Nach der Sixtinische Kapelle, den Stanzen des Raffael und dem Petersplatz erstrahlt nun auch das Innere des Petersdoms als Symbol des Christentums und 500 Jahre Geschichte im neuen, fortschrittlichen LED-Lichtdesign, das auf digitaler Lichttechnik basiert.
Die Basilika, die 20‘000 Gläubige beherbergen kann, stellt mit seinen 190 m Länge, der 58 m Breite der drei Schiffe, der Höhe des Mittelschiffs bis zur Spitze des Gewölbes von 45.5 m und der bis zum Kreuz 136 m hohen Kuppel einen immensen Raum mit einer Fläche von 22‘000 m2 dar.
Das neue Beleuchtungssystem unterstreicht die Eigenschaften der verwendeten Materialien und hebt die Plastizität von Skulpturen, Marmor und Architektur hervor. Tausend Details seiner immensen Schätze kommen ans Licht. 10‘000 m2 Mosaike, die weltweit grösste Fläche, waren nie so klar sichtbar.
Dank des neuen integrierten LED-Systems ist es möglich, die Mosaike der Kuppeln in den Achtecken der Gänge bis ins kleinste Detail zu bewundern. Viele Kunstwerke, die einst im Dunkeln standen, erscheinen nun in voller Pracht. Der 28.5 m hohe Baldachin in Bronze von Bernini erstrahlt in unerwarteten Farbschattierungen. Gleichzeitig sorgt die fortschrittliche Technologie mit der Installation von 780 Leuchten, für insgesamt mehr als 100‘000 LEDs und 20 km Kabel eine Ersparnis von 90 % gegenüber der früheren Beleuchtung mit einer zum Teil bis zu 10 Mal höheren Anteil an Licht. Die Lichtintensität ist ausserdem je nach Bedarf und Anlass regulierbar.
Quelle Foto: Fotoarchiv Fabbrica di San Pietro
Himmlisches Licht in der Sixtinischen Kapelle
Die spektakulären Lichtspiele beschränken sich nicht nur auf im Freien stehende Monumente. Zum 450. Todesjahr von Michelangelo wurde 2014 ein revolutionäres Beleuchtungskonzept in der Sixtinischen Kapelle eingebaut. Dies ermöglicht es den Besuchern die Werke wie Michelangelo zu betrachten. Damals fiel durch die Fenster der Kapelle natürliches Licht. Dicke Vorhänge schützen heute die Fresken vor den UV-Strahlen. In einem mehrere Monate dauernden, von einer deutschen Firma geleiteten Projekt, mit einem Kostenpunkt von rund € 1.9 Millionen wurden 60 Leuchten aus ca. 7‘000 LEDs installiert. Sie imitieren den echten Lichteinfall, wobei die Helligkeit um das zehnfache potenziert wurde, um die Farben besser zu erkennen. In einem nächsten Projekt erstrahlen die Werke von Raffael in LED-Lichtern, wobei der Direktor der Vatikanischen Museen Paolucci bereits die schrittweise Umrüstung aller Räumlichkeiten plant.
LOCALIKE Roma Empfehlung
✪ 2016 sind die Vatikanischen Museen freitags vom 6. Mai bis 29. Juli und vom 2. September bis 28. Oktober auch abends geöffnet. Eintritt zwischen 19:00-21:30 und Schliessung um 23:00. Abends kehrt im Normalfall etwas Ruhe ein und Sie können mit mehr Musse die Atmosphäre aufnehmen.
✪ Bestaunen Sie die Werke der Sixtinischen Kapelle mit und ohne Beleuchtung
Petersdom & Basilika Santa Maria Maggiore
Nach der Erleuchtung der Fassade und der Kuppel des Petersdoms mit mehr als 340 LED-Lampen, erstrahlen im Kircheninneren der Hauptaltar und der Baldachin seit Dezember 2014 in neuem Licht. Im Januar 2015 war schliesslich die von Papst Franziskus so geliebte Basilika Santa Maria Maggiore Objekt einer erneuerten Beleuchtung. Dies mit etwa 130 verschiedenen Lichtpunkten, wobei der Campanile (Glockenturm) der erste in Rom ist, der mit LEDs zum Strahlen gebracht wurde.
Sankt Peter
Wenige Stunden vor dem Beginn des Ausserordentlichen Heiligen Jahres am 8.12.2015 und der Eröffnung der Heiligen Tür war es geschafft! Die zum Petersdom führende Via della Conciliazione und der Peterplatz begeistern, nach 6 monatiger Arbeit mit einer künstlerischen gestalteten und potenteren Lichtinszenierung. Mehr als 100 LED-Lampen montierten die Lichtkünstler auf den Kandelabern und dem Brunnen am Petersplatz. Ebenfalls miteinbezogen sind die 18 Laternen in den elliptischen Kolonnaden, die den Platz vor dem Petersdom umschliessen.
16 Brückenschläge über den Tiber
Im Januar 2016 folgte der vorerst letzte bedeutende Akt zur Erneuerung der Beleuchtung in Rom. Mit mehr als 1‘000 Lichtpunkten an strategischen Stellen tauchen die 16 historischen Brücken von der «Ponte Palatino» bis zur «Ponte Milvio» im warmen weissen LED-Licht ein. Diese Innovation sorgt nicht nur für eine Aufwertung der betroffenen Zonen und faszinierende Lichtspiele, sondern es verbesserte die Sicht in der Nacht und damit die Sicherheit. Die Brückenbögen werden mit der sogenannten Technik des «wall washing» beleuchtet, welche durch eine grössere Gleichförmigkeit des Lichtstrahls die unterschiedlichen Farben des Marmors unterstreicht. Die Beleuchtungsanlage garantiert eine bedeutende Einsparung von 60 %. Anstelle der bisherigen 82 Kilowatt sind lediglich noch 37 Kilowatt notwendig.
Edler Spender
Eine italienische Beleuchtungsfirma stellt die Leuchten für insgesamt 190’000 Lichtpunkte zur Erneuerung der Beleuchtung in Roms Strassen und Plätze im historischen Zentrum zur Verfügung, welche zwischen 2015/16 erneuert werden. Ein Platz im strahlenden LED-Himmel dürfte ihr gewiss sein …
Wenn es Nacht wird
Das römische Sonnenlicht zieht jeden in seinen Bann – sei es das goldige Morgenlicht, die kräftige, gleissende Mittagssonne oder jenes sanfte Licht am Abend, wenn bei Sonnenuntergang die Stadt oft bei spektakulären Farbenspielen am Himmel langsam in die Nacht übergeht. Beginnend mit 2010 wurden bedeutende Eingriffe vorgenommen, um Rom auch nachts in neuem Licht erstrahlen zu lassen. Denn das Leben im Freien geht schliesslich auch nach Sonnenuntergang noch lange weiter.
Antike Bauten & moderne energiesparende Beleuchtungstechnik
Vorerst waren Erneuerungen bis 2015 an 15‘000 Lichtpunkten geplant. Für die neuen Beleuchtungen wurden moderne LED Lampen gewählt, welche an strategischen Punkten positioniert, die bedeutendsten Monumente der Stadt auch nachts durch eine wohlüberlegte künstlerische Inszenierung hervorheben. Positiv ist bei dieser helleren Erleuchtung gleichzeitig die grosse Einsparung, die bei etwa 60-70 % liegt. So werden auf der über 20‘000 m2 grossen Fläche der Kaiserforen lediglich 28 kW benötigt. Bei Sonnenuntergang schaltet sich automatisch die programmierte Lichtinszenierung an. Jederzeit kann sie geändert, das Licht gedimmt oder aus Gründen einer besseren Sicht oder höheren Sicherheit wesentlich erhöht werden. Auf diese Weise entstehen unterschiedliche Lichtinszenierungen.
Die Kaiserforen – Foro di Augusto, Foro di Nerva, Foro di Traiano
Der erste Akt der Erneuerung widmete sich 2011 dieser antiken Stätte und damit einer der bedeutendsten archäologischen Ausgrabungen der Welt. Der dreifache italienische Oscarpreisträger für die Fotografie Vittorio Storaro («Apocalypse Now», «Reds» und «Der letzte Kaiser») sowie die Architektin Francesca Storaro konnten als Beleuchtungskünstler gewonnen werden. 36 LEDs mit 24 weissen und 12 bernsteinfarbenen Lampen, lassen diese Zeugnisse römischer Geschichte in einer Atmosphäre wie vor 2‘000 Jahren Nacht für Nacht neu entstehen. Zahlreiche faszinierende Details, welches das Tageslicht verbirgt, sind erst auf diese Weise erkennbar. Das weiche, weisse Licht wurde dazu verwendet, um das bedeutendste architektonische Element jedes Forums hervorzuheben und das weisse neutrale Licht um den restlichen Teil des Forums zu beleuchten. Beim Augustusforum ist dies der Tempel des Mars Ultor (Mars, des Rächers), den Augustus zum Gedenken an seine Rache für den Tod Cäsars errichten liess. Faszination strahlt auch die in den verschiedenen Ebenen auf unterschiedliche Weise erleuchtete Trajanssäule aus, auf der wie auf einer Schriftrolle, zwei Kriege dargestellt werden, in deren Verlauf Trajan Dakien (Rumänien) erobert. Die erleuchteten Gravuren sind bestens erkennbar.
LOCALIKE Roma Empfehlung
✪ Tauchen Sie bei einem Abendspaziergang in diese besondere, romantische Atmosphäre ein, entlang der Via Alessandrina, ein Belvedere in der Fussgängerzone parallel zur Via Fori Imperiali entlang der Kaiserforen und der Trajansmärkte.
Trevibrunnen
Anfang November 2015 war nach der abgeschlossenen Renovierung des spätbarocken Meisterwerkes auch der Moment für eine neue spektakuläre Beleuchtung gekommen. 10 LEDs wurden im oberen Brunnenbereich, an den Muscheln und auf den Schultern der Statue des Ozeans montiert. Weitere 90 Lampen installierten die Techniker unter Wasser, am Felsen und an den anderen Statuen, um die Details des monumentalen Brunnens stärker hervorzuheben.
LOCALIKE Roma Empfehlung
✪ Lesen Sie unsere beiden Blogbeiträge zur «Fontana di Trevi»