«Nasoni» – die wasserspendenen Wahrzeichen Roms

Nasoni – Trinkwasserbrunnen in Rom

Besonders im Monat August ist in der glühend heissen Stadt nichts willkommener als ein Schluck erfrischendes Wasser. Das kühle Nass kann unterwegs an einem der umstrittenen auf vier Rädern fahrbaren Kioske überteuert bezogen werden – gekühlt kostet es noch etwas mehr. Wesentlich günstiger, nämlich gratis ist es, Ausschau nach einem der «Nasoni», das sogenannte Wasser des Bürgermeisters zu halten. Sie sind unterwegs an Strassen und Plätzen überall frei zugänglich. Jahr für Jahr werden 250’000 Proben genommen und garantieren so die einwandfreie Wasserqualität.

Was sind Nasoni?
So werden die typischen Brunnen genannt, welche die römische Bevölkerung seit 1874 mit Trinkwasser versorgen. Den Spitznamen «Nasoni – Langnase» erhielten sie von den Locals, nach dem gebogenen, langen Wasserhahn. Die im unterirdischen Rom liegende hydraulische Anlage benötigt Abflussventile. Dieses Faktum wurde genutzt und es entstanden Brunnen für die Bevölkerung, die «Nasoni». Sie versorgen die Stadt mit zusätzlichem Trinkwasser. Die Menge entspricht rund 0.7 % des gesamten Verbrauchs der römischen Haushalte.

Wasserverschwendung?
Durch den ständigen Wasserlauf bleibt das Wasser kühl und immer frisch. Die Wasserverschwendung durch die «Nasoni» liegt bei etwa 1 %, während jener des Wasserleitungssystems sich auf nahezu 50 % beläuft.

«Nasone» in Zahlen
Seit 1874 werden die rund 100 kg schweren gusseisernen Brunnen mit denselben Massen gebaut: 110 cm hoch und 32 cm im Durchmesser. Die Nase, also der Wasserhahn befindet sich in einer Höhe von 62 cm. In einem Katalog aus dem Jahre 1935 pries eine Giesserei 6 Modelle an. Darunter der gewöhnliche Typ «Roma» mit einem einzigen, glatten Wasserhahn. Dieser ist in der ganzen Stadt verbreitet. Die weiteren Modelle waren mit Tieren, Pflanzen und anderen Ornamenten dekoriert sowie mit mehreren Hähnen versehen. Zwei von diesen seltenen Exemplaren mit einem Drachenkopf am Ausguss können noch in der Via S. Teodoro und in der Via Tre Cannelle bestaunt werden. Ursprünglich stellte die Gemeinde etwa 20 «Nasoni» auf. Inzwischen sind es 276 innerhalb der Altstadtmauern und etwa 2’500 in der gesamten Stadt.

Der Trick beim Trinken
Elegant einen Schluck nehmen wie die Einheimischen? Und so wird’s gemacht…
Auf gar keinen Fall sich unter den Hahn bücken, sondern den Auslauf mit einem Finger verschliessen, damit das Wasser aus der kleinen, unscheinbaren runden Öffnung im mittleren Teil der Nase hervorspritzt. An manchen Brunnen wird übrigens auch an die Vierbeiner gedacht. Anstelle des Abfluss fängt eine kleine gusseiserne Schale das kühle Nass auf.

LOCALIKE Tipp
Mit Hilfe eines Buches, einer App (Acqua a Roma) oder einer Karte können Sie die «Nasoni» aufspüren und kommen so rasch in den Genuss Ihres kühlen und kostenlosen Trinkwassers.

Nasoni – Trinkwasserbrunnen in Rom

Und so einfach geht’s …

 

Nasoni – Trinkwasserbrunnen in Rom

Auch Hunde mögen die «Nasoni»

 

«Nasoni» mit den Drachenköpfen als Hahn

«Nasoni» mit den drei Drachenköpfen als Hahn – das extravagante Modell


Italienische Spezialität auf dem Teller – «Fiori di Zucca fritti»

«Fiori di Zucca», wie sie auf dem Markt erhältlich sind.

Auf allen römischen Märkten sind zur Zeit unübersehbar die herrlich gelb-orange-grün leuchtenden Blüten der Zucchini im Angebot. Und was hat es mit ihnen auf sich?

Spezialitäten aus der Römischen Küche
Männliche Blüten werden nach einer ursprünglich jüdischen Tradition mit Mozzarella sowie einem Stück Sardelle gefüllt und in einem leichten Teig gehüllt in Öl frittiert. Dieses «Antipasto» zählt inzwischen zu den klassischen Vorspeisen der römischen Küche und wird insbesondere in der Pizzeria vor der Pizza serviert.

Der Unterschied zwischen weiblichen und männlichen Zucchiniblüten
Die Blüten sind jedoch nicht alle gleich, auch wenn alle essbar sind. Die weiblichen und männlichen sind sich nur ästhetisch ähnlich.
Wissen Sie warum nur die männliche Blüte in der Küche verwendet werden sollte? Andernfalls lesen Sie weiter …

Weiblein
Es handelt sich um jene, aus denen sich die Zucchini (Zucchetti) entwickeln. Diese beginnen von der Basis der Blüte aus zu wachsen. Der Blütenstand bleibt direkt angewachsen und wird von der Frucht erst getrennt, wenn diese reif ist. Beim Pflücken der weiblichen Blüte wird verhindert, dass die Frucht weiter wächst. Die Blüte ist wesentlich kleiner als das männliche Pendant.

Männlein
Zu erkennen sind sie an ihrem langen und dünnen Stil, der nicht zur Fruchtbildung führt. Im Vergleich zum weiblichen längeren und dünneren Blütenstempel beinhaltet er den zur Befruchtung nötigen Blütenstaub. Wichtig ist, dass nicht alle geerntet werden, damit die im Beet verbleibenden die Reproduktion und das Wachstum fortsetzen.

Beim Kauf zu beachten
Essentielles Merkmal für ein gutes Produkt ist dessen Frische. Die Blüten sind fest, ihre Blätter nicht gekräuselt und die Farbe leuchtend orange. Verwenden Sie die Blüten soweit möglich am Tag des Einkaufs, denn sie verderben rasch. Aufbewahren lassen sich die Blüten mit den Stilen im Wasser oder im Kühlschrank.

Das Rezept
Die Blüten sanft öffnen (dabei darauf blasen) und den Blütenstempel entfernen. Jede Blüte mit einem Stückchen Mozzarella und einer halben Sardelle (wer sie mag!) füllen und mit einer Drehung an der Spitze verschliessen. Besser Sie verwenden keinen Büffelmozzarella, denn dieser gibt zu viel Flüssigkeit und das Frittieren wird schwierig.
In einer Schüssel Mehl und Mineralwasser mit Kohlensäure! mit einer Gabel vermischen: beginnend mit einem EL Mehl und 1 1/2 Glas Wasser. Es soll weder ein zu flüssiger noch zu fester (elastischer) Teig entstehen. Leicht salzen. Es wird keine Hefe verwendet. Der Teig darf nicht rasten. Die Blüten sanft anfassen und in heissem (180 Grad) Öl einige Minuten bei mehrmaligem Wenden frittieren. Nicht zuviele Blüten auf einmal ins Öl tauchen.
Auf einem Stück braunem Papier – «Carta Paglia», so wie es die Römer für Frittiertes verwenden, abtropfen lassen bzw. dann auf einem Teller mit einem Stück dieses braunen Papiers stilgerecht servieren. Nochmals salzen und heiss geniessen.

LOCALIKE Roma Empfehlung
✪ Wem dies nun doch zu Hause zu aufwendig ist oder wer definitiv keine Zucchiniblüten auftreiben kann, dem geben wir gerne für den nächsten Rombesuch die Adressen bekannt, wo die besten «Fiori Fritti» noch authentisch zubereitet werden. Und diese können Sie dort auch ohne Sardellen bestellt.

Zucchiniblüten, wie sie auf dem Markt verkauft werden.

Schön prall = schön frisch.

 

Zucchiniblüten, präpariert mit oder ohne Sardelle.

Zucchiniblüten – präpariert mit oder ohne Sardelle.

 

Und das ansehliche Endprodukt – frisch frittiert.

Und das ansehliche Endprodukt – frisch frittiert.


Street Art – Triumphs & Laments

Street Art aus Südafrika erobert Rom
Der südafrikanische Künstler William Kentridge’s liess sich von der Ewigen Stadt zu seinem zeitgenössischem Kunstwerk «Triumphs and Laments» (Triumphe und Niederlagen) inspirieren. Seine spektakuläre Idee besteht in der Realisierung eines 550 m langen Frieses mit 80 bis zu 10 m hohen Figuren auf der Tibermauer. Die Ausmasse des Tiberstückes sollen jenen des antiken «Circo Massimo» entsprechen. Dargestellt werden Bilder, welche die Geschichte der Ewigen Stadt auf nicht chronologische Weise in Glorien und Tragödien von der Gründung bis in die Gegenwart repräsentieren.

Motive
Nicht fehlen darf die für Rom symbolische Wölfin, welche nach einer Legende die Gründer Roms, Romulus und Remus säugte. Eine Szene aus Federico Fellinis Film Ikone «La Dolce Vita» aus dem Jahre 1961 findet dabei auch seinen Platz.

Technik
Die Arbeiten begannen am 9.3.2016. Kentridge’s Kohlezeichnungen wurden in Tintenzeichnungen und anschliessend in Originalgrösse-Stencils umgesetzt. Mit der Technik des «reverse graffiti» plazierte der Künstler und sein Team die grossen Figuren an die Mauer und reinigten in der Folge die umliegenden Bereiche durch Hochdruck (power-washed) – Erschaffen durch Löschen. Es blieben die dunklen Zeichen der mit der Zeit durch die Umwelteinflüsse veränderten Tibermauer. Der Witterung und dem evtl. Hochwasser des Tibers ausgesetzt, wird das Werk einige Jahre bestehen bleiben, doch graduell verblassen bis die Mauern aus Travertinstein wieder ihren originalen Zustand erlangen.

Hintergrund
Dieses Graffiti entstand in Zusammenarbeit mit der Non-Profit Organisation Tevereterno (Ewiger Tiber). Die Gespräche dazu begannen bereits 2001. Ziel war es letztlich auch, zu den grossen Triumphen und Tragödien in der Geschichte der Ewigen Stadt einen Zusammenhang zur gegenwärtigen Flüchtlingskontroverse zu schaffen. Freiwillige haben am Projekt kostenlos mitgearbeitet und so ihren Beitrag geleistet.

Einweihung
Am 21.-22.04. wurde an Roms Geburtstag mit der Premiere eines vor dem Fries auf der Tibermauer dargestellten dramatischen Schatten-Licht Schauspiels das Werk des Südafrikaners eingeweiht. Das Spektakel beruhte auf einer Idee von William Kentridge und dem Komponisten Philipp Miller. Zwei marschierende Bands aus italienischen und südafrikanischen Künstlern präsentierten eine Prozession vor dem Fries.

LOCALIKE Roma Tipp
✪ 
Für Jogger und nicht nur für sie wird dieses Stück entlang des Tibers enorm aufgewertet. Die Street Art liefert auch interessante, vergängliche Fotomotive – halten Sie diese fest, solange sie existieren.
✪ Wenn Sie über die Entstehung mehr wissen wollen, so empfehlen wir Ihnen den Kurzbeitrag der Deutschen Welle.

Street Art und seine Entstehung durch die Reverse-Technik

Street Art und seine Entstehung

 

Die römische Wölfin darf nicht fehlen

Eine Aufwertung für Jogger, aber auch ….

 

Die Graffiti von William Kentridge begeistert auch die Velofahrer

… Velofahrer sind begeistert von der Graffiti


Es wurde Licht …

Himmlisches Licht in der Sixtinischen Kapelle
Die spektakulären Lichtspiele beschränken sich nicht nur auf im Freien stehende Monumente. Zum 450. Todesjahr von Michelangelo wurde 2014 ein revolutionäres Beleuchtungskonzept in der Sixtinischen Kapelle eingebaut. Dies ermöglicht es den Besuchern die Werke wie Michelangelo zu betrachten. Damals fiel durch die Fenster der Kapelle natürliches Licht. Dicke Vorhänge schützen heute die Fresken vor den UV-Strahlen. In einem mehrere Monate dauernden, von einer deutschen Firma geleiteten Projekt, mit einem Kostenpunkt von rund € 1.9 Millionen wurden 60 Leuchten aus ca. 7‘000 LEDs installiert. Sie imitieren den echten Lichteinfall, wobei die Helligkeit um das zehnfache potenziert wurde, um die Farben besser zu erkennen. In einem nächsten Projekt erstrahlen die Werke von Raffael in LED-Lichtern, wobei der Direktor der Vatikanischen Museen Paolucci bereits die schrittweise Umrüstung aller Räumlichkeiten plant.

LOCALIKE Roma Empfehlung
✪ 2016 sind die Vatikanischen Museen freitags vom 6. Mai bis 29. Juli und vom 2. September bis 28. Oktober auch abends geöffnet. Eintritt zwischen 19:00-21:30 und Schliessung um 23:00. Abends kehrt im Normalfall etwas Ruhe ein und Sie können mit mehr Musse die Atmosphäre aufnehmen.
✪ Bestaunen Sie die Werke der Sixtinischen Kapelle mit und ohne Beleuchtung

Petersdom & Basilika Santa Maria Maggiore
Nach der Erleuchtung der Fassade und der Kuppel des Petersdoms mit mehr als 340 LED-Lampen, erstrahlen im Kircheninneren der Hauptaltar und der Baldachin seit Dezember 2014 in neuem Licht. Im Januar 2015 war schliesslich die von Papst Franziskus so geliebte Basilika Santa Maria Maggiore Objekt einer erneuerten Beleuchtung. Dies mit etwa 130 verschiedenen Lichtpunkten, wobei der Campanile (Glockenturm) der erste in Rom ist, der mit LEDs zum Strahlen gebracht wurde.

Sankt Peter
Wenige Stunden vor dem Beginn des Ausserordentlichen Heiligen Jahres am 8.12.2015 und der Eröffnung der Heiligen Tür war es geschafft! Die zum Petersdom führende Via della Conciliazione und der Peterplatz begeistern, nach 6 monatiger Arbeit mit einer künstlerischen gestalteten und potenteren Lichtinszenierung. Mehr als 100 LED-Lampen montierten die Lichtkünstler auf den Kandelabern und dem Brunnen am Petersplatz. Ebenfalls miteinbezogen sind die 18 Laternen in den elliptischen Kolonnaden, die den Platz vor dem Petersdom umschliessen.

16 Brückenschläge über den Tiber
Im Januar 2016 folgte der vorerst letzte bedeutende Akt zur Erneuerung der Beleuchtung in Rom. Mit mehr als 1‘000 Lichtpunkten an strategischen Stellen tauchen die 16 historischen Brücken von der «Ponte Palatino» bis zur «Ponte Milvio» im warmen weissen LED-Licht ein. Diese Innovation sorgt nicht nur für eine Aufwertung der betroffenen Zonen und faszinierende Lichtspiele, sondern es verbesserte die Sicht in der Nacht und damit die Sicherheit. Die Brückenbögen werden mit der sogenannten Technik des «wall washing» beleuchtet, welche durch eine grössere Gleichförmigkeit des Lichtstrahls die unterschiedlichen Farben des Marmors unterstreicht. Die Beleuchtungsanlage garantiert eine bedeutende Einsparung von 60 %. Anstelle der bisherigen 82 Kilowatt sind lediglich noch 37 Kilowatt notwendig.

Edler Spender
Eine italienische Beleuchtungsfirma stellt die Leuchten für insgesamt 190’000 Lichtpunkte zur Erneuerung der Beleuchtung in Roms Strassen und Plätze im historischen Zentrum zur Verfügung, welche zwischen 2015/16 erneuert werden. Ein Platz im strahlenden LED-Himmel dürfte ihr gewiss sein …

Brückenbeleuchtung Ponte Tevere

Es wurde Licht …

 

Via della Conciliazione mit neuen LED-Lichtern

Neues Licht-Lifting für San Pietro.

 

Montage der LED-Lichter an der Teverbrücke

In luftiger Höhe.


Licht-Revolution in Rom

Wenn es Nacht wird
Das römische Sonnenlicht zieht jeden in seinen Bann – sei es das goldige Morgenlicht, die kräftige, gleissende Mittagssonne oder jenes sanfte Licht am Abend, wenn bei Sonnenuntergang die Stadt oft bei spektakulären Farbenspielen am Himmel langsam in die Nacht übergeht. Beginnend mit 2010 wurden bedeutende Eingriffe vorgenommen, um Rom auch nachts in neuem Licht erstrahlen zu lassen. Denn das Leben im Freien geht schliesslich auch nach Sonnenuntergang noch lange weiter.

Antike Bauten & moderne energiesparende Beleuchtungstechnik
Vorerst waren Erneuerungen bis 2015 an 15‘000 Lichtpunkten geplant. Für die neuen Beleuchtungen wurden moderne LED Lampen gewählt, welche an strategischen Punkten positioniert, die bedeutendsten Monumente der Stadt auch nachts durch eine wohlüberlegte künstlerische Inszenierung hervorheben. Positiv ist bei dieser helleren Erleuchtung gleichzeitig die grosse Einsparung, die bei etwa 60-70 % liegt. So werden auf der über 20‘000 m2 grossen Fläche der Kaiserforen lediglich 28 kW benötigt. Bei Sonnenuntergang schaltet sich automatisch die programmierte Lichtinszenierung an. Jederzeit kann sie geändert, das Licht gedimmt oder aus Gründen einer besseren Sicht oder höheren Sicherheit wesentlich erhöht werden. Auf diese Weise entstehen unterschiedliche Lichtinszenierungen.

Die Kaiserforen – Foro di Augusto, Foro di Nerva, Foro di Traiano
Der erste Akt der Erneuerung widmete sich 2011 dieser antiken Stätte und damit einer der bedeutendsten archäologischen Ausgrabungen der Welt. Der dreifache italienische Oscarpreisträger für die Fotografie Vittorio Storaro («Apocalypse Now», «Reds» und «Der letzte Kaiser») sowie die Architektin Francesca Storaro konnten als Beleuchtungskünstler gewonnen werden. 36 LEDs mit 24 weissen und 12 bernsteinfarbenen Lampen, lassen diese Zeugnisse römischer Geschichte in einer Atmosphäre wie vor 2‘000 Jahren Nacht für Nacht neu entstehen. Zahlreiche faszinierende Details, welches das Tageslicht verbirgt, sind erst auf diese Weise erkennbar. Das weiche, weisse Licht wurde dazu verwendet, um das bedeutendste architektonische Element jedes Forums hervorzuheben und das weisse neutrale Licht um den restlichen Teil des Forums zu beleuchten. Beim Augustusforum ist dies der Tempel des Mars Ultor (Mars, des Rächers), den Augustus zum Gedenken an seine Rache für den Tod Cäsars errichten liess. Faszination strahlt auch die in den verschiedenen Ebenen auf unterschiedliche Weise erleuchtete Trajanssäule aus, auf der wie auf einer Schriftrolle, zwei Kriege dargestellt werden, in deren Verlauf Trajan Dakien (Rumänien) erobert. Die erleuchteten Gravuren sind bestens erkennbar.

LOCALIKE Roma Empfehlung
✪ Tauchen Sie bei einem Abendspaziergang in diese besondere, romantische Atmosphäre ein, entlang der Via Alessandrina, ein Belvedere in der Fussgängerzone parallel zur Via Fori Imperiali entlang der Kaiserforen und der Trajansmärkte.

Trevibrunnen
Anfang November 2015 war nach der abgeschlossenen Renovierung des spätbarocken Meisterwerkes auch der Moment für eine neue spektakuläre Beleuchtung gekommen. 10 LEDs wurden im oberen Brunnenbereich, an den Muscheln und auf den Schultern der Statue des Ozeans montiert. Weitere 90 Lampen installierten die Techniker unter Wasser, am Felsen und an den anderen Statuen, um die Details des monumentalen Brunnens stärker hervorzuheben.

LOCALIKE Roma Empfehlung
✪ Lesen Sie unsere beiden Blogbeiträge zur «Fontana di Trevi»

Morgensonne am römischen Himmel

Natürliches Farbenspiel am römischen Himmel …

 

Forum Augustus, welches mit LED's ausgeleuchtet ist.

… versus LED-Spektakel!


«Sanpietrini» – Steine des Anstosses in Rom

Des einen Freud, des anderen Leid
Routinierte Römerinnen mit ihren High Heels sind am eleganten Laufstil auf den «Sanpietrini» zu erkennen – like a local. Sie schweben förmlich über diese hinweg. Touristen indes kämpfen eher gegen die unberechenbaren Spalten zwischen den Steinen, die auch schon das Leben des einen oder anderen Absatz gekostet haben.

Veni, vidi, vici
Die Bezeichnung der «Sanpietrini» stammt aus dem Jahre 1725, als der Präfekt der Dombauhütte (zuständig für alle Massnahmen um die Erhaltung des Bauwerkes von Sankt Peter), den miserablen Zustand der Pflasterung am Petersplatz aufs schärfste bemängelte. Dies, nachdem die Kutsche des Papsts beinahe umkippte. So ordnete er an, den Platz mit den für das heutige Rom noch typischen quadratischen Steinen aus Leucit zu pflastern. Der Name leitet sich seither vom Petersplatz (Sankt Peter – San Pietro) ab und es wird von den «Sanpetrini» gesprochen. In der Folge wurden 120 Strassen im Zentrum der Stadt auf diese Weise saniert, wobei ein richtiger Berufszweig entstand.

Die andere Dimension
Es existieren verschiedene Arten und Dimensionen von «Sanpetrini», die immer eine stumpf zugespitzte Pyramide darstellen. Die Grössten verzeichnen ein Ausmass an 12 x 12 x 18 cm, während die am häufigsten die Masse von 12 x 12 x 6 cm aufweisen. «Sanpietrini» mit der Grösse von 6 x 6 x 6 cm sind selten anzutreffen und unter anderem auf der Piazza Navona zu bewundern.

Manpower
Die Steine werden in mühsamer Handarbeit auf Sand verlegt. Diese resistente Technik erlaubt es, sich den Unebenheiten des Bodens anzupassen, das Regenwasser zu «schlucken» und der Untergrund erhält zudem die Möglichkeit zu atmen.

Kurioses
Die tüchtigsten Pflastersteinleger schaffen es, 6’000 der rund 3 kg schweren Steine pro Tag zu verlegen. Dies entspricht einer Fläche von 60 m2 – sprich einem Squash-Spielfeld oder etwa einem Drittel eines Tennisspielfelds. Für die Piazza di Pietra, Standort des Hadriantempels, der eine Grösse eines Fussballfeldes einnimmt, benötigten neapolitanische «Gastarbeiter» 1997 unerklärlicherweise geschlagene drei Jahre. Ob es an der Motivation gemangelt hat, sei dahingestellt. Gemunkelt wird, dass Kost und Logis garantiert waren. Zudem handelt es sich um keine Originalsteine und sie stammen nicht aus den Steinbrüchen am Fusse der Albanerberge oder dem Gebiet um Viterbo. Anlässlich des Jubiläums wurde die Diskussion über die «Sanpietrini» erneut entfacht. Gegner weisen immer wieder auf die Rutschgefahr bei feuchten Steinen hin, die vor allem für Vespa-, Mofa- aber auch Fahrradfahrer ein enormes Unfallpotenzial darstellen (wir sprechen aus eigener Erfahrung).

LOCALIKE Roma Empfehlung
✪ Begeben Sie sich mit bequemen Schuhwerk auf Entdeckungstour. Die High Heels sind dem Restaurant- oder Opernbesuch vorbehalten, wo Sie am besten bequem und sicher mit dem Taxi Vorfahren.

Sanpietrini werden in Rom verlegt

Schweisstreibende Schwerstarbeit – lavori in corso

 

Sanpietrini im nassen Zustand – eine rutschige Überraschung

«Sanpietrini» im nassen Zustand – eine rutschige Überraschung

 

High Heels im Einsatz auf den Sanpietrini

Des einen Freud, des andern Leid – High Heels im Einsatz