Kugeln und Farbscheiben im Durchmesser von etwa 4 Metern durchqueren das Atrium vom sechsten bis zum ersten Stock des eleganten Rinascente in der Via del Tritone. Das 21 m lange Mobile fertigte der 1963 geborene und in Paris schaffende französische Künstler Xavier Veilhan, 2017 Vertreter Frankreichs an der 57. Biennale in Venedig, extra nach einem Lokalaugenschein für diesen Raum an. Das Besondere sei, dass das Werk geschaffen wurde, um auf autonome Weise zu bestehen. Gleichzeitig interagieren im Inneren des Raumes die roten und weissen Elemente mit den äusseren Einflüssen, wie dem Luftstrom und der Bewegung der Besucher. Veilhan hatte 2004 sein erstes Mobile im Forum des Centre Pompidou in Paris ausgestellt, im Jahr 2009 das sog. Veilhan Versailles in den Gärten des französischen Königsschlosses, 2012 in New York und schliesslich 2018 The Great Mobiles in Seoul. Weitere Projekte in Lissabon und Shanghai folgen.
Das MOBILE (Roma) wird bis Ende 2019 im Rinascente «wie ein majestätischer Baum, verwurzelt und doch im ständigen Wechsel, stark und gleichzeitig leicht im Wind.» baumeln.
Nein, wir sprechen nicht von der italienischen Filmkomödie und Klassiker aus dem Jahr 1954, in dem der römische Volksschauspieler Alberto Sordi den amerikanischen Lebensstil nachahmte.
Vielmehr beziehen wir uns auf die «American Academy» in Rom. Es handelt sich um eine der führenden amerikanischen Institutionen im Ausland für weiterbildendes Studium und Forschung in den Kunst- und Geisteswissenschaften. Die monumentale Inspiration der Ewigen Stadt stellt dabei ein wesentliches Element in der Entwicklung der Künstler und Wissenschaftler dar. Wie andere Institutionen in Rom nimmt sie in ihrer Residenz Studierende unterschiedlichen Alters auf, insbesondere solche, die sich mit Archäologie und der antiken Literatur, Architektur- und Kunstgeschichte befassen. Im Gegensatz zu anderen – die öffentlich sind und vom Kultusministerium subventioniert werden – ist die «American Academy» von der US-Regierung anerkannt, aber sie ist privat und ihre Mittel stammen aus einer Fundraising-Aktion.
Die Akademie existiert seit 1893, als bei der EXPO in Chicago eine kleine Gruppe, bestehend aus den Architekten Charles Follen McKim und Daniel Burnham sowie zwei Malern und Bildhauern beschloss, ein Zentrum für das Kunststudium im Herzen der klassischen Tradition des antiken Roms zu schaffen. Keine andere Stadt als Rom eignete sich ihrer Auffassung nach dafür besser. Im Jahr 1914 wurde das von McKim, Mead & White entworfenen Hauptgebäude gebaut. Heute belebt eine dynamische internationale Gemeinschaft das Areal. Dreissig US-Künstler und -Wissenschaftler werden jährlich für den Rom-Preis von einer Fachjury ausgewählt. Die Gewinner, die im Frühjahr bekannt gegeben werden, verfügen über ein Gehalt, eine Unterkunft und ein Atelier. Hinzu kommen sechs italienische Stipendiaten für Aufenthalte von drei bis fünf Monaten, dreissig amerikanische Lehrer klassischer Fächer, für Sommerauffrischungskurse und zehn Jahresbewohner, hauptsächlich angesehene Persönlichkeiten, die eingeladen sind, einen Teil ihrer Zeit und Ideen mit der Gemeinschaft der Akademie zu teilen.
Der Entwurf der farbenprächtigen Uniform der Schweizer Garde wird häufig Michelangelo zugeschrieben, doch es scheint, als habe dieser sich nie damit befasst.
So ist die heutige Uniform weitgehend dem Entwurf des Kommandanten Jules Repond (1910-1921) zu verdanken.
Die Farben, die die Gardeuniform charakterisieren, sind die Traditionsfarben der Medici: Blau, Rot und Gelb, zu denen das Weiss der Handschuhe und des Kragens kommt. Die blauen und gelben Stoffstreifen unterbrechen in fliessender Bewegung das Rot der Hose und der Weste. Dieser Kommandant schaffte auch die Hüte ab und ersetzte sie durch die heute noch übliche Baskenmütze. Die Alltagsuniform ist schlicht und vollständig in blauer Farbe gehalten.
Am Aventin öffnen sich im Frühjahr die Tore eines der romantischsten Gärten Roms. Dann erblühen 1‘100 Rosen aus aller Welt. Ein Triumpf von Farben und Düften schenkt diesem Ort mit Blick auf den Palatin und Circo Massimo ein prachtvolles und kurzlebiges Naturspektakel.
Seit dem 3. Jh. v. Chr. ist dieser Ort den Blumen geweiht. Tacitus erzählte vom Tempel der Göttin Flora und die Feiern zu ihren Ehren, die Floralia, welche im Frühjahr im Circo Massimo abgehalten wurden.
Mit Gärten und Reben bedeckt wurde die Stelle zum Orto degli Ebrei, dem Garten der Juden, welche die Erlaubnis erhielten, hier Gräber zu errichten. Über drei Jahrhunderte hinweg, von 1645-1934 wurde diese Brache auf dem Aventin von der jüdischen Gemeinde in Rom als Friedhof genutzt.
Ursprünglich hatte die Schöpferin des Rosengartens Contessa Mary Gailey Senni am Colle Oppio 1932 angelegt. Er ist nach dem Bagatelle bei Paris der weltweit zweitältesten Rosengarten.
Nach seiner Zerstörung während des Krieges und mit Einwilligung der jüdischen Gemeinde Roms entschied die Stadt 1950, den Rosengarten auf diesem Gelände anzusiedeln und dabei das Andenken an den alten Friedhof des Aventin zu erhalten. Die hohen Zypressen am Rande des Gartens sind dieselben, die zwischen den Gräbern wuchsen.
Der breiteste Teil des Gartens in seiner Anlage erinnert an eine Menora, den siebenarmigen Leuchter des Judentums. Ausserdem sind in der Nähe der beiden Eingänge Schilder angebracht, die die Form der Gesetzestafeln aufgreifen. Diese Anlehnung an die jüdische Religion steht mit der ehemaligen Funktion des Geländes in direkter Verbindung.
Besonders im Monat August ist in der glühend heissen Stadt nichts willkommener als ein Schluck erfrischendes Wasser. Das kühle Nass kann unterwegs an einem der umstrittenen auf vier Rädern fahrbaren Kioske überteuert bezogen werden – gekühlt kostet es noch etwas mehr. Wesentlich günstiger, nämlich gratis ist es, Ausschau nach einem der «Nasoni», das sogenannte Wasser des Bürgermeisters zu halten. Sie sind unterwegs an Strassen und Plätzen überall frei zugänglich. Jahr für Jahr werden 250’000 Proben genommen und garantieren so die einwandfreie Wasserqualität.
Was sind Nasoni?
So werden die typischen Brunnen genannt, welche die römische Bevölkerung seit 1874 mit Trinkwasser versorgen. Den Spitznamen «Nasoni – Langnase» erhielten sie von den Locals, nach dem gebogenen, langen Wasserhahn. Die im unterirdischen Rom liegende hydraulische Anlage benötigt Abflussventile. Dieses Faktum wurde genutzt und es entstanden Brunnen für die Bevölkerung, die «Nasoni». Sie versorgen die Stadt mit zusätzlichem Trinkwasser. Die Menge entspricht rund 0.7 % des gesamten Verbrauchs der römischen Haushalte.
Wasserverschwendung?
Durch den ständigen Wasserlauf bleibt das Wasser kühl und immer frisch. Die Wasserverschwendung durch die «Nasoni» liegt bei etwa 1 %, während jener des Wasserleitungssystems sich auf nahezu 50 % beläuft.
«Nasone» in Zahlen
Seit 1874 werden die rund 100 kg schweren gusseisernen Brunnen mit denselben Massen gebaut: 110 cm hoch und 32 cm im Durchmesser. Die Nase, also der Wasserhahn befindet sich in einer Höhe von 62 cm. In einem Katalog aus dem Jahre 1935 pries eine Giesserei 6 Modelle an. Darunter der gewöhnliche Typ «Roma» mit einem einzigen, glatten Wasserhahn. Dieser ist in der ganzen Stadt verbreitet. Die weiteren Modelle waren mit Tieren, Pflanzen und anderen Ornamenten dekoriert sowie mit mehreren Hähnen versehen. Zwei von diesen seltenen Exemplaren mit einem Drachenkopf am Ausguss können noch in der Via S. Teodoro und in der Via Tre Cannelle bestaunt werden. Ursprünglich stellte die Gemeinde etwa 20 «Nasoni» auf. Inzwischen sind es 276 innerhalb der Altstadtmauern und etwa 2’500 in der gesamten Stadt.
Der Trick beim Trinken
Elegant einen Schluck nehmen wie die Einheimischen? Und so wird’s gemacht…
Auf gar keinen Fall sich unter den Hahn bücken, sondern den Auslauf mit einem Finger verschliessen, damit das Wasser aus der kleinen, unscheinbaren runden Öffnung im mittleren Teil der Nase hervorspritzt. An manchen Brunnen wird übrigens auch an die Vierbeiner gedacht. Anstelle des Abfluss fängt eine kleine gusseiserne Schale das kühle Nass auf.
LOCALIKE Tipp
✪ Mit Hilfe eines Buches, einer App (Acqua a Roma) oder einer Karte können Sie die «Nasoni» aufspüren und kommen so rasch in den Genuss Ihres kühlen und kostenlosen Trinkwassers.