Römische Spezialitäten auf der Speisekarte – «Pomodori con il Riso al Forno con Patate»

Pomodoro con Riso – auf der Gratinform

Mit Reis gefüllte Ofen-Tomaten und gebratene Kartoffel sind ein Sommerklassiker in Rom. Dieses Gericht bereiten die Einheimischen nicht nur zu Hause zu, sondern kaufen es auch gerne in der «Rosticceria». Verspeist wird es bei Zimmertemperatur oder kalt. Die italienische «Mamma» versorgte einst ihre Grossfamilie am Strand unter dem Sonnenschirm mit den von zu Hause zubereiteten «Pomodori con il Riso».

Zubereitungstipps und -tricks
Die Besonderheit – den rohen Reis, in die Tomaten füllen, er gart im Backofen langsam. Das Geheimnis – den Reis mit dem gewürzten Fruchtfleisch der Tomate ziehen zu lassen; der Reis nimmt so ein wenig von der Flüssigkeit des Tomatenfleisches auf, kocht leichter und ist schmackhafter.
Und zu guter Letzt – ausschliesslich bei Zimmertemperatur oder kalt servieren!

Zutaten
4 grosse und reife Fleischtomaten
je nach Grösse 4 bis 5 weichkochende Kartoffel
einige Knoblauchzehen
4 EL Risottoreis (Ribe, Baldo oder Carnaroli)
Extravergine Olivenöl
einige Blätter Basilikum
einige Stile Petersilie
Salz und Pfeffer
etwas getrockneter Oregano

Zubereitung (45 Minuten Vorbereitung / 45-60 Minuten im Backofen)
Von den gewaschenen Fleischtomaten einen Deckel abschneiden und beiseitelegen. Vorsichtig das Fruchtfleisch aus den Tomaten herauslöffeln, ohne die Schale zu verletzen. Das Fruchtfleisch in eine Schüssel geben, salzen und pfeffern und mit feingehackter Petersilie, getrocknetem Oregano, 1 Zehe in Stückchen geschnittenem Knoblauch sowie Olivenöl abschmecken. Den Reis untermischen und 15 Minuten ziehen lassen. Die Tomaten innen leicht salzen. Berechnen Sie etwa einen EL Reis pro Tomate.
Den Backofen auf 180 Grad vorheizen. Inzwischen die Kartoffel in mittelgrosse Schnitze schneiden und in die Gratinform geben, salzen und einen Schuss Olivenöl darüber. Dazu, nach Geschmack, einige Knoblauchzehen mit der Schale und mit dem Messerrücken leicht angedrückt, hinzufügen.
Die Tomaten bis zur Hälfte oder max. 2/3 füllen. Der Reis «wächst» und sollte er nicht genug Platz finden, so bleibt er halb roh. Den Tomatendeckel aufsetzen, leicht salzen, zwischen die Kartoffelschnitze in die Gratinform setzen und mit Olivenöl ausreichend beträufeln. Bei 180 Grad im Backofen für etwa 45 – 60 Minuten schmoren. Die Tomaten sollen leicht runzelig und im oberen Teil eventuell etwas gebräunt und die Kartoffel weich sein.
Aus dem Backofen nehmen und abkühlen lassen. Mit einigen Basilikumblättern garnieren. Lauwarm oder kalt, auch direkt aus dem Kühlschrank, geniessen. Dazu passt ein spritziger Rosato (Rosè Wein).

Pomodoro con Riso – auf dem Teller

Wahl der Tomaten
In Rom gibt es eine für dieses Rezept verwendete Tomatenqualität, die Reistomate «Pomodoro da Riso». Sie ist gross, rund, rot, glatt und ein wenig niedrig, saftig, aber gleichzeitig fest. Eine weitere Qualität der in Latium und Mittelitalien verwendeten Tomate ist die «Casalino-Tomate».
Diejenigen, die die oben aufgeführten Qualitäten nicht finden, können andere grosse, feste Tomaten wählen.

✪ LOCALIKE Tipp
Weitere Rezepte zur italienischen Küche finden Sie auf unserem Blog unter «Italienische Spezialitäten auf dem Teller».


Italienische Spezialität auf dem Teller – «Piadina»

Derzeit spielen sich unsere Reiseträume alle noch im Kopf ab. Wir begnügen uns vorerst mit virtuellen Museumsbesuchen, spannender Reiselektüre, Filmen an Originalschauplätzen … Das hilft, um uns in Ferienstimmung zu versetzten. Eine weitere hervorragende Möglichkeit ist es, «la cucina italiana» auf unsere Teller zu zaubern.
In diesem Fall geht es ruckzuck – Ihre Italiensehnsucht wird für das Erste gestillt und mit ihr auch der Hunger.

Unser Rezept für Sie – La Piadina (Mehrzahl Piadine) stammt aus der Romagna (Landstrich zwischen Bologna und Rimini) und gilt dort als der Klassiker, etwa wie die Pizza für die Neapolitaner und ist nicht nur als Streetfood beliebt.
Das dünne Fladenbrot wird in einer Pfanne oder traditionell auf einer Gusseisenplatte gebacken. Einheimische Fladenbäckerinnen mit viel Erfahrung backen an die 600 Stück pro Tag.
Als Füllung verwenden die Romagnoli mit Vorliebe Produkte ihrer Region, wie Prosciutto di Parma, Mortadella di Bologna oder Culatello. Auf die Piadina wird vorab der weiche, beinahe flüssige Frischkäse aus der Region, der Squacquerone di Romagna DOP gestrichen, der nur in bestimmten Provinzen der Romagna und nur mit der Milch von ausgewählten Rinderrassen hergestellt werden darf.

Piadina – auf Gusseisenplatte

Rezept für zwei Piadine
Nach einem von unserer Freundin «Flaminia Chef a porter» leicht abgewandelten Originalrezept nachgekocht.

Teig
• 150 g Weizenmehl
• 80 ml Wasser
• 2 EL gutes Olivenöl
• 2 Prisen Salz

Füllung
• Einige Scheiben Rohschinken (wir wählen den San Daniele) oder auch Mortadella, wenn Sie mögen
• Rucola
• Stracchino*

* Milder, sahniger Weichkäse aus Kuhmilch, der mit seiner zerfliessenden Konsistenz zu Italiens beliebtesten Streichkäsen zählt. Der Name leitet sich davon ab, dass der Käse ursprünglich aus der Milch der zur Herbstzeit aus den Bergen zurückkehrenden «müden» Kühe (Vacche Stracche) hergestellt wurde.

Zubereitung
Alle Zutaten für den Teig verrühren und zu einer glatten Kugel formen. In einer Schüssel mit einem Tuch abgedeckt im Kühlschrank eine Stunde rasten lassen.
Die Arbeitsfläche mit Mehl bestäuben. Den Teig in 2 gleiche Teile teilen und mit dem Nudelholz rund ausrollen (Durchmesser etwa 15 cm und höchstens 5 mm dick). In einer heissen, grossen Pfanne (ohne Fett!) auf jeder Seite 1 Minute backen. Mit Stracchino bestreichen, mit Rohschinken und Rucola nach Belieben belegen, eng zusammenrollen und in der Mitte schräg durchschneiden.

Piadina – gefüllt mit Prosciutto crudo, Rucola und Stracchino

In Ihrem nächsten Italienurlaub verlangen Sie am Imbissstand:
«Una Piadina con Crudo, Squaquerone e Rucola.»

Wenn der Italia-Blues droht, synchronisieren Sie sich mit italienischer Musik und beissen herzhaft in Ihre selbstgebackene Piadina.

✪ LOCALIKE Tipp
Rezepte zu römischen Klassikern, finden Sie bereits auf unserem Blog unter «Römische Spezialitäten auf der Speisekarte».


Römische Spezialitäten auf der Speisekarte – «Pollo con i Peperoni alla Romana»

Pollo con i Peperoni alla Romana – Guten Appettit

In Italien wird der 15. August, bekannt unter dem Namen «Ferragosto», als Höhepunkt der Augustferien und des Sommers gefeiert. Wie bei jedem Fest in Italien spielt das Essen eine essenzielle Rolle und gehört entsprechend zelebriert.
In Rom geschieht dies nicht etwas mit einem Fischgericht, sondern mit dem Paprikahuhn «Pollo con i Peperoni alla Romana» – dem Ferragosto-Klassiker schlechthin.

Zum Nachkochen – unser Rezept
Ein einfaches Rezept, welche mit frischen Produkten und wenigen Regeln immer gelingt.

• Freilandhuhn, möglichst vom Bauern direkt bezogen
• reife, fleischige und süsse heimische Paprika wählen, die in dieser Jahreszeit am besten schmecken und bei denen die Substanz Solanin, die schlecht verdaulich ist, von der Sonne zerstört wurde
• Huhn in einer Pfanne oder im Topf auf der Gasflamme oder auf der Platte schmoren, da es sonst nicht weich, sondern trocken wird
• hochwertiges Olivenöl Extra Vergine zum Anbraten verwenden

Zutaten für 4 Personen
4 Hühnerschenkel mit Haut (geteilt in Ober- und Unterschenkel), insgesamt zwischen 900 g und etwas über 1 kg
4 Paprika (rot und gelb)
1 kleine Zwiebel
Salz, Olivenöl Extra Vergine, Schuss Weisswein
3-4 EL Passata di Pomodoro (Tomatensauce)
evtl. etwas Tomatenmark

Zubereitung
Die geteilten Hühnerschenkel in Olivenöl scharf von allen Seiten anbraten, mit einem guten Schuss Weisswein löschen und erst danach salzen.
Gleichzeitig in einer anderen Pfanne die fein gehackten Zwiebel im Olivenöl bei niedriger Temperatur andünsten.

Pollo con i Peperoni alla Romana – Zubereitungsschritte

Die in Streifen geschnittene Paprika hinzufügen, unter gelegentlichem Rühren weiter braten bis sie zusammenfallen, Passata di Pomodoro beigeben, salzen und umrühren.
Schliesslich die Hühnerstücke hinzufügen, mit dem Deckel verschliessen und rund 45 Minuten mit den Saft gebenden Paprika sanft schmoren. Zwischendurch heisses Wasser aufgiessen und dabei immer wieder wenden. Es soll ausreichend Flüssigkeit bleiben.

Das Gericht kann auch bereits am Vortag zubereitet und unter Zugabe von Wasser oder Weisswein leicht erwärmt werden. Lauwarm serviert ist es ein sommerlicher Genuss. Die Sauce wird im Übrigen mit knusprigem Weissbrot aufgetunkt («fare la scarpetta» , so nennen die Italienerinnen und Italiener diesen Brauch).

Wir wünschen allen Buon Ferragosto und Buon Appetito!


Acqua Roma – Trinkwasser in Rom

Acqua Roma – Mineralwasser prickelnd oder natürlich

Rom darf sich als Königin des Wassers bezeichnen. Die Stadt wird in einem Jahr mit beinahe 500 Millionen m3 Wasser versorgt. In Bezug auf Qualität und Reinheit zählt es zu den Besten ganz Italiens, da es ausschliesslich von Quellen stammt, die durch undurchlässige 20 Meter dicke Tonschichten vor jeglicher Form der Verschmutzung geschützt sind. Das Leitungswasser der Ewigen Stadt kann also ohne Bedenken als Trinkwasser verwendet werden.

Die Einheimischen nutzen sogar die Möglichkeit, Mineralwasser direkt und kostenlos zu beziehen, z.B. im Tal der Caffarella mit dem Egeria-Wasser oder im Stadteil Montesacro mit ihrem Acqua Minderale Naturale Acqua Sacra. Es kann zwischen der leicht prickelnden oder der natürlichen Version gewählt werden.

Acqua Roma – kostenloses Abfüllen von Mineralwasser mitten in Rom

Wer beim Abfüllen auf Glasflaschen setzt, konsumiert Wasser auf eine richtig nachhaltige Weise. Dem massiven Verbrauch an Plastikflaschen wird dadurch Einhalt geboten, zu Kilometer 0.

Des Weiteren kann die Beschaffung des Wassers zur Gelegenheit für Spass und Entspannung in einer der vielen Grünflächen Roms dienen.


Römische Spezialitäten auf der Speisekarte – «Amatriciana»

Amatriciana = Matriciana
Das Rezept für die Amatriciana, ursprünglich ein Gericht aus dem Ort Amatrice in den Abruzzen gelangte ehemals durch Hirten auf ihren Wegen durch die Region Latium nach Rom, wo es zum Klassiker avancierte mit ihren vier Zutaten: Pasta, Tomate, Guanciale und Pecorino.
In der Hauptstadt wurde die Aussprache des Namens in Matriciana umgewandelt und wahrscheinlich die Variante mit den Zwiebeln erfunden.

Eine Variante zum Nachkochen nach dem Rezept von Luciano Monosilio …
… und es gibt viele Abwandlungen, die auch nicht falsch sind. Das Rezept von Luciano besticht mit Frische sowie Leichtigkeit durch die Zugabe von Karotten und Stangensellerie. Der zusätzliche Aufwand gegenüber dem Klassiker mit der einfachen Tomatensauce lohnt sich.
Benötigt werden für 4 Personen 150-200 g in nördlichen Breitengraden schwer zu findenden «Guanciale» (ca. 6 Monate alt), also einen Wangenspeck. Eine gute Alternative stellt die «Pancetta», der Bauchspeck dar. 8-10 mittelgrosse Tomaten, 1 Karotte, 1/2 Stengel vom Stangensellerie, eine kleine Zwiebel, ein grosser Schuss Olivenöl, frisch gemahlener Pfeffer, 360-400 g (je nach Hunger) Mezze Maniche oder Rigatoni, grobes Salz für das Pastawasser und Pecorino Romano vervollständigen die Einkaufsliste.

Das Rezept
Die «Guanciale-Stückchen» bei kleiner Hitze langsam «kross» braten (ca. 30 Minuten). Achtung, bei zu hohen Temperaturen wird der Speck bitter. Die Stückchen aus der Pfanne nehmen und auf einem Teller erkalten lassen (so bleiben sie knusprig). Das flüssige Fett wird für die Sauce benötigt (also nicht weggiessen).

Amatriciana – den Wangenspeck in der Pfanne langsam kross braten

Vorab die Tomaten vierteln, Stangensellerie, Karotte und Zwiebel in kleine Stücke schneiden und mit etwas Salz bestreuen. Alles auf einem Blech im Ofen bei 180° C schmoren.

Amatriciana – zuerst wird das Gemüse im Ofen geschmort

Das Gemüse püriert in einer Pfanne erhitzen zusammen mit einem guten Schuss Olivenöl und dem gewonnen, flüssigen Fett des Wangenspecks.

Amatriciana – Pürieren des Gemüses

Parallel kann die Pasta al dente gekocht werden. Vor dem Abgiessen, eine Tasse des Pastawassers beiseite stellen. Die Teigwaren in die Pfanne mit der Sauce leeren, unterrühren und bei Bedarf etwas Pastawasser hinzufügen. Zum Schluss die Speckwürfel beigeben, die Pasta in tiefe Teller anrichten, mit Pecorino bestreuen und einigen Speckwürfeln dekorieren.

Amatriciana – das Resultat auf dem Teller

Wir wünschen viel Vergnügen und Erfolg beim Nachkochen – buon appetito.

Selbstverständlich bleiben wir der besten (A)matriciana in Roms klassischen Restaurants und den popigen neuen Trattorie auf der Spur.


Pizza al taglio – das römische Street Food par excellence

Pizza al Taglio und die Kilopreise

Traditionell oder Gourmet, am Blech (in teglia) oder auf der Pizzaschaufel (alla pala) knusprig gebacken, hoch oder niedrig, am besten aus einem bekömmlichen, lang (48-72 Stunden) gegärten Teig mit wenig Hefezusatz, evtl. aus antiken Getreidesorten.

Varianten gibt es viele. Das rechteckige oder quadratische Stück Pizza stillt den kleinen Hunger zwischendurch oder kann bei den Einheimischen auch als Mittagsimbiss durchgehen. Genossen wird sie stehend im oder meist auch vor dem Laden, als typisches «cibo di strada» (Street Food).

Pizza al Taglio und seine Auswahl

Der Preis geht nach dem Gewicht und wird in Gramm oder Kilo angegeben.

Die Legende besagt übrigens, dass einige Bäcker aus Terni, die nach Rom zogen, diese Backblechpizza (pizza a teglia) nach dem Ersten Weltkrieg (wie sie bis in die 1960er/1970er Jahre genannt wurde) erfanden. Das Pizzabrot wurde in Eisen- oder Kupferblechen gebacken, mit Mozzarella und Tomaten belegt, in Rechtecke der gewünschten Grösse geschnitten und serviert. Der Beginn einer Erfolgsgeschichte.


Italienische Spezialität auf dem Teller – «Pizzette»

Die ofenwarmen Pizzette schmecken unwiderstehlich

Wer kennt es nicht … unvorhergesehene Gäste, die an der Türe stehen. Wenn Sie nicht einfach in die Küche verschwinden wollen, dann spannen Sie Ihren Besuch doch ein. Das gemeinsame Werken macht Spass. Wir verraten Ihnen unser ultimatives Rezept für eine super schnelle Köstlichkeit, bei der die Italianità sofort überschwappt. Die Mini-Pizzastückchen erfreuen sich bei Klein und Gross enormer Beliebtheit. Und selbst gebacken schmecken sie besonders fein – einfach unwiderstehlich. Da der Teig ganz ohne Hefe auskommt, ist das Gebäck in einer halben Stunde auf den Tisch gezaubert.

Zutaten für ca. 40 Pizzette
200 g Mehl
200 g Frischkäse (auch Ziegenfrischkäse eignet sich)
25 g flüssige Butter
Mozzarella
Oregano getrocknet
Passata di Pomodoro (Tomatensauce)
Salz

So wird’s gemacht – schnell, einfach & köstlich
Mehl, Frischkäse, flüssige Butter und eine Prise Salz zu einem Teig vermengen und diesen ausrollen (zwischen 5-8 mm dick darf er schon sein). Ein Glas mit einem Durchmesser um die 4-5 cm zum Ausstechen der Pizzette verwenden. Die Teigstückchen auf ein mit Backfolie ausgelegtem Blech legen. Ein Teelöffel Passata di Pomodoro auf den Teig geben, eine Prise Salz und getrockneten Oregano auf die Tomatensauce  streuen. Zum Schluss das Gebäck mit klein gewürfelten Mozzarella-Stückchen belegen. Im vorgeheizten Ofen bei 180 Grad ca. 20-25 Minuten backen (bis der Mozzarella zerflossen ist).

Der ausgerollte Teig ist zum ausstechen bereit

Pizzette mit Tomatensauce, getrocknetem Oregano und Mozzarellastückchen

Das passende Getränk
Gut passen die gängigen Aperitif-Getränke, seien es alkoholische als auch alkoholfreie. Doch auch ein Glas Prosecco oder ein leichter Weisswein sind perfekte Begleiter für die Pizzette. Bier passt ebenso gut. Sollten Sie auf Rotwein schwören, dann unbedingt einen leichten, fruchtigen wählen.

Aperitivo in der Ewigen Stadt – like a local
In althergeholten Bars gibt es sie noch – die Pizzette, die in der Regel warm serviert und zu einem Aperitivo gereicht werden. Auch so manche Bäckerei führt dieses Gebäck im Sortiment, das sich als Fingerfood zum Naschen für unterwegs bestens eignet.

LOCALIKE Tipp
Wir verraten Ihnen die angesagten Bars und Bäckerein mit den besten Pizzette. Kontaktieren Sie uns. Ihr personalisiertes Reiseprogramm bringt Sie in Rom auch zur nächsten Bar oder Bäckerei – like a local.


Zeit für einen Spritz – Aperitif-Kult in Rom

Spritz – zum Sonnenuntergang schmeckt er besonders gut

«Ci prendiamo un aperitivo?» – Nehmen wir einen Aperitif – heisst der Slogan!

Wo ist die Frage und da gibt es in Rom viele attraktive Location um den Aperitif-Kult zu huldigen: auf der Piazza, im lauschigen Garten, am Tiber, auf einem Rooftop, am nahegelegenen Strand usw.
Welches Getränk gewählt wird, ist für viele keine Frage – einen Spritz.

So  wird der bittersüsse original Aperol Spritz zubereitet:
Zuerst Prosecco und dann Aperol (bei dieser Reihenfolge setzt er sich nicht am Boden des Glases ab) zu gleichen Teilen in ein Glas mit Eiswürfeln geben, mit Soda auffüllen und mit einer Orangenscheibe dekorieren.
Varianten: Prosecco mit trockenem Weisswein ersetzen oder auch Aperol mit Bitter Campari oder Select (traditionell in der Stadt Treviso).

Aperol ist ein Destillat aus Rhabarber, Chinarinde, gelbem Enzian, Bitterorange und aromatischen Kräutern.

Der Ausdruck Spritz dürfte eine phonetische Verkürzung von Gespritzter oder Spritzer sein, der österreichischen Bezeichnung für die Mischung von Wein und Mineralwasser. Die österreichischen Soldaten im Veneto prägten zur Zeit der habsburgischen Belagerung 1700 bis Ende 1866 diesen Begriff, der heute Kultstatus geniesst.

Spritz – zum Aperitivo geht immer

Spritz – mit Eiswürfeln und Orangenschmitz

 


Februar in Rom – Zeit des Karnevalsgebäcks

Frappe di Simona – Karnevalsgebäck

Kurz vor dem Endspurt möchten wir Sie noch in die kulinarischen Carnevale-Geheimnisse Roms einweihen. In diesen Tagen kommt hier keiner an den Frappe und Castagnole vorbei. In jeder Pasticceria und Bäckerei verlocken Platten hochaufgetürmt mit dem typischen süssen Gebäck. Die duftenden Köstlichkeiten bestehen aus wenigen Grundzutaten: Eier, Zucker, Mehl, Butter und Schmalz sowie Öl zum Frittieren.

Frappe
Bei den Frappe, die in anderen Teilen Italiens ebenfalls hergestellt werden, doch andere Namen tragen, handelt es sich um Teigstreifen, die frittiert oder im Ofen gebacken, klassisch mit Zucker bestäubt, aber auch mit Honig oder flüssiger Schokolade überzogen sind. Sogar grüne Frappe aus mit Pistazien vermengtem Mehl werden in einer Bäckerei angeboten.

Castagnole
Die Castagnole, weiche walnussgrosse frittierte oder im Ofen gebackene Teigbällchen, entweder ohne Füllung (lisce / vuote) bzw. gefüllte (ripiene) mit Ricotta, Creme oder Schokolade fehlen während der Karnevalszeit ebenfalls in keiner Pasticceria. Der Ricotta wird häufig Rum, mit unter auch Nutella hinzugefügt. Die Creme verfeinern manche Zuckerbäcker mit gehackten Pistazien. Die meisten Einheimischen bestehen auf klassische, traditionelle Rezepte und viele halten auch nichts von der an Kalorien sparenden Variante aus dem Backofen: Ihrer Meinung nach müssen «richtige» Frappe und Castagnole frittiert werden.

Carnevale – Bedeutung des Wortes & Geschichte
Das aus dem Lateinischen carne vale! (Fleisch, leb wohl!) im Hinblick auf die bevorstehende Fastenzeit ist zwar scherzhaft und volksetymologisch, doch etwas ist wohl dran. Abgeleitet und stark inspiriert von den Saturnalien der antiken Römer galt der Carnevale als eines der bedeutendsten Feste im päpstlichen Rom. Wichtigster Aspekt der Saturnalien war die Aufhebung der Standesunterschiede. Herren behandelten an diesem Tag ihre Sklaven wie Gleichgestellte. Teilweise schlüpften sie als Scherz sogar in ihre Rolle und bedienten die Sklaven. Ab dem 10. Jh. fanden Karnevalsfestlichkeiten auf dem Monte Testaccio statt. Ab Mitte des 15. Jh. wurden auf Wunsch des venezianischen Papst Pauls II Spiele sowie Maskenumzüge auf der damaligen Via Lata und heutigen zentralen Via del Corso abgehalten. Er sorgte auch dafür, dass die ursprünglich zwei Tage dauernden Feiern sich auf neun Tage ausdehnten. Beliebt waren besonders die Berberpferderennen, die Adel, Künstler und Reisende aus aller Welt anzogen. Unter ihnen Alexandre Dumas, der die Feste in seinem berühmten Roman «Der Graf von Montecristo» beschreibt. Auch an Johann Wolfgang von Goethe ging der römische Karneval nicht spurlos vorbei. Er erhielt sogar vom Weimarer Wochenblättchen Journal des Luxus und der Moden den Auftrag, Material über den Karneval zu liefern. So wusste er zu berichten, dass «…Karneval … eigentlich nur eine Fortsetzung oder vielmehr der Gipfel jener gewöhnlichen sonn- und festtägigen Freuden ist; es ist nichts Neues, nichts Fremdes, nichts Einziges, sondern es schliesst sich nur an die römische Lebensweise ganz natürlich an.» Aufgrund eines tödlichen Unfalls untersagte 1874 Vittorio Emanuele II die Pferderennen. Damit verlor der römische Karneval an Bedeutung und wurde 1882 sogar verboten.

Karneval heute
Der Karneval in Rom greift auf keine Tradition zurück, wie dies z.B. in Venedig der Fall ist. Lediglich maskierte und Konfetti streuende Kinder werden von ihren Eltern auf einem Spaziergang durch die Stadt geführt. Für die Erwachsenen stellt der Karneval vor allem ein süsses, kulinarisches kurz andauerndes Vergnügen dar.

Castagnole – Karnevalsgebäck

Frappe – Karnevalsgebäck

LOCALIKE Kuriosum & Tipp
In Ostia Lido existiert eine Konditorei, die seit 2009 nur etwa einen Monat im Jahr geöffnet ist und zwar im Carnevale, um das typische Gebäck zu backen. Inzwischen hat die Pasticceria Simona auch in der Ewigen Stadt grosse Bekanntheit erlangt . Viele Fans pilgern in das etwa 45 Autominuten von Rom gelegene Ostia und manchmal gelingt es nach langem Anstehen zu ihrem Leidwesen nicht einmal ein paar der täglich händisch frisch hergestellten Frappe zu ergattern. Und das Besondere an diesen Frappe? Die «Boutique della Frappa» schwört auf  das traditionelle Rezept. Das schnelle Frittieren in frischem Erdnussöl soll es ausmachen. Oder steckt doch ein anderes Geheimnis hinter dem extrem dünnen, rosenförmigen, knusprigen Gebäck? Adresse: Viale delle Repubbliche Marinare 50, Lido di Ostia

Einfache Rezepte, doch nicht überall werden die besten Zutaten verwendet und manchmal sind die Karnevals-Süssigkeiten viel zu fett und liegen dann schwer im Magen. LOCALIKE Roma verrät Ihnen, wo Sie die besten und bekömmlichsten finden. Ihr personalisiertes Reiseprogramm bringt Sie zum besten Karnevalsgebäck – like a local.


Im italienischen Kaffeerausch

Caffè mit oder ohne Wasser – hier scheiden sich die Geister

Wissen Sie, wie viele Tassen Caffè täglich in italienischen Bars konsumiert werden? Tatsächlich ist das Espressotrinken in der Bar an der Theke trotz praktischer Kapseln (Cialde) für die Espressomaschine zuhause in Italien noch immer ein Kult und dabei geht es um wesentlich mehr als nur um Caffè… Und wohl gemerkt: Caffè ist gleich Espresso. Nur bei Touristen wird mitunter vorsichtig nachgefragt.

Kaum zu glauben
Finnen trinken nach den neuesten Statistiken eindeutig mehr Kaffee als Italiener. Sie konsumieren jährlich 12 kg Kaffee pro Person und liegen damit weltweit vor Norwegen mit 9,6 kg und Dänemark mit 8,9 kg pro Kopf an der Spitze. Italien steht mit nur 5,77 kg pro Person im Mittelfeld. Doch der Brauch des Cappuccino oder Caffè an der Theke (al Banco) in der Bar ist hier ein absoluter Kult und bleibt eine hauptsächlich in Italien und anderen südlichen Ländern praktizierte Kaffee-Philosophie. Der Coffe-to-go hat bisweilen keine Chance in Rom!

Caffè und seine bemerkenswerte Vielfalt
So wird täglich in italienischen Bars die unglaubliche Zahl von 80 Millionen Caffè getrunken, ohne dabei die vielen morgendlichen Cappuccini zu berücksichtigen, die der Barista nach den Vorlieben der Kunden zubereitet. Es muss auch nicht ausschliesslich Caffè sein, der in der Lieblingsbar geordert wird: Caffè Classico, Caffè Ristretto, Caffè Schiumato, Caffè Macchiato Caldo, Caffè Macchiato Freddo, Caffè Corretto, Latte Macchiato, Marocchino, Caffè Nocciolato um nur eine kleine Auswahl zu nennen, brauen die Barista gekonnt zu jeder Tageszeit. Zudem spielt die richtige Tasse für die Kaffee verwöhnten Italienerinnen und Italiener eine wesentliche Rolle – wie Bruno Bozzetto auf ironische Weise in seinem Trickfilm wunderbar darlegt.

Bruno Bozzettos Trickfilm über die Kaffeegewohnheiten der Italiener

Kaffeegewohnheiten der Italiener à la © Bruno Bozzetto (bitte aufs Bild klicken – wir wünschen viel Spass)

 

Gepflogenheiten, die es einzuhalten gilt – like a local
Der italienische Alltag sieht während des Tages mehrere kurze, willkommene Caffè-Pausen in der Bar vor. Es wird eine liebgewordene Gewohnheit zelebriert, ein kleines Vergnügen, das zumeist mit anderen geteilt wird. So trinken Italiener Caffè mit Kollegen zum Meinungsaustausch, bevor der Stadtverkehr oder ein Geschäftstermin in Angriff genommen wird. Nach Abschluss und zur Besiegelung des Besprochenen mit der Geschäftspartnerin, dem Anwalt, der Steuerberaterin oder dem Notar, mit Freunden zum Tratschen, die Fussballergebnisse des Vortages zu kommentieren und in vielen anderen Augenblicken des täglichen Lebens nimmt der Kaffee einen festen Platz ein. Ohne Caffè geht nichts! Dazu gehört, dass eine Person zum Caffè einlädt und der andere zuerst heftig protestiert, da er selbst einladen wollte und sich dann mit dem Versprechen begnügt, sich bei der nächsten Gelegenheit mit einer Gegeneinladung zu revanchieren. Bei diesem Ritus handelt es sich lediglich um fünf Minuten oder weniger, einem kurzen Augenblick, in dem der brennend heisse Caffè, oft in einem Schluck, getrunken wird. Ein heiliger Moment. Nicht um sonst zelebrieren einige Werbespots verschiedenster Kaffeemarken den Kaffeegenuss im Paradies auf Wolke 7.

Beim Kaffeetrinken kommen oft himmlische Gefühle auf

Himmlische Gefühle – © Bild Lavazza

 

✪ LOCALIKE Tipp
Wir verraten Ihnen die angesagten Bars mit den besten Caffè und wo Kaffeegnuss mit People-Watching verbunden wird. Kontaktieren Sie uns. Ihr personalisiertes Reiseprogramm bringt Sie in Rom auch zum nächsten Caffè – like a local.
PS: Denken Sie daran, Einheimische bestellen nach dem Essen keinen Cappuccino sondern einen Caffè.