Il Roseto Comunale – eintauchen in ein kurzlebiges Blütenmeer

Il Roseto mit zwei Strauchrosen

Am Aventin öffnen sich im Frühjahr die Tore eines der romantischsten Gärten Roms. Dann erblühen 1‘100 Rosen aus aller Welt. Ein Triumpf von Farben und Düften schenkt diesem Ort mit Blick auf den Palatin und Circo Massimo ein prachtvolles und kurzlebiges Naturspektakel.

Seit dem 3. Jh. v. Chr. ist dieser Ort den Blumen geweiht. Tacitus erzählte vom Tempel der Göttin Flora und die Feiern zu ihren Ehren, die Floralia, welche im Frühjahr im Circo Massimo abgehalten wurden.

Mit Gärten und Reben bedeckt wurde die Stelle zum Orto degli Ebrei, dem Garten der Juden, welche die Erlaubnis erhielten, hier Gräber zu errichten. Über drei Jahrhunderte hinweg, von 1645-1934 wurde diese Brache auf dem Aventin von der jüdischen Gemeinde in Rom als Friedhof genutzt.

Ursprünglich hatte die Schöpferin des Rosengartens Contessa Mary Gailey Senni am Colle Oppio 1932 angelegt. Er ist nach dem Bagatelle bei Paris der weltweit zweitältesten Rosengarten.

Nach seiner Zerstörung während des Krieges und mit Einwilligung der jüdischen Gemeinde Roms entschied die Stadt 1950, den Rosengarten auf diesem Gelände anzusiedeln und dabei das Andenken an den alten Friedhof des Aventin zu erhalten. Die hohen Zypressen am Rande des Gartens sind dieselben, die zwischen den Gräbern wuchsen.

Der breiteste Teil des Gartens in seiner Anlage erinnert an eine Menora, den siebenarmigen Leuchter des Judentums. Ausserdem sind in der Nähe der beiden Eingänge Schilder angebracht, die die Form der Gesetzestafeln aufgreifen. Diese Anlehnung an die jüdische Religion steht mit der ehemaligen Funktion des Geländes in direkter Verbindung.

Il Roseto aus der Vogelperspektive

 

Il Roseto Detailaufnahme einer Rose