Sauber, sauber, am saubersten
Top aktuelle News aus der Ewigen Stadt, die nicht alle Freunde des blauen Dunst begeistern. Wussten Sie, dass kurz nach Karnevalbeginn, am 2. Februar 2016, ein Gesetz in Italien in Kraft trat, welches das Wegwerfen von Zigarettenstummel mit schmerzhaften EUR 300 bestraft – und das ist kein Scherz. Selbst das «achtlose» Fallenlassen von Kaugummi, Kassenzettel und Papiertaschentücher können den Geldbeutel mit EUR 30 bis 150 belasten. Wer nun glaubt, den Abfall in den Kanaldeckelschlitzen verschwinden lassen zu können, täuscht sich. Dies ist ebenfalls ausdrücklich im Artikel 40 des Gesetzes 221 verboten.
Schutz für die Minderjährigen
Auch sie werden im Gesetz berücksichtigt. Sitzt ein Minderjähriger im Auto, ist das Rauchen untersagt. Die Strafe fällt mit EUR 27.50 bis 270 aus. Befindet sich ein Jugendlicher unter 14 Jahren mit an Bord, droht sogar eine Strafe von EUR 550.
Klebrige Angelegenheit
Quizfrage: Wie viele Kaugummis sind auf einem m2 Asphalt in Rom zu finden? Die Antwort liefert die Stadt selbst, welche von durchschnittlich 20 chewing-gum ausgeht. Nach Schätzungen würde die Beseitigung der Kaugummis und Zigarettenstummel auf den Strassen und öffentlichen Anlagen mit ihren Sehenswürdigkeiten rund EUR 5.5 Mio. kosten.
10 Jahre danach
Bereits im Jahr 2005 erliess die Regierung ein strenges Gesetz, wonach Rauchen in allen öffentlich zugänglichen Räumen verboten ist – betroffen sind unter anderem Restaurants, Bars, Diskotheken, Hotels aber auch Büros. Bei Verstössen zahlen die Inhaber eine Busse von rund EUR 2‘000 und die Gäste EUR 250. Unglaublich diszipliniert wurden die Bestimmungen, entgegen alle Unkenrufe, eingehalten. Dies führte zudem zu einem Rückgang von ca. 5 % der Rauchenden und einer bedeutenden Einbusse in der Tabakindustrie. Ob sich die Kaugummi-Kauende-Community dadurch erhöhte – wer weiss?
Entstehung einer neuen Geschäftsidee
Das Gesetz verpflichtet die Gemeinden zur Installation von Behältern für die Zigarettenstummeln auf den Strassen, in den Parks und Plätzen. Es bleibt abzuwarten, inwiefern es der Stadt Rom gelingen wird, dieser Auflage nachzukommen, bzw. die entsprechenden Kontrollen durchzuführen. Bestimmt eröffnet sich für die Strassenverkäufer ein weiteres lukratives Geschäft. Zwischen Selfie-Sticks und Regenschirmen wird zweifelsohne so mancher Taschenaschenbecher demnächst das Repertoire erweitern.