Raffaels Wandteppiche
Raffaels Wandteppiche, die er im Auftrag von Papst Leo X. entwarf, kehren vom 17. bis 23. Februar 2020 in die Sixtinische Kapelle zurück. Auf diese Weise begehen die Vatikanischen Museen den 500. Todestag des Künstlers. Das letzte Mal wurde der Zyklus der zehn Wandteppiche mit den Ausmassen von je 5 x 4 m an dem Ort, für den sie gewebt wurden, 1983 ausgestellt. Derzeit arbeiten Techniker an einem ausgeklügelten Beleuchtungssystem, um für die Besucher der Sixtinischen Kapelle diese Geschichten aus Wolle, Seide und Goldfäden ins beste Licht zu rücken.
Geschichte der Wandteppiche
Raffael zeichnete das Leben der Heiligen Petrus und Paulus als Vorlage für die Wandteppiche auf Karton, was alles andere als einfach war. Um einen Wandteppich im Positiv zu erhalten, werden die Bilder gespiegelt. Die auf Karton angebrachten Zeichnungen schickte man an einen der besten Wandteppichhersteller jener Zeit – Pieter van Aelst in Brüssel.
Heute sind sie aus Gründen der Konservierung nicht mehr in der Sixtinischen Kapelle ausgestellt. Die Wandteppiche werden in der Vatikanischen Kunstgalerie aufbewahrt und in Rotationen freigelegt, um sie vor zu starken Beschädigungen zu bewahren.
Für die Pflege dieser Meisterwerke, an denen schon viele geschickte Hände beteiligt waren, ist das Laboratorium der Wandteppiche und Stoffe der Vatikanischen Museen zuständig. Es besteht aus fünf professionellen Restauratoren und drei hochspezialisierten Nonnen mit unendlicher Geduld. So kostbare und grosse Wandteppiche zu restaurieren, erfordert jahrelange mühsame tägliche Arbeit und ungewöhnliches Können.