«Horti Farnesiani» auf dem Palatin – ein Must für Rosenfreunde

Horti Farnesiani – Rosa Augusta Palatina

Nur wenige Schritte vom historischen Kommunalen Rosengarten auf dem Aventin, entstand vor einigen Wochen ein neuer «Giardino di Rose». Er befindet sich auf dem Palatinhügel, einem der berühmtesten und symbolträchtigsten Orte der Renaissance und des barocken Roms. Der Archäologe Giacomo Boni gestaltete dieses Gebiet ab 1917 neu, um den Geist der «Horti Farnesiani» zu wecken.

In den 1960er Jahren wurde ein Rosengarten angelegt. Die alternden Rosen ersetzte man nun durch 168 Exemplare. Sie sind alle mit Identifikationsetiketten versehen, welche die Geschichte der Rose nachzeichnen: Gallische Rosen, Alba, Damaszener-Rosen, chinesische, Rugosa, Polyantha bis hin zu den modernen Rosen, darunter die neue Züchtung Augusta Palatina.

Diese Rose zeichnet sich durch ihre volle, regelmässige und symmetrische Blüte aus, ist dunkelpurpurfarbig, mit Violetttönen in den äusseren Blütenblättern und Kirschrot für die zentralen – charakteristisch für die Rosa gallica. Der originelle Hybrid enthält das genetische Erbe einiger der ältesten Rosen, dokumentiert in den Fresken der römischen Epoche.

Nach acht Jahren des Studiums und Experimentierens durch den Züchter Davide Dalla Libera ist nun die Augusta Palatina die Königin unter den Rosen der «Horti Farnesiani» auf dem Palatin.

Das Projekt der gärtnerischen Neugestaltung stammte von der Direktorin des archäologischen Parks des Kolosseums, Alfonsina Russo, realisiert unter der Leitung der Landschaftsarchitektin Gabriella Strano.


Acqua Roma – Trinkwasser in Rom

Acqua Roma – Mineralwasser prickelnd oder natürlich

Rom darf sich als Königin des Wassers bezeichnen. Die Stadt wird in einem Jahr mit beinahe 500 Millionen m3 Wasser versorgt. In Bezug auf Qualität und Reinheit zählt es zu den Besten ganz Italiens, da es ausschliesslich von Quellen stammt, die durch undurchlässige 20 Meter dicke Tonschichten vor jeglicher Form der Verschmutzung geschützt sind. Das Leitungswasser der Ewigen Stadt kann also ohne Bedenken als Trinkwasser verwendet werden.

Die Einheimischen nutzen sogar die Möglichkeit, Mineralwasser direkt und kostenlos zu beziehen, z.B. im Tal der Caffarella mit dem Egeria-Wasser oder im Stadteil Montesacro mit ihrem Acqua Minderale Naturale Acqua Sacra. Es kann zwischen der leicht prickelnden oder der natürlichen Version gewählt werden.

Acqua Roma – kostenloses Abfüllen von Mineralwasser mitten in Rom

Wer beim Abfüllen auf Glasflaschen setzt, konsumiert Wasser auf eine richtig nachhaltige Weise. Dem massiven Verbrauch an Plastikflaschen wird dadurch Einhalt geboten, zu Kilometer 0.

Des Weiteren kann die Beschaffung des Wassers zur Gelegenheit für Spass und Entspannung in einer der vielen Grünflächen Roms dienen.


Überraschender Fund bei den Kaiserforen in Rom

Archaeologischer Fund – Kopf von Dionysos kurz vor der Freilegung

Anlässlich von archäologischen Grabungen an einer spätmittelalterlichen Mauer in der Via Alessandrina kam in diesen Tagen ein grosser heller, leicht geneigter Marmorkopf einer Statue zum Vorschein. Die erste Nachricht dieses sensationellen Funds fand über einen Post des Vizebürgermeister per Fotos auf seiner Facebookseite statt. In der Folge zogen die traditionellen Medien sowie das Kulturministerium im Schlepptau nach.

Der Kopf wurde offenbar, wie es im Mittelalter oft der Fall war, in die Wand eingebettet und als Baumaterial wiederverwendet. Der Erde entnommen, enthüllte sich die Schönheit des noch mit Erde verkrusteten Fundstücks. Grösser als ein natürliches Haupt, leicht geöffneter Mund, ausgehöhlte Augen – vielleicht in der Antike mit Glaspaste gefüllt – charakterisieren das Pathos. Von einem Band gehalten, aus dem zwei Efeublütenstände hervorschauen, fallen Locken auf das Antlitz.

Archaeologischer Fund – freigelegter Kopf von Dionysos

Experten vermuten, dass es sich um die Darstellung des jungen Gottes Dionysos handelt.

Nun wartet das Fundstück auf sachkundige und sicher Hände, vor der Befreiung der Verkrustungen der Erde, damit es seinen früheren Glanz zurückerhält.
Archäologen wiederum arbeiten daran, seine genaue Zuordnung zu bestimmen.
Und wir? Wir lassen uns überraschen, ob sich die erste Annahme bestätigt.


Vereidigung neuer Rekruten der Päpstlichen Schweizergarde

Vereidigung der neuen Rekruten der Päpstlichen Schweizergarde – der Schwur wird geleistet

Am 6. Mai 2019 am Nachmittag war es wieder einmal soweit. 23 neue Rekruten der Schweizergarde haben ihren Eid geleistet.
Das Datum erinnert an das 1527 stattgefundene Ereignis, welches unter dem Namen «Sacco di Roma» in die Geschichte einging. 24’000 deutsche Landsknechte und spanische sowie italienische Söldner überfielen die Ewige Stadt und plünderten diese. Für die Verteidigung des Papstes Clemens VII liessen 147 Schweizergardisten ihr Leben. Die restlichen 42 Schweizer konnten über den Passetto di Borgo, einem Geheimgang der vom Peterdsom in die Engelsburg führt, fliehen und den Papst in Sicherheit vor den Angreifern bringen.

Vereidigung der neuen Rekruten der Päpstlichen Schweizergarde – Auszug aus dem Innenhof des Apostolischen Palasts

Der feierliche Akt der Vereidigung findet traditionell bei schönem Wetter im Cortile di S. Damaso, dem Innenhof des Apostolischen Palasts im Vatikan und andernfalls in der Audienzhalle Paolo VI statt.


Roma caput mundi

Roma caput mundi

«Roma caput mundi» – ein häufig gelesener Satz und gleichzeitig Spitzname der Ewigen Stadt. Wörtlich bedeutet er «Rom – Hauptstadt der Welt». Die Frage sei gestellt, warum Rom als «caput mundi» bezeichnet wird? Und wer hat diese Worte als erster ausgesprochen, damit dieser Satz dann im Laufe der Jahrhunderte geformt werden konnte?

Der Hintergrund
Nach der Gründung Roms im Jahre 753 v. Chr. erweiterte sich dessen Territorium im Laufe der Jahre enorm. Dadurch wurde eines der grössten Reiche geschaffen, das je existierte mit den wichtigsten und einflussreichsten Städten der Geschichte.

Roma caput mundi – Übersichtskarte des Römische Reichs

Die Autoren
Der Dichter Marco Anneo Lucano schrieb 61 n. Chr. in seinem Gedicht Pharsalia in lateinischer Sprache: «Ipsa, Caput Mundi, bellorum maxima merces, Roma capi facilis», was so viel bedeutetet wie: «Rom selbst, die Hauptstadt der Welt, die wichtigste Beute des Krieges, leicht zu unterwerfen».
Es existiert noch eine weitere Version des Begriffs «Roma caput mundi» oder «Roma caput orbis».
Der Dichter Publio Ovidio Nasone erwähnte diesen Ausdruck 14 v. Chr., also vor Lucano in seinen Amores. Übersetzt lautet sein Text «Titiro und die Ernte und die Waffen von Aeneas werden gelesen, bis Rom die Hauptstadt der unterworfenen Welt ist».
Der Begriff «Roma caput mundi» wurde in der Vergangenheit oft von Führern und Persönlichkeiten verwendet, die an die Grösse Roms, dessen Reich und Einfluss erinnern wollten.
Kaiser Friedrich Barbarossa beispielsweise erhob mit seinem Vers «Roma caput urbi regia orbis frena rotundi – Rom, die Hauptstadt der Welt, lenkt die Zügel des Erdkreises in seinem Siegel» den Anspruch auf die Weltherrschaft. Er glaubte aus der Geschichte Roms das Recht zu schöpfen, urbi et orbi (die Stadt und die Welt) zu befehlen.

Fazit
«Rom caput mundi» wurde von modernen wie antiken Autoren über die Jahrhunderte verwendet und gilt heute noch als ein geflügeltes Wort – Rom bleibt immer Rom!


Sechzig Tage – ausserordentliche Öffnung der Scala Santa während der Restaurierungsarbeiten

Scala Santa – Eröffnungsfeier mit der unverkleideten Treppe

Die Heilige Treppe des Päpstlichen Heiligtums auf der Piazza San Giovanni in Laterano, die seit letztem Sommer wegen Restaurierung geschlossen ist, wird ab dem 11. April für 60 Tage, bis zum 9. Juni (Pfingsten) 2019 für die Öffentlichkeit zugänglich.
Das Besondere: Es bietet sich die einmalige Gelegenheit die Treppe mit ihren 28 Marmorstufen im Originalzustand im oben genannten Zeitraum zu besichtigen. Die Stufen werden danach wieder mit dem restaurierten Walnussholzbrettern, wie von Papst Innozenz XIII (Papst von 1721 bis 1724) gewünscht, als Schutz verkleidet, um sie vor Abnutzung zu schützen.

Scala Santa – mit Holzverkleidung

Die Treppe führt zum «Sancta Sanctorum», der früheren Privatkapelle der im Lataran residierenden Päpste. Die Stufen sollen aus dem Palast des Statthalters Pontius Pilatus aus Jerusalem stammen, der Jesus von Nazareth verhörte und zum Tode durch das Kreuz verurteilen liess. Der Legende nach wurde die Treppe im Jahre 326 n. Chr. von Helena, Mutter von Kaiser Konstantin des Grossen, nach Rom überführt.

Heute rutschen Gläubige auf Knien Stufe um Stufe die «Scala Santa» hinauf. Dafür erhalten sie einen Ablass ihrer Sünden. Zu jeder Seite der Heiligen Treppe befinden sich auch Stufen, die von weniger religiösen Besuchern genutzt werden können, um die Kapelle zu besichtigen. Sie beherbergt eine Reihe von Reliquien, die als so bedeutend galten, dass man sie im Mittelalter als den heiligsten Ort der Welt betrachtete. Eine Inschrift auf dem Altar lautet sogar: «Non est in toto sanctior orbe locus» – es gibt keinen heiligeren Ort auf Erden. Die wichtigste Reliquie in der Kapelle ist das sogenannte Acheiropoieton – ein Gemälde, das nicht von Menschenhand gemalt wurde. Das Bild, ein Porträt von Jesus, soll von Lukas dem Evangelisten begonnen und von Engeln beendet worden sein.

Scala Santa – Altar mit dem Acheiropoieton und Überschrift: «Non est in toto sanctior orbe locus»

Die zwischenzeitlich durchgeführten Restaurierungsarbeiten der Fresken übernahmen Experten der Vatikanischen Museen.


Die schlechte römische Gewohnheit – Parkieren in zweiter Reihe

Parkieren in der zweiten Reihe (Doppia Fila)

Ein Bild in Rom mit Alltagscharakter – geparkte Fahrzeuge in zweiter Reihe (doppia fila).
Trotz der Absperrungen und der Poller stehen Autos in Zwei- und Dreierreihen oder in den Fahrspuren, die dem öffentlichen Verkehr und Taxis vorbehalten wird. Verstopfte Strassen insbesondere in den Stosszeiten sind vorprogrammiert. Der Mangel an Parkplätzen in der Ewigen Stadt ist evident, zumal Parkgaragen im Zentrum oft fehlen.

Beim vermeintlichen Kavaliersdelikt geht es um jene, die z.B. schnell in der Bar einen Caffè trinken, einen Einkauf tätigen, etwas abholen oder liefern. Und während dieser Minuten kommt es oft zum Verkehrschaos. Mitunter wird sogar die Tram oder der Bus blockiert. Berühmt berüchtigt ist die Bus-Route der Linie 85. Häufig endet diese Fahrt vorzeitig in der Via Giovanni in Laterano an der Ecke Piazza San Clemente durch ein paar schlecht geparkte Autos. Der Buschauffeur stellt den Motor ab, die Türen gehen auf und die Passagiere steigen mehr oder weniger resigniert aus, ohne ihr Ziel erreicht zu haben.
In der Via di Porta Cavalleggeri gibt es aufgrund der Nähe zu San Pietro nicht nur Autos und Motorroller, die den öffentlichen Verkehr beeinträchtigen. Touristenbusse, die halten, wo sie weder dürfen noch Platz dazu ist, gehören ebenfalls zu den «Pecatori». Ein Grund, warum die Verkehrsmittel in Rom nie pünktlich sind?

Immer dringlicher wird die Lösung dieses Problems und ein starkes Signal soll nun gegen die Parksünder gesetzt werden.
Die Staatsanwaltschaft Rom hatte in den letzten Monaten mit dem Vorwurf, eine öffentliche Dienstleistung unterbrochen zu haben, rund ein Dutzend Fahrzeuglenker, die in zweiter Reihe parkierten, vor Gericht gestellt. Die Entscheidung fiel nach der Eröffnung einer langwierigen Untersuchung. Betroffen sind Personen, die über 30 Minuten hinaus ihr Auto in zweiter Reihe abstellten und damit den Verkehrsfluss öffentlicher Fahrzeuge blockierten oder ordnungsgemäss geparkte Fahrzeuge behinderten. Zweiteres endet oft mit einem  unüberhörbaren Hupkonzert des korrekt parkierten Fahrzeuglenkers, auf der Suche nach dem Besitzer des Autos, der die Weiterfahrt für ihn verunmöglicht.

Nun munkelt man, wie es auch die Massenmedien berichten, dass Strafen von sechs Monaten bis zu einem Jahr Haft in den schwerwiegendsten Fällen drohen. Ob es tatsächlich zu Verurteilungen kommt, bleibt abzuwarten. Klar ist, die Kaffeepause wird verkürzt und der Stopp unter 30 Minuten scheint weiterhin toleriert …
Im Fall des Parkens in zweiter Reihe raten wir Ihnen jedenfalls von einem Verhalten – like a local – ab.


Praktische Tipps für Ihren Romaufenthalt – Trinkgeld like a local

Trinkgeld und ihre Fettnäpfchen

Immer wieder taucht die Frage rund ums angemessene Trinkgeld auf. Nachstehend liefern wir Ihnen gerne ein paar Ratschläge zu diesem Thema.
Um es vorweg zu nehmen – Sie sind nicht verpflichtet Trinkgeld (Mancia) zu geben. Beachten Sie in diesem Zusammenhang auch, dass die Konsumation im Sitzen in fast allen Bars/Cafés einen zum Teil empfindlich höheren Preis aufweist als im Stehen, da Sie den Service mit bezahlen. Die Preise sind auf den in der Bar aufgehängten Listen (Listino Prezzi) ausgewiesen.

In der Bar oder im Café an der Theke
Bei einem Cappuccino oder anderem Getränk an der Theke, zahlen Sie zuerst an der Kasse und nach Vorlage des Kassenbons ordern Sie Ihre Bestellung. Einheimische geben in der Regel kein Trinkgeld oder lassen je nach Konsumation zwischen 20 Cents und einem Euro liegen.

Im Restaurant oder im Café im Sitzen
Prüfen Sie beim Bestellen im Restaurant auf der Speisekarte, ob der «Servizio» (Service) aufgeführt ist. Dieser beträgt in der Regel 15 bis 20 % der gesamten Konsumation, welchen das Restaurant verrechnen darf, vorausgesetzt die Position wird auch (meist im Kleindruck am Ende) vermerkt. Sie diente ursprünglich zur Entlohnung des Servicepersonals, als dieses noch über keine Anstellungsverträge verfügte und anteilsmässig nach den Konsumation an den von ihnen bedienten Tischen geleistet wurde. In diesem Fall können Sie davon ausgehen, den Service bereits bezahlt zu haben.
Andernfalls lassen Sie bei gutem Service in cash je nach Art des Restaurants und Höhe der Rechnung einen Betrag von 5 bis 10 % des Preises beim Verlassen auf dem Tisch zurück. Sollten Sie die Rechnung mit der Kreditkarte begleichen, so bezahlen Sie das Trinkgeld in bar.

«Pane e Coperto»
Unter «Coperto» (Gedeck) wird die Pauschale für die Benutzung und Reinigung von Tischdecke, Servietten, Teller, Besteck und Brot verstanden.
Tatsächlich ist das «Coperto» in Italien gesetzlich nicht reguliert und auch nicht ausdrücklich verboten. Daher wird davon ausgegangen, dass es dem Gastronomen freisteht, die Preise für seine eigene Tätigkeit festzulegen.
Anders verhält es sich in Rom. Seit 1995 ist nach Verordnung des Bürgermeisters in Rom die Position «Coperto» im Gegensatz zu «Pane» (Brot) nicht mehr zulässig. Das Gesetz 21/2006 der Region Latium inklusive Rom verbot in der Folge 2006 die Position «Pane e Coperto» und darf in der Ewigen Stadt nicht mehr in Rechnung gestellt werden. Oft erscheinen hausgemachte Spezialbrote als eigene Kostenposition in der Rechnung auf. Wollen Sie diese vermeiden, so schicken Sie das Brot, wenn es auf den Tisch gestellt wird, umgehend zurück.
Die Verrechnung des «Servizio» blieb zulässig. Gleichzeitig wurde festgelegt, dass bei fixen Touristenmenüs (menu turistico) keine Zusatzkosten verrechnet werden dürfen.

Taxi
Es wird kein Trinkgeld bezahlt, eventuell runden Sie um 10 bis 50 Cents.

Hotel
In Hotels war es in Italien Brauch, dass man den Service der Zimmermädchen mit einem kleinen Trinkgeld entlohnt. Üblich waren hier etwa 5 bis 10 Euro pro Woche. Dies ist heute jedoch überholt, ausser es wurde ein Extraservice geleistet.


Schildbürgerstreich in Rom – historisches Graffiti wurde entfernt

Historisches Graffiti im Garbatella vorher

«Vota Garibaldi Lista n. 1» (übersetzt «Wählt Garibaldi Liste 1»), stand seit 1948 in roter Farbe auf der Mauer eines Hauses im in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts entstandenen Wohnviertel Garbatella. Eine kleine neben der Schrift im Zuge von Restaurierungsarbeiten angebrachte Gedenktafel erinnert an den historischen Moment der Wahlen, als sich die Kommunistische Partei Italiens und die Sozialistische Partei Italiens auf einer einzigen Liste stellten. Bei der Restaurierung der historischen Graffiti im Jahr 2000 war sogar eine Art Baldachin zum Schutz der Schrift angebracht, von dem jedoch seinerseits im Laufe der letzten Jahre ein dunkles Rinnsal herabrann und die Schrift zu beschädigen drohte.
Vor ein paar Tagen hat ein übereifriger Arbeiter des Büros für Stadtgestaltung der Gemeinde Rom trotz Baldachin und Gedenktafel die Aufschrift als einen Akt von Vandalen gehalten und ruckzuck mit heller Farbe überpinselt. Wie es dazu gekommen ist, bleibt ein Rätsel. Die historische Inschrift sollte nicht gelöscht werden, beteuert man in der Stadtregierung am Kapitol-Hügel: niemand hat diesbezügliche Anweisungen erteilt. Es handle sich eindeutig um einen Irrtum bzw. Übereifer. Der Arbeiter löschte andere Graffiti, jüngsten Datums, von dem Rom übervoll ist.

Historisches Graffiti im Garbatella übermalt

Dieser Schildbürgerstreich blieb nicht verborgen: in allen Zeitungen wurde berichtet und in den Socialmedia ausführlich kommentiert.
Die Abteilung für Denkmalschutz hat dieses Mal schnell gehandelt. Nach wenigen Tagen ist die Wiederherstellung durch entsprechende Restaurierung eingeleitet worden und Expertinnen reinigten mit Skalpellen den gelben Farbstoff, der die historische Inschrift aus der Parlamentswahl 1948 bedeckte. Zur Beruhigung der Bürger wurde darauf hingewiesen, dass die Firma, dessen Arbeiter die unerwünschte Löschung der Inschrift vorgenommen hat, die Kosten für das 4-tägige Restaurieren übernimmt und diese nicht zu Lasten des Steuerzahlers gehen. Ende gut alles gut.


Bvlgari greift wieder tief in die Tasche…

Area Sacra di Largo Argentina – Tempel b

Den ansehnlichen Betrag von 1 Million Euro spendet der bekannte Produzent von Luxusgütern neuerlich der Stadt Rom. Nach der Finanzierung der Restaurierungsarbeiten an der Spanischen Treppe im Jahr 2016 profitiert dieses Mal die archäologische Stätte am Largo Torre Argentina von der Spendierfreudigkeit des Modehauses Bvlgari. Das Ausgrabungsgelände befindet sich inmitten einer verkehrsreichen Strassenkreuzung, unterhalb des Strassenniveaus und wurde 1926-1929 freigelegt. Gut einsehbar aber leider nie begehbar, soll es ab der zweiten Hälfte 2021 den Besuchern zugänglich werden. Das Projekt betrifft die Musealisierung der archäologischen Zone sowie den Bau und die Positionierung von Laufstegen, um das Areal sicher begehen zu können.

Area Sacra di Largo Argentina – Tempel A

Area Sacra di Largo Argentina – Tempel C sowie D

Der sogenannte Heilige Bezirk «Area Sacra di Largo Argentina» umfasst unter anderem die Reste von vier nach Osten ausgerichteten Tempeln und das Theater des Pompeius. In ihm wurde der römische Diktator Gaius Julius Cäsar am 15. März 44 vor Christus, während einer Senatssitzung von einer Gruppe rivalisierender Senatoren mit 23 Dolchstichen erstochen. Die sich auf dem Gelände befindlichen Bauten stammen allesamt aus der republikanischen Zeit (4. bis 1. Jh. vor Chr.).