Roma caput mundi

Roma caput mundi

«Roma caput mundi» – ein häufig gelesener Satz und gleichzeitig Spitzname der Ewigen Stadt. Wörtlich bedeutet er «Rom – Hauptstadt der Welt». Die Frage sei gestellt, warum Rom als «caput mundi» bezeichnet wird? Und wer hat diese Worte als erster ausgesprochen, damit dieser Satz dann im Laufe der Jahrhunderte geformt werden konnte?

Der Hintergrund
Nach der Gründung Roms im Jahre 753 v. Chr. erweiterte sich dessen Territorium im Laufe der Jahre enorm. Dadurch wurde eines der grössten Reiche geschaffen, das je existierte mit den wichtigsten und einflussreichsten Städten der Geschichte.

Roma caput mundi – Übersichtskarte des Römische Reichs

Die Autoren
Der Dichter Marco Anneo Lucano schrieb 61 n. Chr. in seinem Gedicht Pharsalia in lateinischer Sprache: «Ipsa, Caput Mundi, bellorum maxima merces, Roma capi facilis», was so viel bedeutetet wie: «Rom selbst, die Hauptstadt der Welt, die wichtigste Beute des Krieges, leicht zu unterwerfen».
Es existiert noch eine weitere Version des Begriffs «Roma caput mundi» oder «Roma caput orbis».
Der Dichter Publio Ovidio Nasone erwähnte diesen Ausdruck 14 v. Chr., also vor Lucano in seinen Amores. Übersetzt lautet sein Text «Titiro und die Ernte und die Waffen von Aeneas werden gelesen, bis Rom die Hauptstadt der unterworfenen Welt ist».
Der Begriff «Roma caput mundi» wurde in der Vergangenheit oft von Führern und Persönlichkeiten verwendet, die an die Grösse Roms, dessen Reich und Einfluss erinnern wollten.
Kaiser Friedrich Barbarossa beispielsweise erhob mit seinem Vers «Roma caput urbi regia orbis frena rotundi – Rom, die Hauptstadt der Welt, lenkt die Zügel des Erdkreises in seinem Siegel» den Anspruch auf die Weltherrschaft. Er glaubte aus der Geschichte Roms das Recht zu schöpfen, urbi et orbi (die Stadt und die Welt) zu befehlen.

Fazit
«Rom caput mundi» wurde von modernen wie antiken Autoren über die Jahrhunderte verwendet und gilt heute noch als ein geflügeltes Wort – Rom bleibt immer Rom!


Sechzig Tage – ausserordentliche Öffnung der Scala Santa während der Restaurierungsarbeiten

Scala Santa – Eröffnungsfeier mit der unverkleideten Treppe

Die Heilige Treppe des Päpstlichen Heiligtums auf der Piazza San Giovanni in Laterano, die seit letztem Sommer wegen Restaurierung geschlossen ist, wird ab dem 11. April für 60 Tage, bis zum 9. Juni (Pfingsten) 2019 für die Öffentlichkeit zugänglich.
Das Besondere: Es bietet sich die einmalige Gelegenheit die Treppe mit ihren 28 Marmorstufen im Originalzustand im oben genannten Zeitraum zu besichtigen. Die Stufen werden danach wieder mit dem restaurierten Walnussholzbrettern, wie von Papst Innozenz XIII (Papst von 1721 bis 1724) gewünscht, als Schutz verkleidet, um sie vor Abnutzung zu schützen.

Scala Santa – mit Holzverkleidung

Die Treppe führt zum «Sancta Sanctorum», der früheren Privatkapelle der im Lataran residierenden Päpste. Die Stufen sollen aus dem Palast des Statthalters Pontius Pilatus aus Jerusalem stammen, der Jesus von Nazareth verhörte und zum Tode durch das Kreuz verurteilen liess. Der Legende nach wurde die Treppe im Jahre 326 n. Chr. von Helena, Mutter von Kaiser Konstantin des Grossen, nach Rom überführt.

Heute rutschen Gläubige auf Knien Stufe um Stufe die «Scala Santa» hinauf. Dafür erhalten sie einen Ablass ihrer Sünden. Zu jeder Seite der Heiligen Treppe befinden sich auch Stufen, die von weniger religiösen Besuchern genutzt werden können, um die Kapelle zu besichtigen. Sie beherbergt eine Reihe von Reliquien, die als so bedeutend galten, dass man sie im Mittelalter als den heiligsten Ort der Welt betrachtete. Eine Inschrift auf dem Altar lautet sogar: «Non est in toto sanctior orbe locus» – es gibt keinen heiligeren Ort auf Erden. Die wichtigste Reliquie in der Kapelle ist das sogenannte Acheiropoieton – ein Gemälde, das nicht von Menschenhand gemalt wurde. Das Bild, ein Porträt von Jesus, soll von Lukas dem Evangelisten begonnen und von Engeln beendet worden sein.

Scala Santa – Altar mit dem Acheiropoieton und Überschrift: «Non est in toto sanctior orbe locus»

Die zwischenzeitlich durchgeführten Restaurierungsarbeiten der Fresken übernahmen Experten der Vatikanischen Museen.


Die schlechte römische Gewohnheit – Parkieren in zweiter Reihe

Parkieren in der zweiten Reihe (Doppia Fila)

Ein Bild in Rom mit Alltagscharakter – geparkte Fahrzeuge in zweiter Reihe (doppia fila).
Trotz der Absperrungen und der Poller stehen Autos in Zwei- und Dreierreihen oder in den Fahrspuren, die dem öffentlichen Verkehr und Taxis vorbehalten wird. Verstopfte Strassen insbesondere in den Stosszeiten sind vorprogrammiert. Der Mangel an Parkplätzen in der Ewigen Stadt ist evident, zumal Parkgaragen im Zentrum oft fehlen.

Beim vermeintlichen Kavaliersdelikt geht es um jene, die z.B. schnell in der Bar einen Caffè trinken, einen Einkauf tätigen, etwas abholen oder liefern. Und während dieser Minuten kommt es oft zum Verkehrschaos. Mitunter wird sogar die Tram oder der Bus blockiert. Berühmt berüchtigt ist die Bus-Route der Linie 85. Häufig endet diese Fahrt vorzeitig in der Via Giovanni in Laterano an der Ecke Piazza San Clemente durch ein paar schlecht geparkte Autos. Der Buschauffeur stellt den Motor ab, die Türen gehen auf und die Passagiere steigen mehr oder weniger resigniert aus, ohne ihr Ziel erreicht zu haben.
In der Via di Porta Cavalleggeri gibt es aufgrund der Nähe zu San Pietro nicht nur Autos und Motorroller, die den öffentlichen Verkehr beeinträchtigen. Touristenbusse, die halten, wo sie weder dürfen noch Platz dazu ist, gehören ebenfalls zu den «Pecatori». Ein Grund, warum die Verkehrsmittel in Rom nie pünktlich sind?

Immer dringlicher wird die Lösung dieses Problems und ein starkes Signal soll nun gegen die Parksünder gesetzt werden.
Die Staatsanwaltschaft Rom hatte in den letzten Monaten mit dem Vorwurf, eine öffentliche Dienstleistung unterbrochen zu haben, rund ein Dutzend Fahrzeuglenker, die in zweiter Reihe parkierten, vor Gericht gestellt. Die Entscheidung fiel nach der Eröffnung einer langwierigen Untersuchung. Betroffen sind Personen, die über 30 Minuten hinaus ihr Auto in zweiter Reihe abstellten und damit den Verkehrsfluss öffentlicher Fahrzeuge blockierten oder ordnungsgemäss geparkte Fahrzeuge behinderten. Zweiteres endet oft mit einem  unüberhörbaren Hupkonzert des korrekt parkierten Fahrzeuglenkers, auf der Suche nach dem Besitzer des Autos, der die Weiterfahrt für ihn verunmöglicht.

Nun munkelt man, wie es auch die Massenmedien berichten, dass Strafen von sechs Monaten bis zu einem Jahr Haft in den schwerwiegendsten Fällen drohen. Ob es tatsächlich zu Verurteilungen kommt, bleibt abzuwarten. Klar ist, die Kaffeepause wird verkürzt und der Stopp unter 30 Minuten scheint weiterhin toleriert …
Im Fall des Parkens in zweiter Reihe raten wir Ihnen jedenfalls von einem Verhalten – like a local – ab.


Praktische Tipps für Ihren Romaufenthalt – Trinkgeld like a local

Trinkgeld und ihre Fettnäpfchen

Immer wieder taucht die Frage rund ums angemessene Trinkgeld auf. Nachstehend liefern wir Ihnen gerne ein paar Ratschläge zu diesem Thema.
Um es vorweg zu nehmen – Sie sind nicht verpflichtet Trinkgeld (Mancia) zu geben. Beachten Sie in diesem Zusammenhang auch, dass die Konsumation im Sitzen in fast allen Bars/Cafés einen zum Teil empfindlich höheren Preis aufweist als im Stehen, da Sie den Service mit bezahlen. Die Preise sind auf den in der Bar aufgehängten Listen (Listino Prezzi) ausgewiesen.

In der Bar oder im Café an der Theke
Bei einem Cappuccino oder anderem Getränk an der Theke, zahlen Sie zuerst an der Kasse und nach Vorlage des Kassenbons ordern Sie Ihre Bestellung. Einheimische geben in der Regel kein Trinkgeld oder lassen je nach Konsumation zwischen 20 Cents und einem Euro liegen.

Im Restaurant oder im Café im Sitzen
Prüfen Sie beim Bestellen im Restaurant auf der Speisekarte, ob der «Servizio» (Service) aufgeführt ist. Dieser beträgt in der Regel 15 bis 20 % der gesamten Konsumation, welchen das Restaurant verrechnen darf, vorausgesetzt die Position wird auch (meist im Kleindruck am Ende) vermerkt. Sie diente ursprünglich zur Entlohnung des Servicepersonals, als dieses noch über keine Anstellungsverträge verfügte und anteilsmässig nach den Konsumation an den von ihnen bedienten Tischen geleistet wurde. In diesem Fall können Sie davon ausgehen, den Service bereits bezahlt zu haben.
Andernfalls lassen Sie bei gutem Service in cash je nach Art des Restaurants und Höhe der Rechnung einen Betrag von 5 bis 10 % des Preises beim Verlassen auf dem Tisch zurück. Sollten Sie die Rechnung mit der Kreditkarte begleichen, so bezahlen Sie das Trinkgeld in bar.

«Pane e Coperto»
Unter «Coperto» (Gedeck) wird die Pauschale für die Benutzung und Reinigung von Tischdecke, Servietten, Teller, Besteck und Brot verstanden.
Tatsächlich ist das «Coperto» in Italien gesetzlich nicht reguliert und auch nicht ausdrücklich verboten. Daher wird davon ausgegangen, dass es dem Gastronomen freisteht, die Preise für seine eigene Tätigkeit festzulegen.
Anders verhält es sich in Rom. Seit 1995 ist nach Verordnung des Bürgermeisters in Rom die Position «Coperto» im Gegensatz zu «Pane» (Brot) nicht mehr zulässig. Das Gesetz 21/2006 der Region Latium inklusive Rom verbot in der Folge 2006 die Position «Pane e Coperto» und darf in der Ewigen Stadt nicht mehr in Rechnung gestellt werden. Oft erscheinen hausgemachte Spezialbrote als eigene Kostenposition in der Rechnung auf. Wollen Sie diese vermeiden, so schicken Sie das Brot, wenn es auf den Tisch gestellt wird, umgehend zurück.
Die Verrechnung des «Servizio» blieb zulässig. Gleichzeitig wurde festgelegt, dass bei fixen Touristenmenüs (menu turistico) keine Zusatzkosten verrechnet werden dürfen.

Taxi
Es wird kein Trinkgeld bezahlt, eventuell runden Sie um 10 bis 50 Cents.

Hotel
In Hotels war es in Italien Brauch, dass man den Service der Zimmermädchen mit einem kleinen Trinkgeld entlohnt. Üblich waren hier etwa 5 bis 10 Euro pro Woche. Dies ist heute jedoch überholt, ausser es wurde ein Extraservice geleistet.