Mit Reis gefüllte Ofen-Tomaten und gebratene Kartoffel sind ein Sommerklassiker in Rom. Dieses Gericht bereiten die Einheimischen nicht nur zu Hause zu, sondern kaufen es auch gerne in der «Rosticceria». Verspeist wird es bei Zimmertemperatur oder kalt. Die italienische «Mamma» versorgte einst ihre Grossfamilie am Strand unter dem Sonnenschirm mit den von zu Hause zubereiteten «Pomodori con il Riso».
Zubereitungstipps und -tricks
Die Besonderheit – den rohen Reis, in die Tomaten füllen, er gart im Backofen langsam. Das Geheimnis – den Reis mit dem gewürzten Fruchtfleisch der Tomate ziehen zu lassen; der Reis nimmt so ein wenig von der Flüssigkeit des Tomatenfleisches auf, kocht leichter und ist schmackhafter.
Und zu guter Letzt – ausschliesslich bei Zimmertemperatur oder kalt servieren!
Zutaten
4 grosse und reife Fleischtomaten
je nach Grösse 4 bis 5 weichkochende Kartoffel
einige Knoblauchzehen
4 EL Risottoreis (Ribe, Baldo oder Carnaroli)
Extravergine Olivenöl
einige Blätter Basilikum
einige Stile Petersilie
Salz und Pfeffer
etwas getrockneter Oregano
Zubereitung (45 Minuten Vorbereitung / 45-60 Minuten im Backofen)
Von den gewaschenen Fleischtomaten einen Deckel abschneiden und beiseitelegen. Vorsichtig das Fruchtfleisch aus den Tomaten herauslöffeln, ohne die Schale zu verletzen. Das Fruchtfleisch in eine Schüssel geben, salzen und pfeffern und mit feingehackter Petersilie, getrocknetem Oregano, 1 Zehe in Stückchen geschnittenem Knoblauch sowie Olivenöl abschmecken. Den Reis untermischen und 15 Minuten ziehen lassen. Die Tomaten innen leicht salzen. Berechnen Sie etwa einen EL Reis pro Tomate.
Den Backofen auf 180 Grad vorheizen. Inzwischen die Kartoffel in mittelgrosse Schnitze schneiden und in die Gratinform geben, salzen und einen Schuss Olivenöl darüber. Dazu, nach Geschmack, einige Knoblauchzehen mit der Schale und mit dem Messerrücken leicht angedrückt, hinzufügen.
Die Tomaten bis zur Hälfte oder max. 2/3 füllen. Der Reis «wächst» und sollte er nicht genug Platz finden, so bleibt er halb roh. Den Tomatendeckel aufsetzen, leicht salzen, zwischen die Kartoffelschnitze in die Gratinform setzen und mit Olivenöl ausreichend beträufeln. Bei 180 Grad im Backofen für etwa 45 – 60 Minuten schmoren. Die Tomaten sollen leicht runzelig und im oberen Teil eventuell etwas gebräunt und die Kartoffel weich sein.
Aus dem Backofen nehmen und abkühlen lassen. Mit einigen Basilikumblättern garnieren. Lauwarm oder kalt, auch direkt aus dem Kühlschrank, geniessen. Dazu passt ein spritziger Rosato (Rosè Wein).
Wahl der Tomaten
In Rom gibt es eine für dieses Rezept verwendete Tomatenqualität, die Reistomate «Pomodoro da Riso». Sie ist gross, rund, rot, glatt und ein wenig niedrig, saftig, aber gleichzeitig fest. Eine weitere Qualität der in Latium und Mittelitalien verwendeten Tomate ist die «Casalino-Tomate».
Diejenigen, die die oben aufgeführten Qualitäten nicht finden, können andere grosse, feste Tomaten wählen.
✪ LOCALIKE Tipp
Weitere Rezepte zur italienischen Küche finden Sie auf unserem Blog unter «Italienische Spezialitäten auf dem Teller».
Die Geschichte der letzten Hutwerkstatt Roms begann 1936 mit der Familie Cirri, Hutmacher aus der Toskana und setzte sich dank der Leidenschaft und Hartnäckigkeit von Patrizia Fabri fort. Im Jahr 2003 übernahm sie den alten Handwerksbetrieb und benannte ihn in «Antica Manifattura Cappelli» (Alte Hutmanufaktur) um. Ihr Ziel war und ist es, dieses Handwerk am Leben zu erhalten. Hut wird heute selten getragen und die augenblickliche Corona bedingte Krise geht auch an diesem Sektor nicht spurlos vorüber.
In der Werkstatt bestehen Tradition und Innovation nebeneinander. Die Tradition bezieht sich auf händische Herstellung historischer und moderner Kreationen, die in originalen Holzformen, auf welche die Hüte manuell gebügelt werden, die Werkzeuge und den alten Ofen, in dem die Modelle geformt werden.
Innovativ und phantasievoll sind die Haute-Couture-Kopfbedeckungen. Sie sind als ein zeitgemässes und modisches Accessoire zu verstehen. So etwa die eleganten Strohhüte oder die leichten, zusammenrollbaren Hüte in einer breiten Farbpalette. Stücke, die in unsere Zeit passen, modern sowie elegant und viele Jahre überdauernd.
Wie Patrizia Fabri zum Brand wurde
Die raffinierte Designerin und Modehistorikerin hatte schon immer eine Idee im Kopf: den Hut. Sie ist überzeugt, dass er ein unverzichtbares Accessoire ist, um den Charme und die Eleganz einer Frau zu unterstreichen. Das «Einzelstück», die Stärke des Ateliers, wird zu einem unverwechselbaren Zeichen für diejenigen, die eine stilvolle und zeitlose Kopfbedeckung wie den Zylinder und den Panama wünschen.
Zu Patrizias berühmten Kundinnen zählen Lady Gaga, die einen Hut für ihre Konzerte anfertigen liess und Madonna. Sie wiederum trug bei einer Grammy Awards Verleihung ein von der römischen Manufaktur handgefertigtes Prachtexemplar.
Hüte für die bekanntesten Modeschöpfer
Die Hutmacherin arbeitet mit den grössten internationalen Designern zusammen und kreiert Hüte für Modeschauen von Valentino, Gattinoni, Armani, Rocco Barocco, Elie Saab. Für Roberto Capucci produzierte sie 10 Modelle, die China gewidmet und von China inspiriert sind. Sie werden in einer internationalen Wanderausstellung gezeigt.
Hüte im Theater
Ein wichtiges Betätigungsfeld stellt für sie das Theater dar. Hüte wurden bereits für die unterschiedlichsten Theateraufführungen in Italien am Teatro dell’Opera in Rom, Teatro San Carlo in Neapel und am Teatro Massimo in Palermo, aber auch am Theater in Berlin oder der Oper in Montecarlo angefertigt.
Werkstatt und ihre Geschäfte
Patrizia Fabri entwirft facettenreiche Hüte für Damenkollektionen in limitierter Auflage, in denen eine starke zeitlose Persönlichkeit zum Ausdruck kommt. Ihre Modelle werden in ihren zwei Geschäften in Rom verkauft. Auch zahlreiche Boutiquen auf der ganzen Welt führen ihre Hüte.
✪ LOCALIKE Tipp
Ein besonderes Erlebnis stellt eine etwa einstündige Führung in der Werkstatt dar, bei der neben Erklärung zu den unterschiedlichen Materialien und der Werkzeuge des Hutmachers vor Ihren Augen ein Hut entsteht. Der Besuch bietet auch Gelegenheit, alle möglichen Hüte zu probieren und vielleicht sogar ein Modell zu erstehen. Gerne organisieren wir für Sie diese Führung und übernehmen die Übersetzung.
Derzeit spielen sich unsere Reiseträume alle noch im Kopf ab. Wir begnügen uns vorerst mit virtuellen Museumsbesuchen, spannender Reiselektüre, Filmen an Originalschauplätzen … Das hilft, um uns in Ferienstimmung zu versetzten. Eine weitere hervorragende Möglichkeit ist es, «la cucina italiana» auf unsere Teller zu zaubern.
In diesem Fall geht es ruckzuck – Ihre Italiensehnsucht wird für das Erste gestillt und mit ihr auch der Hunger.
Unser Rezept für Sie – La Piadina (Mehrzahl Piadine) stammt aus der Romagna (Landstrich zwischen Bologna und Rimini) und gilt dort als der Klassiker, etwa wie die Pizza für die Neapolitaner und ist nicht nur als Streetfood beliebt.
Das dünne Fladenbrot wird in einer Pfanne oder traditionell auf einer Gusseisenplatte gebacken. Einheimische Fladenbäckerinnen mit viel Erfahrung backen an die 600 Stück pro Tag.
Als Füllung verwenden die Romagnoli mit Vorliebe Produkte ihrer Region, wie Prosciutto di Parma, Mortadella di Bologna oder Culatello. Auf die Piadina wird vorab der weiche, beinahe flüssige Frischkäse aus der Region, der Squacquerone di Romagna DOP gestrichen, der nur in bestimmten Provinzen der Romagna und nur mit der Milch von ausgewählten Rinderrassen hergestellt werden darf.
Rezept für zwei Piadine
Nach einem von unserer Freundin «Flaminia Chef a porter» leicht abgewandelten Originalrezept nachgekocht.
Teig
• 150 g Weizenmehl
• 80 ml Wasser
• 2 EL gutes Olivenöl
• 2 Prisen Salz
Füllung
• Einige Scheiben Rohschinken (wir wählen den San Daniele) oder auch Mortadella, wenn Sie mögen
• Rucola
• Stracchino*
* Milder, sahniger Weichkäse aus Kuhmilch, der mit seiner zerfliessenden Konsistenz zu Italiens beliebtesten Streichkäsen zählt. Der Name leitet sich davon ab, dass der Käse ursprünglich aus der Milch der zur Herbstzeit aus den Bergen zurückkehrenden «müden» Kühe (Vacche Stracche) hergestellt wurde.
Zubereitung
Alle Zutaten für den Teig verrühren und zu einer glatten Kugel formen. In einer Schüssel mit einem Tuch abgedeckt im Kühlschrank eine Stunde rasten lassen.
Die Arbeitsfläche mit Mehl bestäuben. Den Teig in 2 gleiche Teile teilen und mit dem Nudelholz rund ausrollen (Durchmesser etwa 15 cm und höchstens 5 mm dick). In einer heissen, grossen Pfanne (ohne Fett!) auf jeder Seite 1 Minute backen. Mit Stracchino bestreichen, mit Rohschinken und Rucola nach Belieben belegen, eng zusammenrollen und in der Mitte schräg durchschneiden.
In Ihrem nächsten Italienurlaub verlangen Sie am Imbissstand:
«Una Piadina con Crudo, Squaquerone e Rucola.»
Wenn der Italia-Blues droht, synchronisieren Sie sich mit italienischer Musik und beissen herzhaft in Ihre selbstgebackene Piadina.
✪ LOCALIKE Tipp
Rezepte zu römischen Klassikern, finden Sie bereits auf unserem Blog unter «Römische Spezialitäten auf der Speisekarte».
Seit 30 Jahren gibt die archäologische Zone, die das Teatro di Marcello, den Tempel des Apoll Sosiano und den Portico di Ottavia einschliesst, allen Freunden klassischer Musik unter dem römischen Sternenhimmel ein Stelldichein zu den «Concerti del Tempietto». Diesen täglich stattfindenden Konzerten geht um 19:45 eine kurze Führung am archäologischen Schauplatz voraus. Die Musikbreite reicht von der barocken über die romantische bis zur zeitgenössischen Klassik und Jazz. Künstler aus aller Welt sind vertreten und ein Besuch lohnt sich.
Wo: Tempietto, Via del Teatro di Marcello 44
Wann: jeden Abend bis zum 28. September 2019 um 20:30
Wie: Die Karten können für EUR 14.00 / 25.00 / 36.00 vor Ort (so noch vorhanden) oder online gekauft werden.
In Italien wird der 15. August, bekannt unter dem Namen «Ferragosto», als Höhepunkt der Augustferien und des Sommers gefeiert. Wie bei jedem Fest in Italien spielt das Essen eine essenzielle Rolle und gehört entsprechend zelebriert.
In Rom geschieht dies nicht etwas mit einem Fischgericht, sondern mit dem Paprikahuhn «Pollo con i Peperoni alla Romana» – dem Ferragosto-Klassiker schlechthin.
Zum Nachkochen – unser Rezept
Ein einfaches Rezept, welche mit frischen Produkten und wenigen Regeln immer gelingt.
• Freilandhuhn, möglichst vom Bauern direkt bezogen
• reife, fleischige und süsse heimische Paprika wählen, die in dieser Jahreszeit am besten schmecken und bei denen die Substanz Solanin, die schlecht verdaulich ist, von der Sonne zerstört wurde
• Huhn in einer Pfanne oder im Topf auf der Gasflamme oder auf der Platte schmoren, da es sonst nicht weich, sondern trocken wird
• hochwertiges Olivenöl Extra Vergine zum Anbraten verwenden
Zutaten für 4 Personen
4 Hühnerschenkel mit Haut (geteilt in Ober- und Unterschenkel), insgesamt zwischen 900 g und etwas über 1 kg
4 Paprika (rot und gelb)
1 kleine Zwiebel
Salz, Olivenöl Extra Vergine, Schuss Weisswein
3-4 EL Passata di Pomodoro (Tomatensauce)
evtl. etwas Tomatenmark
Zubereitung
Die geteilten Hühnerschenkel in Olivenöl scharf von allen Seiten anbraten, mit einem guten Schuss Weisswein löschen und erst danach salzen.
Gleichzeitig in einer anderen Pfanne die fein gehackten Zwiebel im Olivenöl bei niedriger Temperatur andünsten.
Die in Streifen geschnittene Paprika hinzufügen, unter gelegentlichem Rühren weiter braten bis sie zusammenfallen, Passata di Pomodoro beigeben, salzen und umrühren.
Schliesslich die Hühnerstücke hinzufügen, mit dem Deckel verschliessen und rund 45 Minuten mit den Saft gebenden Paprika sanft schmoren. Zwischendurch heisses Wasser aufgiessen und dabei immer wieder wenden. Es soll ausreichend Flüssigkeit bleiben.
Das Gericht kann auch bereits am Vortag zubereitet und unter Zugabe von Wasser oder Weisswein leicht erwärmt werden. Lauwarm serviert ist es ein sommerlicher Genuss. Die Sauce wird im Übrigen mit knusprigem Weissbrot aufgetunkt («fare la scarpetta» , so nennen die Italienerinnen und Italiener diesen Brauch).
Wir wünschen allen Buon Ferragosto und Buon Appetito!
Römer und Römerinnen lieben es, sich im Freien aufzuhalten. Das gilt natürlich speziell in den Sommermonaten und das «Cinema all’Aperto» – das Kino im Freien vereint damit eine weitere Leidenschaft.
Beliebt sind die traditionelle Arenen, wie jene auf der Tiberinsel, die zur sog. Isola del Cinema wird und 2019 bereits in der XXV Ausgabe bis zum 1. September Filmfreaks bedient. Nicht nur Cineasten kommen am Tiberufer auf ihre Kosten. Zahlreiche Stands versorgen ebenfalls andere Besucher mit Essen und Getränken.
Das Festival «Il Cinema in Piazza» – das Kino an der Piazza San Cosimato ist kostenlos und erfreut sich einer grossen Beliebtheit. Der letzte Film flimmert am 1. August über die Leinwand. Der Kinoabend wird von den Einheimischen zum Beisammensein in der Familie oder mit einem Treffen von Nachbarn und Freunden genutzt. Statt Popcorns werden Pizzastücke oder von zu Hause Mitgebrachtes verzehrt, Eis und Getränke nebenbei konsumiert, zwischendurch schnell ein Bier besorgt und die Last Minute Besucher bringen ihre eigenen Klappsessel mit. In dieser Dorfplatzidylle scheinen all die Problem der 2.8 Millionenstadt für kurze Zeit vergessen.
Nur wenige Schritte vom historischen Kommunalen Rosengarten auf dem Aventin, entstand vor einigen Wochen ein neuer «Giardino di Rose». Er befindet sich auf dem Palatinhügel, einem der berühmtesten und symbolträchtigsten Orte der Renaissance und des barocken Roms. Der Archäologe Giacomo Boni gestaltete dieses Gebiet ab 1917 neu, um den Geist der «Horti Farnesiani» zu wecken.
In den 1960er Jahren wurde ein Rosengarten angelegt. Die alternden Rosen ersetzte man nun durch 168 Exemplare. Sie sind alle mit Identifikationsetiketten versehen, welche die Geschichte der Rose nachzeichnen: Gallische Rosen, Alba, Damaszener-Rosen, chinesische, Rugosa, Polyantha bis hin zu den modernen Rosen, darunter die neue Züchtung Augusta Palatina.
Diese Rose zeichnet sich durch ihre volle, regelmässige und symmetrische Blüte aus, ist dunkelpurpurfarbig, mit Violetttönen in den äusseren Blütenblättern und Kirschrot für die zentralen – charakteristisch für die Rosa gallica. Der originelle Hybrid enthält das genetische Erbe einiger der ältesten Rosen, dokumentiert in den Fresken der römischen Epoche.
Nach acht Jahren des Studiums und Experimentierens durch den Züchter Davide Dalla Libera ist nun die Augusta Palatina die Königin unter den Rosen der «Horti Farnesiani» auf dem Palatin.
Das Projekt der gärtnerischen Neugestaltung stammte von der Direktorin des archäologischen Parks des Kolosseums, Alfonsina Russo, realisiert unter der Leitung der Landschaftsarchitektin Gabriella Strano.
Rom darf sich als Königin des Wassers bezeichnen. Die Stadt wird in einem Jahr mit beinahe 500 Millionen m3 Wasser versorgt. In Bezug auf Qualität und Reinheit zählt es zu den Besten ganz Italiens, da es ausschliesslich von Quellen stammt, die durch undurchlässige 20 Meter dicke Tonschichten vor jeglicher Form der Verschmutzung geschützt sind. Das Leitungswasser der Ewigen Stadt kann also ohne Bedenken als Trinkwasser verwendet werden.
Die Einheimischen nutzen sogar die Möglichkeit, Mineralwasser direkt und kostenlos zu beziehen, z.B. im Tal der Caffarella mit dem Egeria-Wasser oder im Stadteil Montesacro mit ihrem Acqua Minderale Naturale Acqua Sacra. Es kann zwischen der leicht prickelnden oder der natürlichen Version gewählt werden.
Wer beim Abfüllen auf Glasflaschen setzt, konsumiert Wasser auf eine richtig nachhaltige Weise. Dem massiven Verbrauch an Plastikflaschen wird dadurch Einhalt geboten, zu Kilometer 0.
Des Weiteren kann die Beschaffung des Wassers zur Gelegenheit für Spass und Entspannung in einer der vielen Grünflächen Roms dienen.
Am 6. Mai 2019 am Nachmittag war es wieder einmal soweit. 23 neue Rekruten der Schweizergarde haben ihren Eid geleistet.
Das Datum erinnert an das 1527 stattgefundene Ereignis, welches unter dem Namen «Sacco di Roma» in die Geschichte einging. 24’000 deutsche Landsknechte und spanische sowie italienische Söldner überfielen die Ewige Stadt und plünderten diese. Für die Verteidigung des Papstes Clemens VII liessen 147 Schweizergardisten ihr Leben. Die restlichen 42 Schweizer konnten über den Passetto di Borgo, einem Geheimgang der vom Peterdsom in die Engelsburg führt, fliehen und den Papst in Sicherheit vor den Angreifern bringen.
Der feierliche Akt der Vereidigung findet traditionell bei schönem Wetter im Cortile di S. Damaso, dem Innenhof des Apostolischen Palasts im Vatikan und andernfalls in der Audienzhalle Paolo VI statt.
Nach der Sixtinische Kapelle, den Stanzen des Raffael und dem Petersplatz erstrahlt nun auch das Innere des Petersdoms als Symbol des Christentums und 500 Jahre Geschichte im neuen, fortschrittlichen LED-Lichtdesign, das auf digitaler Lichttechnik basiert.
Die Basilika, die 20‘000 Gläubige beherbergen kann, stellt mit seinen 190 m Länge, der 58 m Breite der drei Schiffe, der Höhe des Mittelschiffs bis zur Spitze des Gewölbes von 45.5 m und der bis zum Kreuz 136 m hohen Kuppel einen immensen Raum mit einer Fläche von 22‘000 m2 dar.
Das neue Beleuchtungssystem unterstreicht die Eigenschaften der verwendeten Materialien und hebt die Plastizität von Skulpturen, Marmor und Architektur hervor. Tausend Details seiner immensen Schätze kommen ans Licht. 10‘000 m2 Mosaike, die weltweit grösste Fläche, waren nie so klar sichtbar.
Dank des neuen integrierten LED-Systems ist es möglich, die Mosaike der Kuppeln in den Achtecken der Gänge bis ins kleinste Detail zu bewundern. Viele Kunstwerke, die einst im Dunkeln standen, erscheinen nun in voller Pracht. Der 28.5 m hohe Baldachin in Bronze von Bernini erstrahlt in unerwarteten Farbschattierungen. Gleichzeitig sorgt die fortschrittliche Technologie mit der Installation von 780 Leuchten, für insgesamt mehr als 100‘000 LEDs und 20 km Kabel eine Ersparnis von 90 % gegenüber der früheren Beleuchtung mit einer zum Teil bis zu 10 Mal höheren Anteil an Licht. Die Lichtintensität ist ausserdem je nach Bedarf und Anlass regulierbar.
Quelle Foto: Fotoarchiv Fabbrica di San Pietro