Metrostation S. Giovanni – Museum im Untergrund

Metrostation S. Giovanni mit seinen Prunkstücken

Die Museum-U-Bahnstation S. Giovanni, der vor wenigen Monaten eröffneten Metrolinie C bietet die Gelegenheit eine Reise in die Vergangenheit zu unternehmen.

Die etwa 10 Jahre dauernden Grabungen haben die Erforschung einer Bodenschichtung von 27 m ermöglicht. Die Ausgrabungen brachten auf 3 Ebenen und dem Strassenniveau, viele davon in unmittelbarer Nähe der Aurelianischen Mauern, entlang des Verlaufs der ursprünglichen Via Tuscolana, zahlreiche interessante Funde ans Licht. In einer eindrucksvollen Ausstellung werden verschieden Funde wie Muscheln aus der ersten und mittleren Kaiserzeit, grosse Amphoren aus dem 1. und 2. Jh. n. Chr., bearbeitete Werkzeuge aus Knochen und buntes Geschirr der Neuzeit und Gegenwart präsentiert.

Metrostation S. Giovanni – das Museum im Untergrund

Abgang zur Metrostation S. Giovanni

Beim Abstieg zum Bahnsteig wird die Geschichte Roms in 2 Jahrtausenden und in 21 Lebensphasen wachgerufen. Entlang des Atriumgeschosses, das unabhängig von der Nutzung der U-Bahn zugänglich ist, erzählen die Funde die tausendjährige Geschichte des Gebietes. Eine weitere Ebene widmet sich einem grossen Bauernhof, der 1. Jh. n. Chr. mit dazumal modernster Technologie Pfirsiche produzierte, die kurz zuvor aus Persien auf den römischen Märkten eingeführt wurden. Noch weiter zurück in den Jahrhunderten gab es in diesem Gebiet einen grossen See. Entlang der Bahnsteige bildet ein zartes Fresko auf Glaswänden die ursprüngliche Umgebung ab, in der es keine Menschen gab. Inmitten der dichten Vegetation erscheint ein heute ausgestorbener Wildelefant.

Jeder historischen Epoche ist eine Farbe zugeordnet, welche die Abfolge und Überlappung der historisch-geologischen Schichten hervorhebt. Die chromatischen Tonalitäten, mit denen die Funde dargestellt sind, zeugen von ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten historischen Phase.

Zwei weitere Museums-Stationen folgen: die von Amba Aradam und Fori Imperiali. In der ersten haben die Ausgrabungen das sog. «Haus des Kommandanten» ans Licht gebracht, eine Domus, die mit den Schlafräumen der unter Trajan erbauten und später unter Hadrian modifizierten Kaserne verbunden war. Es wird geschätzt, dass die Eröffnung der beiden Metrostationen im Jahr 2022 erfolgen könnte.

Derzeit sichtbare Metrostation S. Giovanni Linie C:
• Wo – Largo Brindisi-Angolo Piazzale Appio, in der Nähe der Aurelianischen Mauer, die an die Basilika San Giovanni in Laterano angrenzt.
• Eintritt – mit einem Metro bzw. Bus-ATAC-Fahrschein für € 1,50