Ein Bild in Rom mit Alltagscharakter – geparkte Fahrzeuge in zweiter Reihe (doppia fila).
Trotz der Absperrungen und der Poller stehen Autos in Zwei- und Dreierreihen oder in den Fahrspuren, die dem öffentlichen Verkehr und Taxis vorbehalten wird. Verstopfte Strassen insbesondere in den Stosszeiten sind vorprogrammiert. Der Mangel an Parkplätzen in der Ewigen Stadt ist evident, zumal Parkgaragen im Zentrum oft fehlen.
Beim vermeintlichen Kavaliersdelikt geht es um jene, die z.B. schnell in der Bar einen Caffè trinken, einen Einkauf tätigen, etwas abholen oder liefern. Und während dieser Minuten kommt es oft zum Verkehrschaos. Mitunter wird sogar die Tram oder der Bus blockiert. Berühmt berüchtigt ist die Bus-Route der Linie 85. Häufig endet diese Fahrt vorzeitig in der Via Giovanni in Laterano an der Ecke Piazza San Clemente durch ein paar schlecht geparkte Autos. Der Buschauffeur stellt den Motor ab, die Türen gehen auf und die Passagiere steigen mehr oder weniger resigniert aus, ohne ihr Ziel erreicht zu haben.
In der Via di Porta Cavalleggeri gibt es aufgrund der Nähe zu San Pietro nicht nur Autos und Motorroller, die den öffentlichen Verkehr beeinträchtigen. Touristenbusse, die halten, wo sie weder dürfen noch Platz dazu ist, gehören ebenfalls zu den «Pecatori». Ein Grund, warum die Verkehrsmittel in Rom nie pünktlich sind?
Immer dringlicher wird die Lösung dieses Problems und ein starkes Signal soll nun gegen die Parksünder gesetzt werden.
Die Staatsanwaltschaft Rom hatte in den letzten Monaten mit dem Vorwurf, eine öffentliche Dienstleistung unterbrochen zu haben, rund ein Dutzend Fahrzeuglenker, die in zweiter Reihe parkierten, vor Gericht gestellt. Die Entscheidung fiel nach der Eröffnung einer langwierigen Untersuchung. Betroffen sind Personen, die über 30 Minuten hinaus ihr Auto in zweiter Reihe abstellten und damit den Verkehrsfluss öffentlicher Fahrzeuge blockierten oder ordnungsgemäss geparkte Fahrzeuge behinderten. Zweiteres endet oft mit einem unüberhörbaren Hupkonzert des korrekt parkierten Fahrzeuglenkers, auf der Suche nach dem Besitzer des Autos, der die Weiterfahrt für ihn verunmöglicht.
Nun munkelt man, wie es auch die Massenmedien berichten, dass Strafen von sechs Monaten bis zu einem Jahr Haft in den schwerwiegendsten Fällen drohen. Ob es tatsächlich zu Verurteilungen kommt, bleibt abzuwarten. Klar ist, die Kaffeepause wird verkürzt und der Stopp unter 30 Minuten scheint weiterhin toleriert …
Im Fall des Parkens in zweiter Reihe raten wir Ihnen jedenfalls von einem Verhalten – like a local – ab.