Suburbi. Es handelt sich um Bereiche der Stadt, die über die Quartieri hinausreichen. Sie werden mit dem Buchstaben S. und einer fortlaufenden römischen Ziffer kodifiziert.
Agro Romano
Die 53 Zonen (Zone) oder Fraktionen (Frazioni) des sog. Agro Romano werden mit dem Buchstaben Z. und einer fortlaufenden römischen Ziffer kodifiziert. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erfolgte eine enorme Ausdehnung des bewohnten Gebietes im Agro (ländliche Gegend). Es entstanden zumeist ärmliche, oft auch unerlaubt errichtete Vorortviertel (Borgate), die zwischen der Stadt und dem Land an den Ausfallsstrassen lagen. Eine erste Normierung dieser Siedlungsgebiete wurde mit dem Regulierungsplan im Jahr 1962 unternommen. Weitere illegale Bautätigkeiten in den darauf folgenden Jahrzehnten sanierte man mit dem generellen Regulierungsplan 2002. Zum Agro Romano gehören etwa noble Zonen, wie die bei VIP’s, speziell bei Fussballern beliebte Olgiata, das mittelständische Villenviertel Casalpalocco, Prima Porta mit ihren 140 ha der grösste Friedhof Italiens, die Universitätsstadt Tor Vergata, aber auch Zonen, die aufgrund ihrer erhöhten Kriminalität immer wieder auf sich aufmerksam machen und die der durchschnittliche Römer nur aus der Zeitung kennt.
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