Pangiallo Romano (gelbes römisches Brot), ein flacher Gewürzkuchen, finden Sie heute noch in speziellen, traditionsbewussten Bäckereien. Seinen Ursprung hat dieser typische kleine gehaltvolle Weihnachtskuchen bereits im antiken Rom. Es war Brauch die durch das Safranwasser goldgelb leuchtende Süssigkeit zum Fest der Wintersonnenwende, also dem Augenblick in dem die Sonne die geringste Mittagshöhe über dem Horizont erreicht, zu verschenken. Auf diese Weise sollte die Rückkehr der Sonne begünstigt werden. Im Laufe der Jahrhunderte hat das Rezept zahlreiche Veränderungen erfahren. Verwendet werden nach wie vor Trockenfrüchte, Honig, Rosinen, kandierte Orangenschale, Haselnüsse, Pinienkerne usw. Mittlerweile bestreichen die Bäcker den «Pangiallo» statt mit dem kostbaren gelben Safranwasser mit Ei.
Siegeszug des Panettone und Kuriosität
Die goldene Kuppel hat seinen Ursprung in Mailand und verschiedene Legenden ranken sich um das Brot von Antonio, «Il Pane di Toni», wovon sich der Name ableitet. Seit einiger Zeit gilt auch in Rom wie überall in Italien – kein Weihnachten ohne Panettone. Er hat die traditionellen Weihnachtsnaschereien, die in den Regionen vorherrschten zwar nicht vollständig ersetzt, aber in den Schatten gestellt. Und der Siegeszug geht weiter. Erst kürzlich meldeten die britischen Medien Zahlen, wonach der italienische Weihnachtskuchen die Untertanen ihrer Majestät überrollt und den traditionellen englischen Christmas Pudding, zumindest in London, verdrängt. So wurden in bekannten Kaufhäusern doppelt so viele Panettone als Christmas Pudding verkauft und seit einigen Wochen sind die begehrten Panettone, trotz extrem hoher Preise, sold out. Nach der Pasta, der Pizza, dem Parmigiano, dem Prosecco und zahlreichen weiteren Exzellenzen der italienischen Önogastronomie erobert nun also auch offensichtlich der Panettone die Genusswelt.
Traditionell und neu interpretiert
Und in Italien? Die besten Zuckerbäcker des ganzen Landes haben die Herausforderung aus Mailand angenommen und das Business um den besten und auch originellsten Panettone wird von Jahr zu Jahr härter. Vom klassischen Mailänder Rosinenkuchen mit oder ohne kandierten Früchten entwickelte sich das süsse Weihnachts–Must über die Schokolade-Variante zum Gourmet- und Kreativ-Panettone bei denen der Fantasie keine Grenzen mehr gesetzt sind – mit Limoncello, Aprikosen, Feigen, Orangenblüten, Kaffee, Mandeln, Waldfrüchten, Pistazien usw. Zum König der Panettone wurde 2016 übrigens in Mailand ein Zuckerbäcker von der Amalfiküste gekürt. Welche Genugtuung für den Süden. Den Schlager in Rom unter den kreativen Schöpfungen für Weihnachten 2016 kreiert eine Zuckerbäckerei mit ihrem prämierten Fusion Panettone aus japanischem Matcha Tee und Heidelbeeren.
Was es mit dem Cine-Panettone auf sich hat
Dabei handelt es sich keineswegs um die neueste süsse Panettone-Kreation, sondern mit diesem neu geschaffenen, zuerst abfällig verwendeten italienischen Wort werden die seit den 90er Jahren zur Tradition gewordenen Weihnachtskinokassenschlager aus italienischer Produktion bezeichnet. Charakterisiert sind diese sehr seichten Komödien mit wenigen, einfachen Stereotypen, durch sich mehr oder wenig wiederholende Handlungen, häufig mit ähnlichem Cast, zumeist mit den Schauspielern Massimo Boldi und Christian De Sica sowie diversen Gaststars, wobei lediglich die Schauplätze ändern. All die, die unter dem Jahr nie das Kino besuchen, lassen sich zumeist den jährlichen Cine-Panettone nicht entgehen. Dieser gehört wie der Weihnachtsbaum, der Torrone und der Panettone zur Weihnachtstradition.
✪ LOCALIKE Tipp
Die Kinokassenschlager sind leicht verständlich. Vielleicht wagen Sie sich ja unter die Einheimischen und geniessen die besondere Atmosphäre des Films «Un Natale al Sud».
Wir wünschen auf jeden Fall all unseren Fans frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Das neue Kongresszentrum (Roma Convention Center) des Stararchitekten Ehepaars Doriana und Maximilian Fuksas wurde am 29.10.2016 im Viertel EUR, das im südlichen Teil der Stadt liegt, offiziell eröffnet. Es erhielt bereits im Jahr 2012 den begehrten Preis «Best Building Site des Royal Institute of British Architects».
Idee
Der Auftrag bestand darin, ein in die zukunftweisendes Bauwerk für ein seit Jahrzehnten fehlendes Kongresszentrum zu schaffen. Die Ausgangsidee bezog sich auf einen immensen Tropfen, der sich in eine Art gigantischem Glas-Schaukasten gepackt, lediglich auf drei Punkte mit 26‘000 Pfählen stützt. Im Inneren wirkt die Transparenz des Raumes. Tagsüber von aussen praktisch unsichtbar, leuchtet der Tropfen weiss und scheint aus seinem Glaskäfig ausbrechen zu wollen.
Kontext
Das Kongresszentrum soll nicht nur für Rom neue Impulse als wettbewerbsfähige Kongressstadt setzen, sondern das Viertel EUR zusätzlich als Business-Distrikt hervorheben. Geplant und benannt wurde dieser Stadtteil nach der «Esposizione Universale di Roma», die Römische Weltausstellung, welche 1942 unter dem Motto einer «Olimpiade della Civiltà» (Olympiade der Kulturen) stattfinden sollte. Das kolossale Ausstellungsgelände wurde in den 50er Jahren zu einem modernen Quartier ausgebaut. Geblieben sind die auf streng rechtwinkeligem Strassengrundriss errichteten monumentalen, mit Travertin verkleideten Gebäude, die Macht und Grösse als Symbole des Faschismus demonstrieren. Das neue Kongresszentrum befindet sich unweit des 2015 restaurierten und zum Sitz des Modehauses Fendi umgewandelten «Colosseo Quadrato», auch «Palazzo della Civiltà Italiana» oder «Palazzo della Civiltà del Lavoro» genannt. Es ist eines der bedeutendsten Bauwerke aus der faschistischen Zeit.
Zahlen
Vorausgegangen sind 18 Jahre heftige Diskussionen, zahllose Ablehnungen, im Laufe der Bauarbeiten 12 darauf folgende Projekt-Varianten, unglaubliche Verspätungen und immerwährende Polemik um den Bau. Ausgeschrieben wurde der internationale Wettbewerb im fernen 1998. Mit den Arbeiten begann man im Jahr 2008. Insgesamt hat das Projekt einen Betrag von mehr als EUR 360 Mio. verschlungen. Doch hoffnungsvolle Optimisten erwarten durch den Kongress-Tourismus für die Stadt jährliche Einnahmen von sage und schreibe EUR 350 Mio.
Im Inneren des 42‘000 m2 grossen Glas-Stahl-Schaukastens (70 x 175 m und 40 m hoch) befinden sich im unteren Geschoss die 16 Kongresssäle, die bis zu 6‘000 Personen fassen. 42‘000 Glas-Paneele filtern das Sonnenlicht. Das Mezzanin des Business Centers, das «Livello Forum» beherbergt auf 6‘000 m2 einen polyvalenten für Events geplanten Bereich, welcher unter dem Auditorium, der sog. Wolke aus 13‘800 m2 weissem Glasfiebergewebe liegt. Das Projekt und die Ausführung der Glasfieber-Wolke ist «Made in Italy». Mit ca. 18‘000 Tonnen verarbeitete man fast drei Mal so viel Eisen und Stahl, wie für die Erstellung des Eiffelturms nötig war. 25‘000 Tonnen Travertin wurden verwendet und 19‘000 m2 Parket verlegt. Für das Auditorium wählte der Architekt 4‘725 Holzpaneele aus amerikanischer Kirsche. Den farblichen Akzent schenken 1‘725 orange Polstersessel. 7‘200 Beleuchtungskörper schaffen Licht und 28 Lifte, davon 8 Panoramalifte, 13 Rolltreppen und 2 Förderbänder sorgen für den Transport. Im Kongresszentrum ist zudem ein Luxushotel mit 439 Zimmern untergekommen.
Name
Seit Jahren wird das Bauwerk allseits unter dem Namen «La Nuvola di Fuksas» (die Wolke von Fuksas) gehandelt. Doch das Architektenpaar wollte ihrem Werk diesen ihrer Auffassung nach zu banalen Namen nicht zukommen lassen. Ein lancierter Ideen-Wettbewerb sollte Abhilfe schaffen, um im Zuge der Eröffnung einen neuen, offiziellen Name zu verkünden. Mysteriöserweise erwähnte bei der feierlichen Zerimonie niemand den Wettbewerb und so blieb es, wie könnte es anders sein, bei «La Nuovola» – Ausdruck für Magie und Leichtigkeit!
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Diese ovalen kleinen, süssen Brötchen, häufig mit Pinienkernen, Rosinen und evtl. mit einigen kleinen Stückchen kandierter Orangenschale im Teig sind Tradition in der Ewigen Stadt und gehören zu den wenigen aber sehr typischen römischen Spezialitäten. Neuerdings stehen süss-salzige Variationen hoch im Kurs.
Geschichte und Name
Bereits im antiken Rom existierten kleine mit Honig oder Rosinen gesüsste Brötchen und von ihnen sollen sich auch die «Maritozzi» ableiten. Jahrhunderte lang bereiteten Frauen diese zu, welche problemlos in den Taschen der Taglöhner Platz fanden, die fern von zu Hause arbeiteten und das Notwendigste für den Tag mit sich trugen. Im Mittelalter zählten sie vor allem in der Fastenzeit als eine Art Trost, um die Härte dieser Zurückhaltung nach dem üppigen Tafeln im Karneval zu lindern. Der Brauch sah zudem vor, dass am ersten Freitag im März junge Männer ihren Verlobten einen «Maritozzo» schenkten, der ein goldenes Schmuckstück verbarg. Vom Wort marito (Ehemann) soll übrigens auch der Name des Gebäcks stammen. Im 19. Jh. beschrieb es der berühmte römische Volksdichter Gioacchino Belli und auch er wies auf die besondere Beliebtheit der Süssspeise in der Fastenzeit hin. Tatsächlich wurde sie in der mageren Version ohne Butter und Eier ausschliesslich mit Olivenöl, Rosinen und Pinoli zubereitet. Nach der Fastenzeit (Quaresimo) werden die typisch römischen Brötchen auch als «Maritozzi Quaresimali» bezeichnet.
Tradition
In den traditionellen römischen Pasticcerie sind die häufig mit geschlagener Sahne gefüllten Köstlichkeiten, «Maritozzi con la Panna», welche anstellte des inzwischen üblich gewordenen Cornetto (dem Gipfel) zum Cappuccino oder Caffè als Frühstück oder als Imbiss zwischendurch verzehrt werden, nie verschwunden. Einheimische wissen genau, wo sie die besten «Maritozzi» finden. Eines der Geheimnisse neben den besten Zutaten soll die handgeschlagene, ungesüsste Sahne sein.
Innovation
Seit einiger Zeit erlebt der römische Klassiker nun ein Revival und wird nicht nur in den Traditionshäusern, sondern in so manchem schicken Lokal mitunter als Mini-Variante für Kalorienbewusste offeriert. Das Angebot ist nicht mehr an die Zeit von Weihnachten bis Ostern gebunden und dass der «Maritozzo» nicht ausschliesslich süss sein muss beweisen die trendigen salzigen Versionen eines Michelin Sterne Kochs in Rom.
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Besonders im Monat August ist in der glühend heissen Stadt nichts willkommener als ein Schluck erfrischendes Wasser. Das kühle Nass kann unterwegs an einem der umstrittenen auf vier Rädern fahrbaren Kioske überteuert bezogen werden – gekühlt kostet es noch etwas mehr. Wesentlich günstiger, nämlich gratis ist es, Ausschau nach einem der «Nasoni», das sogenannte Wasser des Bürgermeisters zu halten. Sie sind unterwegs an Strassen und Plätzen überall frei zugänglich. Jahr für Jahr werden 250’000 Proben genommen und garantieren so die einwandfreie Wasserqualität.
Was sind Nasoni?
So werden die typischen Brunnen genannt, welche die römische Bevölkerung seit 1874 mit Trinkwasser versorgen. Den Spitznamen «Nasoni – Langnase» erhielten sie von den Locals, nach dem gebogenen, langen Wasserhahn. Die im unterirdischen Rom liegende hydraulische Anlage benötigt Abflussventile. Dieses Faktum wurde genutzt und es entstanden Brunnen für die Bevölkerung, die «Nasoni». Sie versorgen die Stadt mit zusätzlichem Trinkwasser. Die Menge entspricht rund 0.7 % des gesamten Verbrauchs der römischen Haushalte.
Wasserverschwendung?
Durch den ständigen Wasserlauf bleibt das Wasser kühl und immer frisch. Die Wasserverschwendung durch die «Nasoni» liegt bei etwa 1 %, während jener des Wasserleitungssystems sich auf nahezu 50 % beläuft.
«Nasone» in Zahlen
Seit 1874 werden die rund 100 kg schweren gusseisernen Brunnen mit denselben Massen gebaut: 110 cm hoch und 32 cm im Durchmesser. Die Nase, also der Wasserhahn befindet sich in einer Höhe von 62 cm. In einem Katalog aus dem Jahre 1935 pries eine Giesserei 6 Modelle an. Darunter der gewöhnliche Typ «Roma» mit einem einzigen, glatten Wasserhahn. Dieser ist in der ganzen Stadt verbreitet. Die weiteren Modelle waren mit Tieren, Pflanzen und anderen Ornamenten dekoriert sowie mit mehreren Hähnen versehen. Zwei von diesen seltenen Exemplaren mit einem Drachenkopf am Ausguss können noch in der Via S. Teodoro und in der Via Tre Cannelle bestaunt werden. Ursprünglich stellte die Gemeinde etwa 20 «Nasoni» auf. Inzwischen sind es 276 innerhalb der Altstadtmauern und etwa 2’500 in der gesamten Stadt.
Der Trick beim Trinken
Elegant einen Schluck nehmen wie die Einheimischen? Und so wird’s gemacht…
Auf gar keinen Fall sich unter den Hahn bücken, sondern den Auslauf mit einem Finger verschliessen, damit das Wasser aus der kleinen, unscheinbaren runden Öffnung im mittleren Teil der Nase hervorspritzt. An manchen Brunnen wird übrigens auch an die Vierbeiner gedacht. Anstelle des Abfluss fängt eine kleine gusseiserne Schale das kühle Nass auf.
LOCALIKE Tipp
✪ Mit Hilfe eines Buches, einer App (Acqua a Roma) oder einer Karte können Sie die «Nasoni» aufspüren und kommen so rasch in den Genuss Ihres kühlen und kostenlosen Trinkwassers.
Auf allen römischen Märkten sind zur Zeit unübersehbar die herrlich gelb-orange-grün leuchtenden Blüten der Zucchini im Angebot. Und was hat es mit ihnen auf sich?
Spezialitäten aus der Römischen Küche
Männliche Blüten werden nach einer ursprünglich jüdischen Tradition mit Mozzarella sowie einem Stück Sardelle gefüllt und in einem leichten Teig gehüllt in Öl frittiert. Dieses «Antipasto» zählt inzwischen zu den klassischen Vorspeisen der römischen Küche und wird insbesondere in der Pizzeria vor der Pizza serviert.
Der Unterschied zwischen weiblichen und männlichen Zucchiniblüten
Die Blüten sind jedoch nicht alle gleich, auch wenn alle essbar sind. Die weiblichen und männlichen sind sich nur ästhetisch ähnlich.
Wissen Sie warum nur die männliche Blüte in der Küche verwendet werden sollte? Andernfalls lesen Sie weiter …
Weiblein
Es handelt sich um jene, aus denen sich die Zucchini (Zucchetti) entwickeln. Diese beginnen von der Basis der Blüte aus zu wachsen. Der Blütenstand bleibt direkt angewachsen und wird von der Frucht erst getrennt, wenn diese reif ist. Beim Pflücken der weiblichen Blüte wird verhindert, dass die Frucht weiter wächst. Die Blüte ist wesentlich kleiner als das männliche Pendant.
Männlein
Zu erkennen sind sie an ihrem langen und dünnen Stil, der nicht zur Fruchtbildung führt. Im Vergleich zum weiblichen längeren und dünneren Blütenstempel beinhaltet er den zur Befruchtung nötigen Blütenstaub. Wichtig ist, dass nicht alle geerntet werden, damit die im Beet verbleibenden die Reproduktion und das Wachstum fortsetzen.
Beim Kauf zu beachten
Essentielles Merkmal für ein gutes Produkt ist dessen Frische. Die Blüten sind fest, ihre Blätter nicht gekräuselt und die Farbe leuchtend orange. Verwenden Sie die Blüten soweit möglich am Tag des Einkaufs, denn sie verderben rasch. Aufbewahren lassen sich die Blüten mit den Stilen im Wasser oder im Kühlschrank.
Das Rezept
Die Blüten sanft öffnen (dabei darauf blasen) und den Blütenstempel entfernen. Jede Blüte mit einem Stückchen Mozzarella und einer halben Sardelle (wer sie mag!) füllen und mit einer Drehung an der Spitze verschliessen. Besser Sie verwenden keinen Büffelmozzarella, denn dieser gibt zu viel Flüssigkeit und das Frittieren wird schwierig.
In einer Schüssel Mehl und Mineralwasser mit Kohlensäure! mit einer Gabel vermischen: beginnend mit einem EL Mehl und 1 1/2 Glas Wasser. Es soll weder ein zu flüssiger noch zu fester (elastischer) Teig entstehen. Leicht salzen. Es wird keine Hefe verwendet. Der Teig darf nicht rasten. Die Blüten sanft anfassen und in heissem (180 Grad) Öl einige Minuten bei mehrmaligem Wenden frittieren. Nicht zuviele Blüten auf einmal ins Öl tauchen.
Auf einem Stück braunem Papier – «Carta Paglia», so wie es die Römer für Frittiertes verwenden, abtropfen lassen bzw. dann auf einem Teller mit einem Stück dieses braunen Papiers stilgerecht servieren. Nochmals salzen und heiss geniessen.
LOCALIKE Roma Empfehlung
✪ Wem dies nun doch zu Hause zu aufwendig ist oder wer definitiv keine Zucchiniblüten auftreiben kann, dem geben wir gerne für den nächsten Rombesuch die Adressen bekannt, wo die besten «Fiori Fritti» noch authentisch zubereitet werden. Und diese können Sie dort auch ohne Sardellen bestellt.
Caffè Shakerato wie er sein sollte – mit viel Eis…
Der Sommer hält Einzug
Es ist wieder so weit: sobald der «Caffè Shakerato» geschlürft wird, bedeutet dies ein eindeutiges Anzeichen für den Sommer.
Immer geschüttelt und nie gerühert
Das Wort «Shakerato» stellt die italienische Version vom englischen Wort «Shaken», also geschüttelt dar. Um ihn perfekt zuzubereiten werden zwei starke «Espressi» in einem grossen Cocktailshaker mit möglichst viel Eiswürfel, mit oder ohne Zucker (immer in Form von Zuckersirup, den der Kristallzucker löst sich nicht auf) einige Minuten stark geschüttelt. Ein ausgezeichneter «Caffè Shakerato» besticht durch eine haselnussbraune, cremige Schaumkrone. Serviert wird die eisige Köstlichkeit in einem Martiniglas oder einer Sektflöte, niemals in einer Tasse!
Probieren Sie es an heissen Sommertagen zu Hause aus und denken Sie bei Ihrem Rom-Besuch daran, einen «Caffè Shakerato» zu bestellen.
LOCALIKE Tipp
✪ Wir verraten gerne Roms Bars mit den besten Kaffeespezialitäten. Einfach Roma PERSONAL buchen und schon ist wahrer Genuss garantiert.
Street Art aus Südafrika erobert Rom
Der südafrikanische Künstler William Kentridge’s liess sich von der Ewigen Stadt zu seinem zeitgenössischem Kunstwerk «Triumphs and Laments» (Triumphe und Niederlagen) inspirieren. Seine spektakuläre Idee besteht in der Realisierung eines 550 m langen Frieses mit 80 bis zu 10 m hohen Figuren auf der Tibermauer. Die Ausmasse des Tiberstückes sollen jenen des antiken «Circo Massimo» entsprechen. Dargestellt werden Bilder, welche die Geschichte der Ewigen Stadt auf nicht chronologische Weise in Glorien und Tragödien von der Gründung bis in die Gegenwart repräsentieren.
Motive
Nicht fehlen darf die für Rom symbolische Wölfin, welche nach einer Legende die Gründer Roms, Romulus und Remus säugte. Eine Szene aus Federico Fellinis Film Ikone «La Dolce Vita» aus dem Jahre 1961 findet dabei auch seinen Platz.
Technik
Die Arbeiten begannen am 9.3.2016. Kentridge’s Kohlezeichnungen wurden in Tintenzeichnungen und anschliessend in Originalgrösse-Stencils umgesetzt. Mit der Technik des «reverse graffiti» plazierte der Künstler und sein Team die grossen Figuren an die Mauer und reinigten in der Folge die umliegenden Bereiche durch Hochdruck (power-washed) – Erschaffen durch Löschen. Es blieben die dunklen Zeichen der mit der Zeit durch die Umwelteinflüsse veränderten Tibermauer. Der Witterung und dem evtl. Hochwasser des Tibers ausgesetzt, wird das Werk einige Jahre bestehen bleiben, doch graduell verblassen bis die Mauern aus Travertinstein wieder ihren originalen Zustand erlangen.
Hintergrund
Dieses Graffiti entstand in Zusammenarbeit mit der Non-Profit Organisation Tevereterno (Ewiger Tiber). Die Gespräche dazu begannen bereits 2001. Ziel war es letztlich auch, zu den grossen Triumphen und Tragödien in der Geschichte der Ewigen Stadt einen Zusammenhang zur gegenwärtigen Flüchtlingskontroverse zu schaffen. Freiwillige haben am Projekt kostenlos mitgearbeitet und so ihren Beitrag geleistet.
Einweihung
Am 21.-22.04. wurde an Roms Geburtstag mit der Premiere eines vor dem Fries auf der Tibermauer dargestellten dramatischen Schatten-Licht Schauspiels das Werk des Südafrikaners eingeweiht. Das Spektakel beruhte auf einer Idee von William Kentridge und dem Komponisten Philipp Miller. Zwei marschierende Bands aus italienischen und südafrikanischen Künstlern präsentierten eine Prozession vor dem Fries.
LOCALIKE Roma Tipp
✪ Für Jogger und nicht nur für sie wird dieses Stück entlang des Tibers enorm aufgewertet. Die Street Art liefert auch interessante, vergängliche Fotomotive – halten Sie diese fest, solange sie existieren.
✪ Wenn Sie über die Entstehung mehr wissen wollen, so empfehlen wir Ihnen den Kurzbeitrag der Deutschen Welle.
Christliches Rom
Die christliche Welt und die Medien blicken an diesen hohen katholischen Feiertagen nach Rom – beginnend mit Gründonnerstag und der «Via Crucis», dem Kreuzweg, den der Papst am Karfreitag, dem «venerdi santo», dem Heiligen Freitag am Kolosseum beschreitet. Zum Höhepunkt zelebriert der Papst die Ostermesse am Sonntag und spendet den Segen «Urbi et Orbi».
Feiern wie die Römer
Und die Römer? Nur ein Bruchteil von ihnen nimmt unter den Touristen aktiv an den kirchlichen Feierlichkeiten teil. Vieles dreht sich um eine ganz andere «Religion» – dem Essen. Auch wenn ein italienisches Sprichwort sagt «Natale con i tuoi, Pasqua con qui vuoi» (Weihnachten in der Familie, Ostern mit wem du willst), so steht der Ostersonntag dennoch vielerorts im Zeichen des Familienessens. Ein Privileg für jeden, der zu einem solchen Festmahl als Freund eingeladen wird. Der Tisch biegt sich unter all den salzigen und süssen Köstlichkeiten. Wen wundert es, wenn Statistiken zu Ostern landesweite Lebensmitteleinkäufe von rund 1 Mrd. Euro, auch in Zeiten der wirtschaftlichen Krise belegen. Traditionell wird es im Gegensatz zum sonst üblichen kargen Frühstück am Ostersonntag richtig üppig mit der «salame correlina», einer Salami aus Norcia und der «pizza pasquale», einem salzigen Osterkuchen mit Käse und gekochten Eiern. Häufig wird dieser Teil von den römischen Frühstücksmuffeln jedoch als Vorspeise zum wahren Osteressen gereicht, welches durchaus geschlagene 4-5 Stunden dauern kann. Nach den Vorspeisen folgen in der Regel mehrere «primi», also verschiedene Pastagerichte und dann darf das symbolträchtige Osterlamm nicht fehlen. Begleitet wird es von den für Rom typischen Artischocken. Nach dem Obst geht nichts ohne die «Colomba». Dieses aus Hefeteig mit Rosinen, Orangeat und Zitronat hergestellte Gebäck in Form einer Taube stellt das Pendent zum «Panettone» an Weihnachten dar. Feinschmecker wetteifern um die Beste aus der jeweiligen Lieblings «passticceria» (Konditorei) oder «forno» (Bäckerei).
Ausflug zu Pasquetta – das kleine Ostern
Am Ostermontag, zu Pasquetta, geht es dann zumeist mit Freunden ab in die Natur. Der Ausflug vor die Tore der Stadt, la «gita fuori porta» mit Picknick, häufig mit all den köstlichen Resten des Ostermenüs, wird der erste der Saison sein. Bis es wieder Herbst wird, folgen ihm zahlreiche Sonntage am Strand und am Land – natürlich an der frischen Luft «all’aria aperta».
LOCALIKE Roma Empfehlung
✪ Ob am Ostermontag, an anderen Sonn- und Feiertagen oder unter der Woche, LOCALIKE Roma versorgt Sie mit einer Picknick-Tasche gefüllt mit saisonalen Köstlichkeiten – like a local.
Buona Pasqua & Buona Pasquetta wünscht das LOCALIKE Roma Team!
Himmlisches Licht in der Sixtinischen Kapelle
Die spektakulären Lichtspiele beschränken sich nicht nur auf im Freien stehende Monumente. Zum 450. Todesjahr von Michelangelo wurde 2014 ein revolutionäres Beleuchtungskonzept in der Sixtinischen Kapelle eingebaut. Dies ermöglicht es den Besuchern die Werke wie Michelangelo zu betrachten. Damals fiel durch die Fenster der Kapelle natürliches Licht. Dicke Vorhänge schützen heute die Fresken vor den UV-Strahlen. In einem mehrere Monate dauernden, von einer deutschen Firma geleiteten Projekt, mit einem Kostenpunkt von rund € 1.9 Millionen wurden 60 Leuchten aus ca. 7‘000 LEDs installiert. Sie imitieren den echten Lichteinfall, wobei die Helligkeit um das zehnfache potenziert wurde, um die Farben besser zu erkennen. In einem nächsten Projekt erstrahlen die Werke von Raffael in LED-Lichtern, wobei der Direktor der Vatikanischen Museen Paolucci bereits die schrittweise Umrüstung aller Räumlichkeiten plant.
LOCALIKE Roma Empfehlung
✪ 2016 sind die Vatikanischen Museen freitags vom 6. Mai bis 29. Juli und vom 2. September bis 28. Oktober auch abends geöffnet. Eintritt zwischen 19:00-21:30 und Schliessung um 23:00. Abends kehrt im Normalfall etwas Ruhe ein und Sie können mit mehr Musse die Atmosphäre aufnehmen.
✪ Bestaunen Sie die Werke der Sixtinischen Kapelle mit und ohne Beleuchtung
Petersdom & Basilika Santa Maria Maggiore
Nach der Erleuchtung der Fassade und der Kuppel des Petersdoms mit mehr als 340 LED-Lampen, erstrahlen im Kircheninneren der Hauptaltar und der Baldachin seit Dezember 2014 in neuem Licht. Im Januar 2015 war schliesslich die von Papst Franziskus so geliebte Basilika Santa Maria Maggiore Objekt einer erneuerten Beleuchtung. Dies mit etwa 130 verschiedenen Lichtpunkten, wobei der Campanile (Glockenturm) der erste in Rom ist, der mit LEDs zum Strahlen gebracht wurde.
Sankt Peter
Wenige Stunden vor dem Beginn des Ausserordentlichen Heiligen Jahres am 8.12.2015 und der Eröffnung der Heiligen Tür war es geschafft! Die zum Petersdom führende Via della Conciliazione und der Peterplatz begeistern, nach 6 monatiger Arbeit mit einer künstlerischen gestalteten und potenteren Lichtinszenierung. Mehr als 100 LED-Lampen montierten die Lichtkünstler auf den Kandelabern und dem Brunnen am Petersplatz. Ebenfalls miteinbezogen sind die 18 Laternen in den elliptischen Kolonnaden, die den Platz vor dem Petersdom umschliessen.
16 Brückenschläge über den Tiber
Im Januar 2016 folgte der vorerst letzte bedeutende Akt zur Erneuerung der Beleuchtung in Rom. Mit mehr als 1‘000 Lichtpunkten an strategischen Stellen tauchen die 16 historischen Brücken von der «Ponte Palatino» bis zur «Ponte Milvio» im warmen weissen LED-Licht ein. Diese Innovation sorgt nicht nur für eine Aufwertung der betroffenen Zonen und faszinierende Lichtspiele, sondern es verbesserte die Sicht in der Nacht und damit die Sicherheit. Die Brückenbögen werden mit der sogenannten Technik des «wall washing» beleuchtet, welche durch eine grössere Gleichförmigkeit des Lichtstrahls die unterschiedlichen Farben des Marmors unterstreicht. Die Beleuchtungsanlage garantiert eine bedeutende Einsparung von 60 %. Anstelle der bisherigen 82 Kilowatt sind lediglich noch 37 Kilowatt notwendig.
Edler Spender
Eine italienische Beleuchtungsfirma stellt die Leuchten für insgesamt 190’000 Lichtpunkte zur Erneuerung der Beleuchtung in Roms Strassen und Plätze im historischen Zentrum zur Verfügung, welche zwischen 2015/16 erneuert werden. Ein Platz im strahlenden LED-Himmel dürfte ihr gewiss sein …
Wenn es Nacht wird
Das römische Sonnenlicht zieht jeden in seinen Bann – sei es das goldige Morgenlicht, die kräftige, gleissende Mittagssonne oder jenes sanfte Licht am Abend, wenn bei Sonnenuntergang die Stadt oft bei spektakulären Farbenspielen am Himmel langsam in die Nacht übergeht. Beginnend mit 2010 wurden bedeutende Eingriffe vorgenommen, um Rom auch nachts in neuem Licht erstrahlen zu lassen. Denn das Leben im Freien geht schliesslich auch nach Sonnenuntergang noch lange weiter.
Antike Bauten & moderne energiesparende Beleuchtungstechnik
Vorerst waren Erneuerungen bis 2015 an 15‘000 Lichtpunkten geplant. Für die neuen Beleuchtungen wurden moderne LED Lampen gewählt, welche an strategischen Punkten positioniert, die bedeutendsten Monumente der Stadt auch nachts durch eine wohlüberlegte künstlerische Inszenierung hervorheben. Positiv ist bei dieser helleren Erleuchtung gleichzeitig die grosse Einsparung, die bei etwa 60-70 % liegt. So werden auf der über 20‘000 m2 grossen Fläche der Kaiserforen lediglich 28 kW benötigt. Bei Sonnenuntergang schaltet sich automatisch die programmierte Lichtinszenierung an. Jederzeit kann sie geändert, das Licht gedimmt oder aus Gründen einer besseren Sicht oder höheren Sicherheit wesentlich erhöht werden. Auf diese Weise entstehen unterschiedliche Lichtinszenierungen.
Die Kaiserforen – Foro di Augusto, Foro di Nerva, Foro di Traiano
Der erste Akt der Erneuerung widmete sich 2011 dieser antiken Stätte und damit einer der bedeutendsten archäologischen Ausgrabungen der Welt. Der dreifache italienische Oscarpreisträger für die Fotografie Vittorio Storaro («Apocalypse Now», «Reds» und «Der letzte Kaiser») sowie die Architektin Francesca Storaro konnten als Beleuchtungskünstler gewonnen werden. 36 LEDs mit 24 weissen und 12 bernsteinfarbenen Lampen, lassen diese Zeugnisse römischer Geschichte in einer Atmosphäre wie vor 2‘000 Jahren Nacht für Nacht neu entstehen. Zahlreiche faszinierende Details, welches das Tageslicht verbirgt, sind erst auf diese Weise erkennbar. Das weiche, weisse Licht wurde dazu verwendet, um das bedeutendste architektonische Element jedes Forums hervorzuheben und das weisse neutrale Licht um den restlichen Teil des Forums zu beleuchten. Beim Augustusforum ist dies der Tempel des Mars Ultor (Mars, des Rächers), den Augustus zum Gedenken an seine Rache für den Tod Cäsars errichten liess. Faszination strahlt auch die in den verschiedenen Ebenen auf unterschiedliche Weise erleuchtete Trajanssäule aus, auf der wie auf einer Schriftrolle, zwei Kriege dargestellt werden, in deren Verlauf Trajan Dakien (Rumänien) erobert. Die erleuchteten Gravuren sind bestens erkennbar.
LOCALIKE Roma Empfehlung
✪ Tauchen Sie bei einem Abendspaziergang in diese besondere, romantische Atmosphäre ein, entlang der Via Alessandrina, ein Belvedere in der Fussgängerzone parallel zur Via Fori Imperiali entlang der Kaiserforen und der Trajansmärkte.
Trevibrunnen
Anfang November 2015 war nach der abgeschlossenen Renovierung des spätbarocken Meisterwerkes auch der Moment für eine neue spektakuläre Beleuchtung gekommen. 10 LEDs wurden im oberen Brunnenbereich, an den Muscheln und auf den Schultern der Statue des Ozeans montiert. Weitere 90 Lampen installierten die Techniker unter Wasser, am Felsen und an den anderen Statuen, um die Details des monumentalen Brunnens stärker hervorzuheben.
LOCALIKE Roma Empfehlung
✪ Lesen Sie unsere beiden Blogbeiträge zur «Fontana di Trevi»