Am 6. Mai 2019 am Nachmittag war es wieder einmal soweit. 23 neue Rekruten der Schweizergarde haben ihren Eid geleistet.
Das Datum erinnert an das 1527 stattgefundene Ereignis, welches unter dem Namen «Sacco di Roma» in die Geschichte einging. 24’000 deutsche Landsknechte und spanische sowie italienische Söldner überfielen die Ewige Stadt und plünderten diese. Für die Verteidigung des Papstes Clemens VII liessen 147 Schweizergardisten ihr Leben. Die restlichen 42 Schweizer konnten über den Passetto di Borgo, einem Geheimgang der vom Peterdsom in die Engelsburg führt, fliehen und den Papst in Sicherheit vor den Angreifern bringen.
Der feierliche Akt der Vereidigung findet traditionell bei schönem Wetter im Cortile di S. Damaso, dem Innenhof des Apostolischen Palasts im Vatikan und andernfalls in der Audienzhalle Paolo VI statt.
Der Entwurf der farbenprächtigen Uniform der Schweizer Garde wird häufig Michelangelo zugeschrieben, doch es scheint, als habe dieser sich nie damit befasst.
So ist die heutige Uniform weitgehend dem Entwurf des Kommandanten Jules Repond (1910-1921) zu verdanken.
Die Farben, die die Gardeuniform charakterisieren, sind die Traditionsfarben der Medici: Blau, Rot und Gelb, zu denen das Weiss der Handschuhe und des Kragens kommt. Die blauen und gelben Stoffstreifen unterbrechen in fliessender Bewegung das Rot der Hose und der Weste. Dieser Kommandant schaffte auch die Hüte ab und ersetzte sie durch die heute noch übliche Baskenmütze. Die Alltagsuniform ist schlicht und vollständig in blauer Farbe gehalten.